Bildungspolitik – Universitätsbudget  

erstellt am
09. 11. 05

 Milliardenpaket für Österreichs Universitäten
Steigerung des Universitätsbudgets von 2006 auf 2007 um 11,14 Prozent
Wien (bm:bwk) - In intensiven Verhandlungen zwischen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer und der Rektorenkonferenz mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser in den vergangenen Monaten, erzielte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer einen großartigen Erfolg: „Die Universitäten werden über ein Budget verfügen, das die Zwei-Milliarden-Euro-Grenze überschreitet“, so Bildungsministerin Gehrer.

Das Gesamtbudget der Universitäten steigt von 1,857 Mrd. Euro im Jahr 2006 auf 2,064 Mrd. Euro (1,725 Mrd. Euro Globalbudget für die Universitäten und 132 Mrd. Euro für den klinischen Mehraufwand) im Jahr 2007. Das ist eine Steigerung um 11,14 Prozent. Für den Generalsanierungsplan der Universitäten gibt es zusätzlich 500 Mio. Euro.

Das bedeutet für die Universitäten eine deutliche Erhöhung ihrer Mittel. Bildungsministerin Gehrer: „Das ist ein großartiges Ergebnis für Österreichs Universitätslandschaft und bedeutet mehr Geld für die Lehre, mehr Geld für notwendige Sanierungsmaßnahmen und mehr Geld für Neubauten“.

„Die Universitäten erhalten damit jene Mittel, die sie brauchen und die es ihnen ermöglichen, Lehre und Forschung auf internationalem Niveau umzusetzen“, so Gehrer weiter.

Österreichs Universitäten leisten heute mehr als vor Beginn der Reformen. An den Universitäten gibt es heute mehr Studienanfänger, mehr Absolventen, die Studienzeiten sind deutlich kürzer geworden, es gibt mehr Angebote und die Universitäten verbessern sich in internationalen Rankings.

„Mehr Finanzmittel für die Universitäten und die Forschung sind wesentliche Elemente im Gesamtkonzept der Bundesregierung. Damit ist Österreich ein führendes Forschungs- und Bildungsland in Europa, schloss Gehrer.

 

 Broukal: Schüssels "Wunder" erreicht Unis Jahre zu spät
Uni-Budget 2009 noch immer um 300 Mio. Euro geringer als 1999
Wien (sk) - "Den Universitäten fehlen heuer und 2006 je 100 Millionen Euro. Schüssels Uni-Wunder kommt 2007 um Jahre zu spät. Mich wundert es nicht, wenn sich die Rektoren nach drei Hungerjahren über jeden Euro mehr freuen. Schüssels Wunder gleicht nicht einmal Geldentwertung und steigende Studierendenzahlen aus. Ein weit größeres Wunder ist leider ausgeblieben: Endlich den Unis das Geld zu geben, das sie für Europareife und Weltklasse brauchen würden", erklärte SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal Dienstag (08. 11.) gegenüber dem Pressedienst der SPÖ.

Außerdem, so Broukal weiter, spekuliere Schüssel mit der Vergesslichkeit der Menschen und Medien. Zur Erinnerung: 1999 hatten Österreichs Universitäten um 300 Millionen Euro mehr als sie im Jahr 2009 – nach "Schüssels Wunder" – haben werden.

Zum "Milliardenpaket" merkte Broukal weiters an, dass gut die Hälfte des Geldes für Gebäudesanierungen vorgesehen ist. So würde das Geld dazu dienen, Gebäude brandsicher zu machen, Aufzüge zu modernisieren und brennbare Fußböden durch schwerbrennbare Fußböden zu ersetzen, so Broukal. "Das ist überhaupt kein einziger Euro für zusätzliche Professoren, zusätzliche Hörsäale, zusätzliche Studienplätze an den Universitäten", betonte Broukal. Diese würden mit 170 Millionen Euro plus ab dem Jahr 2007 abgespeist: "Das ist verglichen mit jetzt weniger als die Geldentwertung, und es fängt vor allem die ständige Zunahme der Zahl der Studenten nicht auf", machte Broukal klar.

"Die Uni-Katastrophe wird prolongiert"
"Nach unseren Rechnungen müsste die Regierung 240 Millionen in den Jahren 2007 bis 2009 jeweils pro Jahr geben, um auch nur die nicht gerade berauschende Qualität, die die Universitäten jetzt haben, zu sichern", unterstrich der SPÖ-Wissenschaftssprecher. So aber würden in den nächsten Jahren wieder Studierende abgewiesen werden und die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen an den Universitäten zurückgehen: "Die Uni-Katastrophe wird prolongiert, da kann auch der Milliardenrausch der Bundesregierung nicht darüber hinwegtäuschen", schloss Broukal.

 

 Grünewald: Geld für Unis lindert gerade ärgste Not
Wien (grüne) - "Das heute versprochene Geld für die Universitäten lindert gerade die ärgste Not. Es ist nichts, was über das Notwendige hinaus geht, von der angestrebten Weltklasse ganz zu schweigen", so Kurt Grünewald, Wissenschaftssprecher der Grünen, zum "Milliardenpaket" der Bundesregierung für die Unis. Zudem soll das Geld erst nach den nächsten Wahlen fließen. "Deshalb ist das Paket wohl unter die Kategorie Wahlzuckerl einzuordnen, denn als reale Hilfe für die Unis", so Grünewald.Grünewald erinnert, dass von 2000 bis 2003 das Uni-Budget unter das Niveau des Jahres 1999 gesunken ist. Eine sechs-prozentige Steigerung im Jahr 2004 brachte das Budget auf den Stand von 1999 zurück. Nach zahlreichen Protesten von Rektoren, Uni-Angehörigen, WissenschaftlerInnen und Studierenden, kündigte Ministerin Gehrer eine Steigerung für 2005 an. Statt des angekündigten Zuwachses war das reguläre Budget der Universitäten wiederum rückläufig: Von 1.989 Mio. Euro im Jahr 2004 sank es auf 1.906 Mio. Euro im Jahr 2005. Für das Jahr 2006 ist im Bundesvoranschlag sogar noch weniger budgetiert, nämlich 1.905 Mio. Euro.
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

zurück