Vor 200 Jahren: Oberösterreich unter fremder Herrschaft  

erstellt am
07. 11. 05

LH Pühringer: Napoleonische Kriege sind besonders eindrucksvolle Erinnerung daran, dass Frieden auf unserem Kontinent lange Zeit keine Selbstverständlichkeit war
Linz (lk) - Vor genau 200 Jahren stand Oberösterreich durch den Einmarsch der Franzosen im Rahmen des dritten Koalitionskrieges 1805 kurzeitig unter französischer Herrschaft. Als äußeres Zeichen dafür logierte Kaiser Napoleon I. von 4. bis 9. November 1805 im Linzer Landhaus.

Von Oberösterreich marschierte der französische Kaiser in nördlicher Richtung weiter und besiegte am 2. Dezember 1805 in der sogenannten "Dreikaiserschlacht" von Austerlitz die vereinigten österreichischen und russischen Heere.

Nicht nur 1805, sondern auch in den Jahren 1800 und 1809 marschierte ein französisches Heer durch Oberösterreich. Zum Kriegsgebiet zu werden bedeutete damals eine hohe materielle Belastung für die Zivilbevölkerung, die für Unterkunft und Verpflegung der Besatzer aufzukommen hatte.

"Gerade die Zeit der napoleonischen Kriege ist eine eindrucksvolle Erinnerung daran, dass Frieden auf unserem Kontinent über Jahrhunderte hindurch keine Selbstverständlichkeit war", betont Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.

Gerade in den ersten eineinhalb Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde Europa nahezu jährlich vom Krieg heimgesucht.

"Wenn wir heuer im Jahr der Republiksjubiläen auch des 10. Jahrestages unseres EU-Beitritts gedenken, muss uns bewusst werden, welch großer zivilisatorischer Fortschritt für Europa die Gründung dieser Union war: Lösung der Konflikte auf den Konferenztischen und nicht mehr auf den Schlachtfeldern, die Verbannung des Krieges aus unserem Kontinent. Die Europäische Union ist damit zum wohl erfolgreichsten politischen Projekt der Geschichte geworden und stellt heute ein Modell für die Welt dar", so Pühringer.
     
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