Leitl: EU muss Gründer stärker fördern  

erstellt am
27. 10. 05

Unternehmensgründer sind Jungbrunnen für Europas Wirtschaft – Österreich bei Gründungsdynamik an der EU-Spitze
Wien (pwk) - Einen deutlichen Appell in Sachen Jungunternehmer richtet WKÖ-Präsident Christoph Leitl in Richtung Brüssel: „Wir müssen die Gründer und die kleinen und mittleren Unternehmen viel wichtiger nehmen und sie stärker fördern! Wirtschaftswachstum, Innovation und mehr Arbeitsplätze können nur gelingen, wenn wir die Basis der europäischen Wirtschaft, die Klein- und Mittelbetriebe stärken.“ In Europa gibt es über 23 Millionen Selbständige, die ihren Beitrag zu einem wettbewerbsfähigen, innovativen aber auch sozialen Europa leisten. Die in Wien im Rahmen des JCI-Weltkongresses anwesenden rund 5.000 Jungunternehmer unterstreichen, dass der „Jungbrunnen der Wirtschaft“ ordentlich sprudle und viele neue Ideen nach oben spüle. Leitl: „Ich erwarte von den Jungunternehmern aber auch, dass sie sich in die europäische Politik kritisch einbringen, um sie zum Besseren zu verändern.“

Um die Situation für Jungunternehmer und KMU zu verbessern, müsse sich insbesondere in der EU-Förderpolitik vieles zum Besseren wenden:
So steht die EU-Förderperiode 2007 – 2013 vor der Tür und die WKÖ drängt auf einen Schwerpunkt bei den KMU´s und entrepreneurship. Beim 7. Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung sollen künftig viel mehr kleine und mittlere Unternehmen partizipieren. Leitl drängt auf eine Entbürokratisierung und Vereinfachung des Rahmenprogramms, damit KMU leichter zu Fördermitteln gelangen können.

In Sachen Gründungsdynamik sei Österreich für Europa jedenfalls ein Vorbild mit deutlichen Zuwachsraten in den letzten 10 Jahren. „Dies zeigt, dass wir unsere Hausaufgaben machen“, so Leitl.

Corporate Social Responsibility (CSR) sei als Herausforderung gerade auch für Unternehmensgründer zu betrachten. Die Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften müsse schon in den unternehmerischen Kinderschuhen bestehen. „Nachhaltigkeit hat aus Sicht der Wirtschaft den Zweck, sich als Unternehmen selbst zu sozial verantwortlichem Handeln zu verpflichten. Junior Chamber International macht sich hierfür stark, was absolut zu begrüßen und zu unterstützen ist, denn nur wer schon von Beginn an seine gesellschaftliche Verantwortung als Unternehmer begreift, kann dies auch erfolgreich in der Folge in die Tat umsetzen“, so Leitl. Die Unterzeichnung des „Vienna CSR Treaty“ heute, Donnerstag, stelle dementsprechend auch ein deutlich sichtbares Zeichen nach Außen hin dar.

Damit sich der Gedanke des nachhaltigen Wirtschaftens auch global durchsetzt, regt der WKÖ-Präsident die Schaffung einer globalen Sozialpartnerschaft an. „Wir haben eine globale Wirtschaft und brauchen hierfür globale Spielregeln und auch eine globale Sozialpartnerschaft“, so Leitl. Die „World Chamber“-Plattform als weltweite Vereinigung der Arbeitgeberorganisationen soll dabei Teil einer globalen Sozialpartnerschaft werden, die – jenseits gesetzlicher Regulierungen – in guter sozialpartnerschaftlicher Tradition versucht, einerseits mehr Wachstum zu fördern, andererseits für menschenwürdige Arbeitsbedingungen rund um die Welt, sowie für Ressourcen schonende Technologien zu sorgen. Leitl: „In diese globale Sozialpartnerschaft sollen sich auch die Jungunternehmer, soll sich JCI einbringen.“
     
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