Schladming: Österreichs erste Behindertenskischule  

erstellt am
25. 11. 05

"Freizeit Para-Special Olympics" bietet Unterricht für geistig und körperlich behinderte Menschen - Inklusive Spezialausrüstung und Liftkarte
Schladming (tvb) - Ein in Österreich einzigartiges Projekt startet im Dezember in der Wintersportregion Schladming-Rohrmoos: Sabine Eham und Armin Wagenhofer eröffnen eine Skischule für Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. „Freizeit Para-Special Olympics“ stellt die gesamt Ausrüstung zur Verfügung und bietet Kurse zu fairen Preisen an.

„Unser Ziel ist, die soziale Integration unserer Schüler zu fördern. Das Training erhöht das Selbstwertgefühl, steigert die körperliche Ausdauer sowie Kraft und Koordination und vermittelt Spaß. Auch Autisten zeigen Gefallen am Skifahren und reagieren sehr positiv“, weiß die 27-jährige ausgebildete Behinderten-Skilehrerin Sabine Eham aus Erfahrung. „Zudem wollen wir auch die Akzeptanz des Behindertensportes fördern.“

Lifte leicht für Behinderte zugänglich
Die gebürtige Deutsche aus Rosenheim unterrichtete in den vergangenen Jahren in englischen und schottischen Skischulen. Die Idee, in Österreich eine eigene Skischule aufzubauen, schmiedete sie mit Skilehrer Armin Wagenhofer (35), der in Schladming beheimatet ist. „In Schladming und besonders auf der Hochwurzen in Rohrmoos sind die Lifte sehr gut für Behinderte zugänglich, deshalb haben wir uns für diesen Standort entschieden.“

Die spezielle Ausrüstung wurde bereits angekauft. Sie eignet sich für alle Behindertenarten: Der Mono-Ski, auf dem ein Federsitz montiert ist, passt ideal für Querschnittgelähmte. Bi-Skier eignen sich für Menschen, die auch nur mehr ihren Kopf bewegen können, „Krückenschilauf ist für jene gedacht, die durch Amputationen beeinträchtigt sind. Ein spezielles Ausbildungsprogramm gibt es auch für Sehbehinderte oder Blinde.

Gemeinnütziger Verein
Die Skischule wird nicht als Gewerbe, sondern als gemeinnütziger Verein geführt, der sich vor allem aus Spendengeldern und Förderungen finanziert. Etwa 15 Prozent der Kosten werden durch Einnahmen aus dem Skiunterricht gedeckt.

„Unsere Preise orientieren sich an regulären Skischulpreisen für Gruppen. Menschen müssen nicht auf Grund ihrer Behinderung einen erhöhten Preis zahlen“, betont Sabine Eham. Ein halber Tag Unterricht mit Skilehrer, Ausrüstung und Liftticket kostet 70 Euro.

Sponsoren gesucht
Um die Skischule langfristig zu finanzieren, benötigen Eham und Wagenhofer noch „mindestens 50.000 Euro“ für den Ankauf weiterer Ausrüstungsgegenstände. Die Grundausstattung an Geräten ist bereits vorhanden. Weitere Sponsoren werden noch gesucht.

Bereits vor der Eröffnung der Schule ist die Nachfrage schon sehr groß. Eham: „Sogar aus Berlin ist schon eine Anfrage eingetroffen.“ Allein in Österreich gebe es 160.000 potenzielle Kunden, die für diesen Rehabilitationssport in Frage kommen.

Über Schladming-Rohrmoos
Schladming, die steirische Sporthauptstadt und Mittelpunkt der Dachstein-Tauern-Region, gehört zu den 5 größten Ski-Destinationen Österreichs, ist aber auch als Austragungsort der alpinen Ski-WM 1982 sowie der Special Olympics Winterspiele und zahlreicher internationaler Weltcup-Rennen weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.

170 Pistenkilometer und 88 Skilifte bietet die Dachstein-Tauern-Region, davon ca. 115 km zusammenhängend in der Schladminger 4-Berge-Ski-Schaukel. Außerdem fährt man in Schladming auch nachts Ski und zwar auf der ca. 3 km langen Flutlichtpiste der Hochwurzen. Details: http://www.planai.at

Für Nicht-Skifahrer: Ca. 20 km Langlaufloipen in Schladming und ca. 250 km Langlaufloipen in den nur wenige Minuten entfernten Nachbarorten Ramsau/Dachstein und Rohrmoos-Untertal, 30km geräumte Winterwanderwege, eine 7.5 km lange Rodelbahn - auch als beleuchtete Nachtrodelbahn, Eislaufplatz, Eisstockschießen, Pferdeschlittenfahrten, Erlebnisbad Schladming & Fitness-Studio InJoy.
     
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