Alltag – Eine Gebrauchsanweisung  

erstellt am
10. 10. 05

Neue Abteilung im Technischen Museum Wien
Wien (tmw) - Ab 13. Oktober 2005 ist „Alltag – Eine Gebrauchsanweisung“ fertig gestellt. Der neue Ausstellungsbereich thematisiert das vielschichtige Verhältnis zwischen Mensch und Technik und seine Entwicklung während der letzten 120 Jahre. Diese Ausstellung wurde auch durch die Unterstützung zahlreicher Partner u.a. Telekom Austria und Wien Energie ermöglicht.

Auf 2.300 m2 sind rund 2.100 Objekte, 1.000 Bilder und 250 Minuten Film auf 30 Bildschirmen zu sehen. Rund 383.200 Buchstaben sind zu sinnvollen Texten zusammengebaut, 80 grafische Zeichnungen erklären „alltäglich gebrauchte“ Geräte. An 25 interaktiven Stationen können interessante Prinzipien selbst ausprobiert werden und 22 Rauminstallationen vermitteln spannende Eindrücke.

Die einzelnen Bereiche der Abteilung sind mit Verben benannt, die menschliches Handeln im Zusammenhang mit Technik verdeutlichen. Die Auswahl der Begriffe bildet jeweils eine Klammer für Objekte und Technologien aus verschiedenen Anwendungsbereichen (Körper, Haus, Stadt und Umwelt).

Wir schalten eine Lichtquelle ein, um einen Raum zu beleuchten und gleichzeitig um uns sicher zu fühlen. Wir vermessen Menschen und ihre Bewegungen und ordnen danach Arbeits- und Wohnräume, sogar Städte an. Mit Staubsaugern versuchen wir uns vor Staub, mit Schlössern vor Einbrechern zu schützen. Wir entsorgen Müll und schaffen mit dem Spülknopf der Toilette unsere „menschlichen Abfallprodukte“ aus unserem Blick. Seit der Elektrokleinmotor Geräte antreibt, bewegen wir uns in unserem täglichen Umfeld anders als vorher. Wir verwandeln Materialien wie Baustoffe und Nahrungsmittel, um sie für uns nutzbar zu machen, gleichzeitig versuchen wir sie aber dann so lange wie möglich zu erhalten.

wünschen / vorstellen: Dieser Bereich behandelt die Sehnsucht nach Bequemlichkeit, Sicherheit und Automatisierung als Auslöser für viele technische Entwicklungen.

messen / ordnen: Mittels Vermessung und Systematisierung von Wissen, Körpern, Räumen, Bewegungen und Gebrauchsgegenständen bilden sich Ordnungs- und Normsysteme, die hier thematisiert werden.

ersetzen / hinzufügen: Anhand historischer und moderner Prothesen wird die Geschichte der technisch ersetzenden und erweiternden Körperprothetik erzählt.

beleuchten / sichtbar machen: Dieser Teilbereich beleuchtet die Geschichte der künstlichen Lichtgebung sowie der Lichtwahrnehmung. Analog dazu wird die Aus- und Durchleuchtung des Körpers behandelt.

bewegen / antreiben: Durch die Verlagerung menschlicher Bewegung auf den Antrieb von Geräten sind unsere Bewegungsabläufe großen Veränderungen unterworfen. Dieser Prozess wird anhand unterschiedlicher Gerätegruppen demonstriert.

versorgen / konsumieren: Thematisiert sind Aspekte der Energieversorgung mit Kohle, Gas und Strom, die Entwicklung der Infrastruktur und die Bewerbung der neuen Energieformen. Darüber hinaus geht es um die Auswirkung von Strom auf den Menschen in seiner elektrotherapeutisch und -pathologischen Anwendung.

entsorgen / verbergen: Gezeigt wird der technische Umgang mit Abwasser, Abfall und Fäkalien, der von Hygienevorstellungen, Ordnungsbedürfnissen, Schamgrenzen sowie wirtschaftlichen Parametern beeinflusst ist.

schützen / überwachen: Häufig greifen Schutzverfahren auf Normvorstellung von Reinheit, Krankheit oder Besitzstand zurück. Hier werden verschiedene Mechanismen von Schutztechniken thematisiert.

Informationen: http://www.technischesmuseum.at/
     
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