Temelin: Expertenbericht an Prag übermittelt  

erstellt am
03. 10. 05

Trotz Verbesserungen, Fragen offen – Weiterer Austausch aus Sicht der Experten notwendig – Pröll verlangt Sicherheit
Wien (bmlfuw) - In Umsetzung der Ende November 2001 in Brüssel mit der Tschechischen Republik vereinbarten so genannten „road map“ wurde in diesen Tagen der österreichische Expertenbericht zum AKW Temelin an Prag übermittelt. Der Expertenbericht ist überdies ab sofort unter www.umweltbundesamt.at öffentlich zugänglich. Darüber hinaus wird eine Kopie des Berichts dem für Energiefragen zuständigen EU-Kommissar Andris PIEBALGS übermittelt. Gleichzeitig nutzte Umweltminister Josef Pröll den Wien-Besuch von EU-Umweltkommissar Stavros DIMAS, um diesen über die Eckpunkte des Berichts zu informieren. Dies teilt das Umweltministerium in Wien mit.

Obwohl die Experten von Fortschritten in der Sicherheitskultur des AKW Temelin sprechen, bleiben – so der Bericht – eine Reihe von Fragen offen. Umweltminister PRÖLL geht daher davon aus, dass ein weiterer Austausch mit Prag notwendig sein wird und erhebt einmal mehr die Forderung nach einheitlichen europäischen Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke. Pröll: „Der Ausstieg aus der Atomenergie bleibt unser Ziel, aber auf dem Weg dorthin müssen wir ein Maximum an Sicherheit für bestehende Anlagen einfordern.“

Die Umsetzung der „road map“ stellte, so der Expertenbericht, einen „mehrjährigen, intensiven fachlichen Prozess“ dar, der es den österreichischen Experten ermöglicht habe, sich „detailliertes Wissen über das Kernkraftwerk Temelin“ anzueignen. Insgesamt gelangen die österreichischen Experten zu der Auffassung, dass der Prozess als „positiver Beitrag zur effektiven Verbesserung der Sicherheitskultur des AKW Temelin“ bewertet werden könne. Gleichzeitig halten sie aber fest, dass „einzelne Fragen der weiteren Erörterung bedürfen.“ In ihren Schlussfolgerungen empfehlen die österreichischen Experten die Implementierung eines weiterer Informationsaustauschs auf Expertenebene.
     
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