"Köpfstücke"-Autor Herbert Hufnagl ist verstorben  

erstellt am
17. 10. 05

Wien (öjc) - "Kurier"-Kolumnist Herbert Hufnagl ist in der Nacht auf heute nach langer schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren verstorben. Dies teilte der "Kurier" der APA mit. Seit 1988 verfasste Hufnagl seine tägliche Kolumne "Kopfstücke", in der er Irrungen und Wirrungen des Alltags, überbordenden Bürokratismus und Verballhornungen der deutschen und österreichischen Sprache aufs Korn nahm. Hufnagl galt als einer der Träger der Marke "Kurier", für viele Leser waren seine "Realsatiren aus Österreich" täglicher Fixpunkt. Auch unter Journalistenkollegen genoss Hufnagl hohes Ansehen.

"Sein Tod ist ein großer Verlust für Österreich, dem er sich jahrzehntelang widmete", erklärte "Kurier"-Chefredakteur Christoph Kotanko. "Mit einem scharfen Blick fürs Detail verteilte er seine 'Kopfstücke'. Der milde Spott über Merkwürdigkeiten aller Art unterhielt seine große Leserschaft. Mit seiner Familie trauern alle Kolleginnen und Kollegen im 'Kurier', der immer seine Zeitung war, um Herbert Hufnagl". "Wie jeder echte Feuilletonist interessiert sich Hufnagl nicht in erster Linie für Themen, sondern für die Form, die Sprache. Das vermeintlich Weltbewegende überlässt er den Wichtigtuern der Zunft", schrieb etwa Ulrich Weinzierl, Wien-Korrespondent der deutschen Tageszeitung "Die Welt", vor Jahren über den Journalisten-Literaten.
     
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