Slowakischer Parlamentspräsident erhält höchsten Orden der Republik  

erstellt am
25. 10. 05

Khol würdigt Pavol Hrusovsky - Slowakei spielt Musterrolle in der EU
Wien (pk) - Der Präsident des Nationalrates Andreas Khol überreichte am Montag (24. 10.) Abend im Rahmen eines Festaktes im Parlament seinem slowakischen Amtskollegen Pavol Hrusovsky das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich. Zu diesem Festakt begrüßte Präsident Khol prominente Gäste aus der Slowakei und aus Österreich, allen voran den ehemaligen slowakischen Premierminister Jan Csarnogursky und VP-Klubobmann Wilhelm Molterer.

Bundespräsident Heinz Fischer habe Präsident Hrusovsky den höchsten Orden der Republik für seine Verdienste um die Demokratie in der Slowakei verliehen, sagte Khol in seiner Laudatio und würdigte die Leistungen Präsident Hrusovskys beim Umbau der slowakischen Rüstungsindustrie auf zivile Produktion. Damit sei es gelungen, die Slowakei zu einem prosperierenden EU-Mitgliedsland zu machen, das in der Union eine Musterrolle spiele. Auch habe der Ausgezeichnete von Beginn an zur hervorragenden Entwicklung der regionalen Partnerschaft von sechs mitteleuropäischen Ländern beigetragen.

Pavol Hrusovsky wurde 1952 in Nitra geboren, jener Stadt, in der die Slawenapostel Kyrill und Method ihre Missionstätigkeit aufnahmen, sagte Präsident Khol und charakterisierte Hrusovsky als einen von christlich-demokratischen Werten geprägten Politiker. Der 1978 an der Komensky Universität in Bratislava promovierte Jurist zog 1989 als Abgeordneter der Christlichdemokratischen Bewegung (KDH) in die Föderalversammlung der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik ein. Seit 1992 gehört Pavol Hrusovsky dem Nationalrat der Slowakischen Republik an, der ihn 1998 zu seinem Vizepräsidenten und im Oktober 2002 zu seinem Präsidenten wählte, führte Nationalratspräsident Khol aus.

Der Präsident des slowakischen Nationalrates Pavol Hrusovsky dankte für die hohe Auszeichnung, die er als eine Verpflichtung für die Zukunft und zugleich als eine Ermutigung für die erneuerten Beziehungen zwischen Österreich und der Slowakei entgegennehme. In einem kurzen historischen Rückblick beleuchtete Hrusovsky die Verbundenheit, aber auch die tragischen Verwicklungen in der gemeinsamen Geschichte der beiden Länder. Der Wunsch nach Freiheit sei für die Slowakei nach dem Zweiten Weltkrieg nicht in Erfüllung gegangen. 1968 habe sich der Eiserne Vorhang einen Augenblick lang geöffnet, "ein kurzer Augenblick, den meine Generation nie vergessen hat", sagte Hrusovsky und fügte hinzu: "Heute wissen wir, dass nicht alles verloren war, als damals der Vorhang wieder fiel". Nun setze sich die Freiheit wieder durch, was mit neuen Herausforderungen verbunden sei. Diese gelte es im Geist der "Gemeinsamkeit statt rücksichtsloser Selbstdurchsetzung" zu bewältigen.

Für den musikalischen Rahmen der Feierstunde sorgte die Harfenistin Christine Strohmayer mit Stücken von Johann Ladislaus Dussek, Johann Baptist Krumpholtz, Jacques Georges Cousineau.
     
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