Grazer Magnetometer misst im Weltraum  

erstellt am
21. 11. 05

Graz (öaw/iwf) - Seit die ESA-Raumsonde „Venus Express“ am 9. November 2005 gestartet wurde, musste sie bereits eine Reihe verschiedenster Tests durchlaufen. Als erstes wissen- schaftliches Instrument wurde nun VEX-MAG in Betrieb genommen, jenes Magnetfeld- messgerät, das unter der Leitung des Grazer Instituts für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) entwickelt und gebaut wurde. IWF-Mitarbeiter haben das erste Einschalten des Instruments im ESA-Kontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt mit großer Spannung verfolgt.

Die ersten zwölf Tage auf dem Weg zur Venus haben gezeigt, dass „Venus Express“ einwandfrei funktioniert. Die Aktivitäten im Rahmen der so genannten „Launch and Early Orbit Phase“ (LEOP) wurden am 11. November erfolgreich abgeschlossen. Als nächste Stufe folgte die „Near Earth Commissioning Phase“ (NECP), die noch bis 14. Dezember andauert. In dieser Phase werden die Satellitenplattform und die wissenschaftliche Nutzlast der Raumsonde eingeschaltet und getestet.

Als erstes wissenschaftliches Instrument an Bord von „Venus Express“ wurde am 18. November das Grazer Magnetometer VEX-MAG aktiviert, das in Kooperation mit der TU Braunschweig und dem Imperial College London gebaut und von der Agentur für Luft- und Raumfahrt der FFG und dem BMVIT gefördert wurde.

Nach genauer Überprüfung der Umgebungstemperatur wurde der ein Meter lange Ausleger ausgeklappt, an dem der äußere Magnetfeldsensor angebracht ist. „Der Ausklappmechanismus funktionierte einwandfrei“, berichtet IWF-Projektleiter Werner Magnes erleichtert, der gemeinsam mit Gerhard Berghofer, dem Technischen Leiter von VEX-MAG, und IWF-Mitarbeiter Werner Zambelli zum ESOC gereist war, um diese heikle erste Phase des Geräts mitzuverfolgen.

Am 19. November musste VEX-MAG einen kompletten „Gesundheits-Check“ absolvieren. Über mehrere Stunden wurde jedes Bit und Byte getestet. „Das Team hat die gesendeten Daten genauestens kontrolliert und war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden“, freut sich auch IWF-Direktor Wolfgang Baumjohann.

Nun gelte es abzuwarten, bis die Raumsonde „Venus Express“ am 11. April 2006 in die Venus-Umlaufbahn eingeschossen wird, um im Juni endlich mit der wissenschaftlichen Datenauswertung beginnen zu können.

Weitere Informationen zu „Venus Express“: IWF-Website und ESA.
     
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