Kärntens Verbindungsbüro in Brüssel feiert Einzug ins "Haus der Regionen"  

erstellt am
06. 10. 05

LH Haider: Regionalpolitik als Alternative zu zentralistischem Europa
Brüssel/Klagenfurt (lpd) - Feierlich eröffnet wurde am Mittwoch (05. 10.) das EU- Verbindungsbüro des Landes Kärnten in seinen neuen Räumlichkeiten im "Haus der Regionen" in Brüssel. Die Vertretung Kärntens befindet sich nunmehr unter einem gemeinsamen Dach mit der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien und der kroatischen Region Istrien - das erste regionsübergreifende Vertretungsbüro in Brüssel wurde damit Wirklichkeit.

Landeshauptmann Jörg Haider betonte in seiner Eröffnungsrede, dass Kärnten mit dem österreichischen EU-Beitritt vor 10 Jahren von Beginn an mit einem Verbindungsbüro in Brüssel vertreten gewesen sei. Mit dem nun erfolgten Einzug unter ein gemeinsames Dach übernehme Kärnten wieder eine Vorreiterrolle, sei es doch das erste derartige regionsübergreifende Projekt, das in Brüssel verwirklicht wurde. "Dieses gemeinsame Haus zeigt, dass wir ausgehend von der Idee der Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg nun konkrete Initiativen in die Tat umgesetzt haben." Wo Europa akzeptiert werde, geschehe dies auf der Ebene der persönlichen Begegnung und der Kooperation der Regionen. "Diese Form der Regionalpolitik ist die Alternative zum zentralistischen Europa der Bürokraten, das von den Bürgern abgelehnt wird", betonte der Landeshauptmann.

Haider zeigte sich erfreut über den nun erfolgten Beginn der Verhandlungen mit Istrien und meinte, das auch hier Kärnten der Zeit voraus sei, da die kroatische Region Istrien bereits in das gemeinsame Haus eingezogen sei, und man mit seit langem in grenzüberschreitenden Projekten zusammenarbeite.

Benita Ferrero-Waldner, EU-Kommissarin für Außenbeziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik, begrüßte die Verwirklichung des gemeinsamen Hauses und meinte, dass die Globalisierung ihr "selbstverständliches Gegengewicht" in der Zusammenarbeit der Regionen brauche. Landeshauptmannstellvertreter Peter Ambrozy zeigt sich erfreut, dass so viele Gäste aus den Nachbarländern zur Einweihung des VBB gekommen waren, dies bringe das Zusammengehörigkeitsgefühl der Regionen deutlich zum Ausdruck, Europa-Landesrat Josef Martinz strich die Funktion des Verbindungsbüros bei der Bildung von Netzwerken hervor. Der friulanische Landesrat Franco Iacop wünschte in seinen Grußworten der transnationalen Kooperation der drei Regionen Kärnten, Istrien und Friaul-Julisch Venetien viel Erfolg.

An die 300 Gäste feierten den Einzug Kärntens ins Haus der Regionen, unter ihnen Landeshauptmannstellvertreter Martin Strutz, Landtagspräsident Jörg Freunschlag und Landesamtsdirektor Reinhard Sladko, der EU-Ausschuss des Kärntner Landtages, österreichische EU-Parlamentarier, Vertreter der Partner- und Nachbarregionen, der österreichische Botschafter in Belgien, Franz Cede, sowie die EU-Botschafter Kroatiens und Sloweniens.
     


Anmerkung der Redaktion: Am 14. Oktober 2005 erreichte uns folgendes Mail
     
Sehr geehrte Damen und Herren,

Bezug: Ihr Artikel "Kärntens Verbindungsbüro in Brüssel feiert Einzug ins ‘Haus der Regionen’" erstellt am 06. 10. 05

Sie schreiben u. a.:
Die Vertretung Kärntens befindet sich nunmehr unter einem gemeinsamen Dach mit der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien und der kroatischen Region Istrien - das erste regionsübergreifende Vertretungsbüro in Brüssel wurde damit Wirklichkeit.

Mein Kommentar dazu: Schlecht recherchiert bzw. Herrn Haider unreflektiert "nachgeplappert". Das Land Hessen (D) unterhält z. B. seit Jahren ein gemeinsames Haus mit Aquitanien (F), Emilia-Romagna (I) und Wielkopolska (PL).

Die Regionen
- Arhus (DK), Häme (FIN), Swietokrzyskie (PL) usw.
- mehrere französische Regionen und Kalabrien (I) oder
- spanische Regionen und Sardinien (I)

sind jeweils auch unter einer gemeinsamen Adresse zu finden.

Mit freundlichen Grüssen

Doris MATERNE
Versammlung der Regionen Europas
     
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