Innovationsvergleich der EU  

erstellt am
12. 12. 05

Bartenstein: Österreich verbessert sich deutlich
Österreich verbessert sich beim European Innovation Scoreboard vom 15. auf den achten Platz - Rang Fünf im EU-Vergleich
Wien (bmwa) - Österreich hat sich beim European Innovation Scoreboard (EIS) der Europäischen Kommission, einem Vergleich der Innovationsleistung von weltweit 32 Ländern, gegenüber dem Vorjahr im Gesamtranking vom 15. auf den achten Platz verbessert. Im Vergleich der 25 EU-Mitgliedsstaaten hat sich Österreich vom 10. auf den 5 Platz verbessert und seit dem vergangenen Jahr Norwegen, Irland, Niederlande, Frankreich und Belgien überholt. Spitzenreiter ist Schweden, gefolgt von der Schweiz und Finnland.

Diese Entwicklung, so Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, sei ein weiterer Beleg dafür, dass die Bundesregierung insbesondere im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation die richtigen Maßnahmen gesetzt habe. Die Regierung habe dieF&E-Quote im Jahr 2005 bereits auf 2,35% des BIP gesteigert. Österreich liege gemessen an den Ausgaben für Forschung und Entwicklung damit bereits deutlich über dem EU-Durchschnitt und habe zum OECD-Schnitt aufgeschlossen. Die Regierung werde diese Politik konsequent fortsetzen und bis zum Jahr 2010 eine F&E-Quote von 3 Prozent erreichen.

Das European Innovation Scoreboard ist ein Instrument, das die Europäische Kommission etabliert hat, um ihm Rahmen des Lissabon-Prozesses die Forschritte der Innovationskraft der einzelnen Mitgliedstaaten vergleichen und evaluieren zu können. Dabei werden die 25 EU-Mitgliedsstaaten, die Industrieländer USA, Japan, Norwegen, Schweiz und Island, sowie die EU-Beitrittskandidaten Rumänien und Bulgarien anhand von 26 Innovationsindikatoren verglichen, bewertet und in vier Gruppen eingeteilt: in die Gruppe der "leading countries", die Gruppe "average performance", die Gruppe "catching up" und die Gruppe "loosing ground". Österreich führt mittlerweile die zweite Gruppe ("average performance") an. Die Autoren des Innovationsvergleichs heben in ihrem Bericht hervor, dass Österreich bei den Innovationsindikatoren überdurchschnittlich starkes Wachstum gezeigt habe. Österreich schneidet dabei bei den Indikatoren für öffentliche Innovationsförderung, bei betriebsinternen Innovationen von KMU und bei den so genannten Community Trademarks besonders gut ab.

 

 Broukal: Bartensteins Jubel angesichts veralteter Daten unbegründet
Wien (sk) - "Die Daten, die Wirtschaftsminister Bartenstein bejubelt, sind nichts weiter als ein eingefrorener Posthornton", kritisierte SPÖ-Wissenschafts- und Technologiesprecher Josef Broukal am Sonntag (11. 12.) gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Bartensteins Jubel über Österreichs angeblich steigende Innovationsleistung sei angesichts der Verwendung veralteter Daten unbegründet, so Broukal mit Verweis darauf, dass die Daten - soweit im Internet unter http://trendchart.cordis.lu/scoreboards/scoreboard2005/index.cfm ersichtlich - teilweise auf das Jahr 2002 zurückgehen. "Was diese alten Daten über den gegenwärtigen Stand der österreichischen Innovationskraft im internationalen Vergleich aussagen sollen, bleibt ebenso Bartensteins Geheimnis wie auch der Anteil der Bundesregierung daran", machte Broukal deutlich.

"Es muss wohl gute Gründe dafür geben, dass in Bartensteins Jubelaussendung nicht vermerkt wird, aus welchem Jahr die verwendeten Daten stammen", unterstrich der SPÖ-Wissenschafts- und Technologiesprecher. Auch Bartensteins Behauptung über die österreichische Forschungsquote sei ein "ebenso prominentes wie negatives Beispiel dafür, wie wenig und wie schlechtes Zahlenmaterial es über die Arbeit der Bundesregierung gibt". So seien die Zahlen der aktuellen "Forschungsquote" nicht mehr als eine Hochrechnung drei Jahre alter Werte, übte Broukal harsche Kritik und fügte abschließend hinzu: "Niemand in Österreich weiß, wie hoch die Forschungsquote 2005 wirklich ist - umso mehr erstaunt da die Festigkeit, mit der Minister Bartenstein behauptet, er wisse es."
     

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