Energiepolitik – Atomkraft  

erstellt am
14. 11. 05

 Glawischnig: Atomlobby rüstet auf, Pröll schaut wie immer tatenlos zu
Wien (grüne) - „Rund um Österreich rüstet die Atomlobby auf. Und BM Pröll macht sich’s weiterhin auf seinem Regierungssesserl gemütlich, schaut den AKW-Plänen seelenruhig zu und macht wieder einmal nichts“, kritisiert die stv. Bundes- und Umweltsprecherin der Grünen, Eva Glawischnig, heftig zum wiederholten Male die Ignoranz und Inaktivität in der Anti-Atom-Politik seitens der Bundesregierung. Am Donnerstag (10. 11.) machte sich Italiens Regierungschef und Schüssel-Freund Berlusconi für neue Atomkraftwerke stark. „Nachdem nach ÖVP-Angaben insbesondere BK Schüssel prächtige Kontakte zu Berlusconi hat, sollte es ein Leichtes sein, hier tatkräftig einzuschreiten und den Atom-Plänen energisch zu begegnen“, so Glawischnig.

„Pröll verweigert konsequent jegliches Engagement, egal ob auf bilateraler oder auf europäischer Ebene. Prölls Mängelliste wird täglich länger: Kein klares Nein gegen das Atomendlager in der Schweiz, keine Aktivität gegen die AKW-Wiedereinstiegpläne der ÖVP-Schwesterpartei in Deutschland, keine Aktivität Richtung Berlusconi, totaler Bruch des Melker Abkommens mit Tschechien, Null-Engagament beim slowakischen AKW Mochovce, beim ungarischen AkW Paks und beim slowenischen AKW Krsko. Was muss eigentlich passieren, dass Pröll und Schüssel endlich was tun?“, ergänzt Glawischnig.

Glawischnig betont einmal mehr, die Notwendigkeit einer Kehrtwende in der Energiepolitik, wie die Grünen sie seit langem fordern. „Es gibt sinnvolle Alternativen, die Arbeitsplätze bringen. Wir haben in Österreich ein Riesenpotential an Know-how und Expertise am Alternativenergiesektor. Warum die ÖVP nach wie vor sehenden Auges in die Energie-Sackgasse marschiert, ist mit vernünftigen Argumenten nicht nachzuvollziehen“, so Glawischnig.

 

 Minister Pröll hat ganz klar seine Anti-Atomaktivitäten dargelegt
Wien (bmlfuw) - Umweltminister Josef Pröll hat diese Woche Mittwoch im Umweltausschuss des Nationalrates in seinem Bericht und auf Anfrage von Abgeordneten deutlich gemacht, dass er auch in Zukunft eine klare Anti-Atompolitik forcieren wird. Insbesondere hat er angekündigt, dass er während der EU-Präsidentschaft die Anti-Atompolitik zu einem Schwerpunkt machen wird. Hat die Vorsitzende des parlamentarischen Umweltausschusses vielleicht nicht zugehört? Dies fragt sich das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft anlässlich der heutigen Kritik der Grünen Frau Glawischnig, die Minister Pröll vorwirft „sich’s weiterhin auf seinem Regierungssesserl gemütlich“ zu machen und „den AKW-Plänen seelenruhig“ zuzusehen.

Auch die Kritik, dass Pröll bilateral und auf europäischer Ebene jedes Engagement verweigere, richtet sich gegen die Verfasserin Glawischnig. Minister Pröll hat im Umweltausschuss auch von seinem bilateralen Gespräch mit seinem finnischen Amtkollegen zu Beginn der Woche berichtet. Ebenso von den Aktivitäten Österreichs bezüglich des Schweizer Atommülllagers.

Frau Glawischnig sei auch daran erinnert, dass Österreicher im Bereich der erneuerbaren Energie zu den Vorreitern gehört. Im Bereich der Biomasse ist Österreich in der EU Spitzenreiter. Bei Biotreibstoff hat Österreich ebenfalls mit der Einführung der Beimischung am 1. September in Nase vorne. Bei der Wasserkraft nimmt Österreich weltweit eine Spitzenposition ein.

Beim Energiesparen setzt Österreich ebenfalls wichtige Impulse. Neben der Neuordnung der Wohnbauförderung ist insbesonders die klima:aktive-Initiative von besonderer Bedeutung. Die neuen klima:aktive-Standards für Einfamilienhäuser, die Initiative mit Rauchfangkehrer als Klimabotschafter der Haushalte oder die Spritspar-Initiative unterstützen die KonsumentInnen beim Energie- und Geldsparen. Heute Abend überreicht Pröll der Gemeinde Güssing den Energy Globe 2005 dafür, dass sie durch nachwachsende Rohstoffe aus der Region total energieautark ist. Und so marschieren wir „sehende Auges in die Energie-Sachgasse“, zitiert das Lebensministerium die Vorsitzende des Umweltausschuss abschließend.
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

zurück