Österreichs Fondsanleger nach wie vor konservativ  

erstellt am
19. 12. 05

Trotz kräftiger Kursgewinne in Aktienfonds fließen Neuinvestitionen überwiegend in Rentenfonds
Wien (oenb) - Der verwaltete Vermögensbestand der österreichischen Investmentfonds erreichte Ende des 3. Quartals 151 Mrd Euro. Das netto in Investmentfonds investierte Kapital erhöhte sich im dritten Quartal um 6,91 Mrd Euro bzw. 5,6% und betrug per Ende September 2005 129,4 Mrd Euro. Dabei erreichten die Neuinvestitionen mit 2,82 Mrd Euro in etwa das Niveau des Vorquartals. Das Ausmaß der verbuchten Kursgewinne im Berichtsquartal belief sich auf 4,57 Mrd Euro, die Ausschüttungen auf 0,49 Mrd Euro.

Hinsichtlich der Veranlagungsstruktur dominierten Rentenpapiere mit einem Anteil von 67,9% (87,82 Mrd Euro), gefolgt von den Aktien und Beteiligungspapieren mit 18,5% (23,97 Mrd Euro) und den ausländischen Investmentzertifikaten (Dachfonds) mit 7,0% (9,05 Mrd Euro).

Im bisherigen Jahresverlauf übertrafen die Kurssteigerungen der österreichischen Investmentfonds von Anfang Jänner bis Ende September mit 8,8% bereits die Gesamtjahresperformance des Vorjahres (6,0%). Vor allem Aktienfonds zeigten mit 21,5% besonders hohe Kursanstiege. Dennoch agierten die Anleger österreichischer Investmentfonds sehr risikobewusst und tätigten Neuveranlagungen überwiegend in Rentenfonds.

Zum 30. September 2005 verwalteten 27 österreichische Kapitalanlagegesell-schaften mit 2.055 aufgelegten Investmentfonds einen Vermögensbestand (inkl. „Fonds in Fonds“ Veranlagungen) von 151,0 Mrd Euro (Ende Juni 2005: 142,5 Mrd Euro).

Das netto in Investmentfonds investierte Kapital (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) erhöhte sich im dritten Quartal 2005, unterstützt durch hohe Kursgewinne von 4,57 Mrd Euro abzüglich Ausschüttungen von 0,49 Mrd Euro, mit 6,91 Mrd Euro bzw. 5,6% etwas schwächer als im Vorquartal und betrug per Ende September 2005 129,4 Mrd Euro. Das Neuinvestitionsvolumen blieb dabei mit 2,82 Mrd Euro gegenüber dem 2. Quartal 2005 (+2,86 Mrd Euro) annähernd gleich. Obwohl vor allem Aktienfonds im 3. Quartal kräftige Kursgewinne verbuchen konnten wurden für Neuinvestitionen die wesentlich risikoärmeren Rentenfonds favorisiert.

Mit 2,34 Mrd Euro (+3,6%) entfiel etwa ein Viertel des gesamten Vermögenszuwachses im dritten Quartal 2005 auf ausländische Rentenwerte, während die inländischen Rentenwerte nur um 0,30 Mrd Euro (+1,5%) zunahmen. Die Veranlagungskategorie ausländische Aktien- und Beteiligungspapiere erhöhte sich inklusive Kursgewinne um 2,14 Mrd Euro (+11,2%). Österreichische Aktien konnten, auf Grund der sehr guter Performance des österreichischen Aktienmarktes im dritten Quartal (ATX +13,4%) einen Volumenszuwachs von 13,0% bzw. 0,32 Mrd Euro erzielen.

Hinsichtlich der Struktur des veranlagten Kapitals dominierten mit einem Anteil von 67,9% (87,82 Mrd Euro) die Rentenwerte, gefolgt von den Aktien und Beteiligungspapieren mit 18,5% (23,97 Mrd Euro), den Investmentzertifikaten mit 7,0% (9,05 Mrd Euro) und den sonstigen Vermögensanlagen mit 6,2% (8,06 Mrd Euro). Das Volumen der Immobilienfonds zeigte per Ende September 2005 bereits ein Volumen von 0,96 Mrd Euro und hat sich damit seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt wobei jedoch bisher nur rund 50% des Veranlagungsvolumens (0,49 Mrd Euro) in Immobilien- und Sachanlagen veranlagt wurden. Der Anteil am Gesamtvolumen beträgt 0,4%.

Die regionale Betrachtung der Veranlagungen zeigte eine Dominanz des Euroraumes. Mit 48,4% (62,6 Mrd Euro) wurde per Ende September 2005 nahezu die Hälfte des Fondskapitals in den übrigen Ländern der Währungsunion (exkl. Österreich) veranlagt. 27,0% (34,9 Mrd Euro) der Veranlagungen entfielen auf die „Länder der übrigen Welt“ und nur mehr 24,6% (31,9 Mrd Euro) auf Österreich.

Von Jahresbeginn bis Ende September übertrafen die Kursgewinne der österreichischen Investmentfonds mit 8,8% bereits die Gesamtjahresperformance von 2004 (6,0%). Dabei verzeichneten Aktienfonds eine positive Performance von 21,5%, Mischfonds 9,6% und Rentenfonds ein Plus von 5,2%. Immobilienfonds zeigten eine positive Performance von 3,3%. Auch die „Alternativen Fonds“ waren nach einem enttäuschenden Vorjahresergebnis heuer wieder mit 7,1% positiv.
     
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