Energie-Contracting bringt uns dem Kyoto-Ziel näher  

erstellt am
13. 10. 05

Verleihung des „Energieprofi 2005“ an das Hallenbad Floridsdorf und Stadtgemeinde Amstetten
Wien (bmlfuw) - Laut neuester Prognose des WIFO vom Juni 2005 wird der Stromverbrauch im Zeitraum 2002 bis 2020 um 51 Prozent steigen und der Gesamtenergieverbrauch im selben Zeitraum um 19 Prozent zunehmen. Angesichts dieser Zahlen wird es immer notwendiger alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Bevölkerung und Unternehmen zum Umdenken zu bewegen und umwelt- und energiebewusster zu handeln. Der vom Lebensministerium bei der Österreichischen Gesellschaft für Umweltschutz (ÖGUT) in Auftrag gegebene Contractingpreis „Energie-Profi“ unterstützt diese Bemühungen und die in diesem Zusammenhang gesetzten Initiativen bringen uns dem Kyoto-Ziel der CO2-Reduktion ein gutes Stück näher. Dies erklärte Umweltminister Josef Pröll im Rahmen der Preisverleihung „Energieprofi 2005“ an die beiden Preisträger, das Hallenbad Floridsdorf und die Stadtgemeinde Amstetten.

Ein wirtschaftliches und nachhaltiges Instrument zur Erreichung dieses Ziels ist das Energie-Contracting, welches auf der Idee basiert, auf kostengünstigen und intelligenten Weg Energie zu sparen und CO2 zu reduzieren ohne das Budget von Eigentümer oder Verwaltung zu belasten. Es werden sämtliche Kosten für Planung, Investition und Finanzierung von Auftragnehmer, dem Contractor, vorfinanziert und aus den Einsparungen gedeckt. Bereits zum 6. Mal wurde heuer der Contracting-Preis „Energieprofi 2005“ gemeinsam von Umweltminister Josef Pröll und ÖGUT-Präsident René Alfons Haiden verliehen. In feierlichen Rahmen konnten die beiden Preisträger, das Hallenbad Floridsdorf und die Stadtgemeinde Amstetten, den Preis in der Kategorie „Einspar-Contracting“ entgegennehmen. Aber auch die Contractinginitiativen des Bundes gehen mit gutem Beispiel voran. Auf einem Ministerrat vom März 2001 basiert das Bundesgebäudecontracting, für das garantierte Energiekosteneinsparungen (Netto) von 3,30 Mio Euro und CO2-Einsparungen von 16.500 Tonnen pro Jahr errechnet wurden. Weiters wurde eine Umweltzeichen-Richtlinie für „Energie-Contracting“ geschaffen. Vorbildliche Contractingunternehmen können damit ausgezeichnet werden und somit qualitativ hochwertiges Contracting wird promotet. Die umfangreichen Programme des Lebensministeriums im Zusammenhang mit klima:aktiv unterstützen jene, die ebenfalls etwas für den Klimaschutz tun wollen. Insbesondere die Programme „ecofacility und „wohnmodern“ sollen den Sanierungsmarkt für private Dienstleistungsgebäude und mehrgeschossige Wohnbauten anregen führte Pröll weiter aus.

Das Hallenbad Floridsdorf hat sich nicht mit nur geringfügigen Modernisierungen zufrieden gegeben, sondern unterzog das Gebäude einer Generalsanierung. Dadurch konnte eine Wärmeeinsparung von 64 Prozent, ein um 47 Prozent gesenkter Wasserverbrauch, Erdgaseinsparung von 1.000,00 m3 und eine CO2-Reduktion von ca. 600 t pro Jahr erzielt werden. Die Stadtgemeinde Amstetten nützte den Vorteil des „Poolings“ und zog somit auch wirtschaftlich weniger interessante Objekte wie kleinere Kindergärten mit ein. Durch Energieeinsparung bei den Amtsgebäuden wie Schulen, Kindergärten aber auch im Rathaus und Sporthaus konnte im ersten Jahr bereits die geplante Energieeinsparung um 12,6 Prozent auf 32 Prozent erhöht werden. Weiters erspart die Stadtgemeinde unserer Umwelt 317 Tonnen CO2 pro Jahr.
     
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