Dialogforum in Duschanbe  

erstellt am
17. 10. 05

Österreichisch-tadschikischer Dialog der Kulturen, Zivilisationen und Religionen
Wien/Duschanbe (bmaa) - Vom 16. bis 22.Oktober halten sich auf Initiative und mit Unterstützung des Außenministeriums und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften auf Einladung der tadschikischen Akademie der Wissenschaften zwölf VertreterInnen des österreichischen Geistes- und Kulturlebens zu einem interkulturellen Dialogforum in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe auf. Mit tadschikischen PartnerInnen wird ein Gedankenaustausch auf den Gebieten der Geschichte, Archäologie, Musik, Anthropologie, Soziologie und Religion im Spannungsfeld der heutigen politischen Entwicklungen geführt. Das gemeinsame Abschlussforum stellt die Ergebnisse der Beratungen der tadschikischen Öffentlichkeit vor, eine schriftliche Zusammenfassung wird auch österreichischen Interessenten zugänglich gemacht.

Es ist dies die zweite Begegnung österreichischer und tadschikischer WissenschafterInnen nach der Unterzeichung des bilateralen Abkommens der beiden Akademien der Wissenschaften 2004. Tadschikistan ist das einzige Land Zentralasiens, mit dem ein derartiges Abkommen besteht. Umgekehrt unterhält Tadschikistan im Westen nur mit der österreichschen Akademie der Wissenschaften ein solches Abkommen.

Außer der Behandlung spezifisch tadschikisch-orientalistischer Themen kommt im Rahmen des Gedankenaustausches der Leiter der Religionspädagogischen Akademie der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Wien, Amir Zaidan, mit der islamischen Gemeinde Tadschikistans zu einem Meinungsaustausch zusammen, bei dem auch das Leben der islamischen Gemeinde Österreichs und ihr Beitrag zum christlich-islamischen Dialog thematisiert werden.

Die Musikologin Nadja Kayali bereitete für 2006 das Projekt "Mozart und der Orient" vor und besprach die geplante Aufführung der tadschikischen Oper Komde Madam in Österreich. Der Jurist Stefan Hammer untersuchte Merkmale islamischen Rechts im heutigen tadschikischen Rechtssystem und analysierte die Zivilgesellschaft und NGOs betreffende Rechtsnormen. Außerdem findet eine österreichisch-tadschikische Ausstellung der österreichisch-zentralasiatischen Sommerakademie für Lithographie statt, bei der für drei Wochen fünf österreichische KünstlerInnen mit fünf zentralasiatischen KünstlerInnen gemeinsam arbeiten und ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren.

Die Gruppe wurde von der Journalistin und Orientspezialistin Gudrun Harrer begleitet, die auch maßgeblich an der Vorbereitung der Konferenz "Islam in einer pluralistischen Welt" beteiligt ist, die von 14. bis 16. November in Wien stattfinden wird.
     
zurück