"Die Zukunft der Energieversorgung ist dezentral"  

erstellt am
10. 10. 05

Staatssekretär Mainoni will Voraussetzungen für Energiesysteme mit hohem Anteil an erneuerbarer Energie schaffen
Wien (stf) - Energieversorger, Wissenschaftler, Ökonomen, Industrielle und Politiker lockte die Abschlussveranstaltung der "IRON Study" (Integral Ressource Optimization Network) ins Palais Eschenbach.

Forschungsstaatssekretär Mag. Eduard Mainoni erläuterte als Schirmherr der Veranstaltung die Programmlinie "Energiesysteme der Zukunft" des BMVIT. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die Voraussetzungen für effiziente Energiesysteme mit einem hohen Anteil an erneuerbarer Energie zu schaffen. Das, im Palais Eschenbach vorgestellte Projekt, sucht neue Wege der Energieversorgung.

Unter dem Schlagwort Microgrids wird das Zusammenspiel dezentraler Erzeugungseinheiten untersucht. "Entgegen der konventionellen Energieversorgung durch zentrale Großkraftwerke, die alle Nutzer und Anwendungen über einen Kamm schert und über 24 Stunden und 365 Tage die selbe Zuverlässigkeit bietet, betrachten Microgrids die vielfältigen Qualitätsanforderungen der Verbraucher individuell und erschließen so bisher brach liegende Optimierungspotenziale", so Eduard Mainoni bei der Veranstaltung.

Das von Wiener Wissenschaftlern konzipierte "IRON Netzwerk" ist - ähnlich den Microgrids - ein hochverteiltes Kommunikationssystem, das beliebig viele Energiespeicher, -erzeuger und -verbraucher beliebig fein vernetzt. All diese Mitspieler des Elektrizitätssystems vernetzt zu haben, führt zu einer neuen Situation.

Brach liegendes Optimierungspotenzial wird nutzbar, unnötige Verbräuche werden erkannt und vermieden, Spitzenlasten können verteilt werden, das gesamte System wird mit Hilfe der Kommunikationstechnik optimal betrieben. Das Besondere am IRON Konzept ist, dass die Optimierung für den Bürger unsichtbar passiert: lediglich freies Potential wird genutzt, der Kunde erfährt keine Komforteinbuße und keinen merkbaren Einfluss auf seine Prozesse.

Nutznießer dieses Werkzeugs sind Kunden, Netzbetreiber und Energiehändler gleichermaßen. Mittelfristiges Ziel des Projekts ist es, in einem Feldversuch zu beweisen, wie moderne IT die Art und Weise, wie mit Elektrizität umgegangen wird, positiv verändern kann. Der Schlüssel zu diesem neuartigen System sind bisher nicht verfügbare Technologien gepaart mit innovativen Marktmodellen. Mit den Partnern Envidatec GmbH (Hamburg), Linz AG und Sonnenplatz Großschönau läuten Projektleiter Palensky und sein Team nun die zweite Phase dieses vom BMVIT geförderten Projekts ein: die Einbettung der IRON Idee in Markt und in Regionen.

Informationen: http://www.ironstudy.org
     
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