Tiroler Exekutive: Aktion scharf gegen Gurtenmuffel!  

erstellt am
07. 11. 05

Innsbruck (lk) - "Wer ohne Gurt im Auto erwischt wird, zahlt 35 Euro Strafe“, berichtet LHStv Hannes Gschwentner, der an die Vernunft der Tiroler Verkehrsteilnehmer appelliert: „Angurten schützt nicht nur vor Strafe – es kann auch Leben retten!“

Sicherheitsgurt rettet Leben
Der Sicherheitsgurt sollte seit Jahren obligatorisch verwendet werden. Dennoch ist das Tragen des Gurtes in Kraftfahrzeugen noch lange keine Selbstverständlichkeit.

Wie verschiedene Verkehrsunfälle zeigen, gefährden nicht angeschnallte Fahrzeuginsassen nicht nur sich selbst, sondern auch andere Passagiere im hohen Maße. Moderne Schutzvorrichtungen können nur im gemeinsamen Zusammenspiel ihre volle Wirkung entfalten. So ist zum Beispiel der Airbag für nicht gurtgesicherte Insassen nahezu nutzlos.

Verschiedene Crashtests beweisen, dass der Sicherheitsgurt bei Frontalkollisionen den größten Schutz bietet. Auch bei Fahrzeugüberschlägen mindert der Gurt die Verletzungsgefahr erheblich. Nicht gesicherte Insassen können leichter aus dem Auto geschleudert werden und sind dadurch einem höheren Verletzungs- und Todesfallrisiko ausgesetzt als gurtgesicherte. Allein Tirol ereigneten sich heuer bereits mehrere Verkehrsunfälle, bei denen Insassen aus dem Fahrzeug geschleudert wurden und dadurch tödliche Verletzungen erlitten haben.

Kinder oft falsch gesichert!
Die Sicherungsquote von Kindern hat in den letzten Jahren zwar deutlich zugenommen. Dennoch besteht auch hier noch ein großes Verbesserungspotenzial, zumal für ungesicherte Kinder das Risiko, tödliche oder schwere Verletzungen zu erleiden, erheblich höher ist als für Erwachsene. Verschiedene Studien belegen zudem, dass Kinderrückhaltesysteme oft unsachgemäß verwendet werden. Es empfiehlt sich daher bereits beim Kauf eines Kindersitzes darauf zu achten, dass man richtig beraten wird und beim „Fachmann“ einkauft.

Gurtenmoral in Tirol rückläufig
Eine Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit im Mai 2005 für Tirol ergab eine Gurtenanlegequote von 80 %. Dem gegenüber stehen 85% Gurtenalegequote aus dem Vorjahr.

Die Anschnallquote der erwachsenen Beförderten auf den Rücksitzen liegt gar nur bei 16 %!

Von den auf den Rücksitzen beförderten Kindern sind nur 67% angeschnallt. Hier besteht noch ein sehr hoher Nachholbedarf.

Immerhin sind heuer in Tirol bereits 10 Personen im Straßenverkehr tödlich verunglückt, die keinen Sicherheitsgurt verwendet haben. Unter Umständen hätte der Gurt diesen Menschen das Leben gerettet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres verunglückten 7 nicht angegurtete Autoinsassen tödlich.

Was sagt das Gesetz ?
Das Gesetz sieht für das Nichtverwenden des Sicherheitsgurtes eine Organstrafe in der Höhe von Euro 35.- vor. Bei fehlender Kindersicherung wird neben einer Verwaltungsstrafe seit dem 1.Juli 2005 eine Vormerkung ins zentrale Führerscheinregister vorgenommen; eine Abmahnung oder Organstrafverfügung kommen hier überhaupt nicht in Betracht. Bei drei Vormerkungen innerhalb von zwei Jahren führt dies unweigerlich zu einem 3 monatigen Führerscheinentzug.

Schwerpunktkontrollen
Das Landespolizeikommando für Tirol (Landesverkehrsabteilung, Bezirks- und Stadtpolizeikommando, Polizeiinspektionen) wird im Monat November den rückläufigen Anschnallquoten im Rahmen von Schwerpunktaktionen Rechnung tragen und die Einhaltung der Gurtenpflicht im Rahmen des täglichen Verkehrsüberwachungsdienstes und bei verschiedenen Sondereinsätzen überwachen.

Die positiven Auswirkungen derartiger Sonderschwerpunkte beweist eine Überwachung im heurigen Frühjahr. Nach dem Ende der Aktion war eine um 6% höhere Anschnallquote festzustellen.
     
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