Einsatz von E-Government in Gemeinden  

erstellt am
10. 10. 05

Donau-Universität Krems bildet NÖ Gemeindebedienstete aus
Krems (kpr) - Am Montag (10. 10.) Vormittag diskutierten rund 200 niederösterreichische Bürgermeister und Gemeindevertreter über den Einsatz von E-Government in den Gemeinden. Im Rahmen der Konferenz "E-Government - Moderne Gemeinde" wurden sowohl technische als auch organisatorische Fragen behandelt. Unter den Vortragenden waren Christian Rupp, Pressesprecher Digitales Österreich, sowie Dr. Robert Schilk vom Land Niederösterreich, der über die Tätigkeiten der Koordinierungsstelle des Landes für E-Goverment-Maßnahmen in Gemeinden sprach. Einen wichtigen ersten Schritt zum Einsatz von E-Government stellt die Ausbildung der Gemeindebediensteten auf diesem Gebiet dar. Dr. Peter Parycek stellte im Rahmen der Konferenz das diesbezügliche Ausbildungsprogramm der Donau-Universität Krems vor. Als Gast der Konferenz war der Generalsekretär des Österreichischen Gemeindebundes Dr. Robert Hink anwesend.

Was in einem ersten Schritt auf Bundes- und Landesebene schon umgesetzt wurde, soll jetzt auch auf Gemeindeebene Realität werden: BürgerInnen sollen durch den Einsatz von E-Government die Möglichkeit haben in Zukunft Amtswege zum Gemeindeamt via PC zu erledigen. Das betrifft beispielsweise Um- und Abmeldungen des Wohnsitzes oder das Ausstellen von Staatsbürgerschafts-nachweisen bzw. Strafregisterauszügen. "Dass der Bedarf bei den Bürgerinnen und Bürgern da ist, belegen die Umfragezahlen: Mehr als 50 Prozent der befragten Internetbenutzer besuchen regelmäßig die Internetseiten ihrer Gemeinde und immer mehr sind bereit auch den Antrag und das Verfahren elektronisch zu erledigen", meint der E-Government-Experte der Donau-Universität Krems, Dr. Peter Parycek. Und weiter: "Wenn einfache Amtswege online erledigt werden können, haben Gemeindeangestellte mehr Zeit für Bürgerberatungen zu komplexeren Verwaltungsverfahren."

Bisher kommt E-Government vor allem auf Bundesebene zum Einsatz (help.gv.at oder FinanzOnline), aber bereits bei der vorjährigen E-Government-Konferenz der Gemeinden wurde der Wunsch nach konkreten Schritten für den E-Government Einsatz auf Gemeindeebene geäußert. Auf Basis der im Vorjahr erhobenen Bedürfnisse der GemeindevertreterInnen wurde seitens des Landes eine Koordinierungsstelle für Gemeinden eingerichtet und zusätzlich wurde von der Donau-Universität Krems gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und der NÖ Gemeindeverwaltungsschule und Kommunalakademie ein Ausbildungsprogramm für Gemeindebedienstete entwickelt. Dabei wird v.a. die Nutzung von elektronischen Medien für die Information und Kommunikation zwischen Gemeinde und BürgerInnen unter der Berücksichtigung der neuen rechtlichen Rahmenbedingungen vermittelt. Dazu zählt beispielsweise das Konzept der Bürgerkarte, die elektronische Zustellung oder das E-Government-Gesetz. Weiterer Schwerpunkt der Ausbildung sind Maßnahmen zur gemeindeinternen Verwaltungsmodernisierung. "Bei der Auswahl unserer Vortragenden legen wir großen Wert auf deren praktische Erfahrung im Gemeindebereich", meint Peter Parycek.

"Wir sind die erste Generation, die mehrere Technologiesprünge mitmacht" und daher stellt auch für Christian Rupp vom Bundeskanzleramt die Weiterbildung einen wichtigen Bestandteil unseres Alltags dar.

Für den Präsidenten des Verbandes NÖ Gemeindevertreter Mag. Alfred Riedl bedarf das Thema E-Government in Kommunen trotz der Autonomie der Gemeinden eine zentrale Koordinierungsstelle.

Die Konferenz "E-Government - Moderne Gemeinde" dauert noch bis zum Abend. Auf dem Programm stehen Erfahrungsberichte von GemeindevertreterInnen sowie die Verlosung von zwei Ausbildungsplätzen zum "Certified E-Government Experten" an der Donau-Universität Krems.
     
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