Ein großes Fest für Herbert Wochinz  

erstellt am
19. 12. 05

LH Haider zeichnete ehemaligen Theaterintendanten Herbert Wochinz mit dem Landesorden in Silber aus
Klagenfurt (lpd) - Herbert Wochinz, von 1968 bis 1992 Intendant des Stadttheaters Klagenfurt, stand am Sonntag (18. 12.) im Stadttheater Klagenfurt im Mittelpunkt einer großem Matinee anlässlich seines 80. Geburtstages. Das Wirken und Schaffen des gebürtigen Villachers würdigten seitens des Landes Kärnten Landeshauptmann Jörg Haider und Kulturreferent LHStv. Martin Strutz. Bei der Feierstunde ebenfalls anwesend war LR Josef Martinz.

Der Landeshauptmann nannte Wochinz einen Avantgardisten des Landes. "Er leitete nicht nur mit großem Geschick das Stadttheater Klagenfurt 24 Jahre lang und machte es zu einem Theater für alle Kärntner, sondern war auch über Jahrzehnte Initiator vieler Kulturinitiativen", würdigte Haider die große Schaffenskraft des ehemaligen Reinhardt-Seminaristen. Für den Landeshauptmann hinterließ Wochinz seine unverwechselbare Handschrift auch bei den Komödienspielen Porcia in Spittal/Drau, die er 1961 gründete. "Er leitete sie, inszenierte alle Stücke selber und machte sie damit zu einer nicht mehr wegzudenkenden Kulturinstitution des Landes. Durch seine Inszenierungen wurde die klassische italienische und französische Komödie zum Markenzeichen der Sommerspiele im Kärntner Oberland". Mit der sichtbaren Auszeichnung des Landesordens in Silber ehre Kärnten auch einen großen, kulturellen Botschafter des Landes, so Haider.

Dank und Anerkennung für das langjähriges Wirken und Schaffen Wochinz`s gab es auch von Kulturreferent Strutz. Er hob in seiner Laudatio markante Meilensteine des Theatermachers hervor. Wochinz gründete das "Theater am Fleischmarkt" in Wien (1956), wo er Stücke der zeitgenössischen Avantgarde mit Klaus Kinsky inszenierte, Auf ihn gehen auch die Gründung des "Theaters am Thonhof" in Maria Saal (1960) und die Gründung der Kömodienspiele Spittal/Drau (1961) zurück. Für Strutz habe der Herr Professor auch nach seiner Pensionierung nie das Theater verlassen." Sie bleiben immer Teil dieses Theaters und Teil des Landes Kärnten".

Der Kulturreferent zitierte auch aus einer Festschrift von Erwin Ringel über den längst gedienten Theaterintendanten Österreichs. "Wochinz war nie autoritär, sondern eine Autorität. In seinem Theater herrschte stets ein angenehmes Klima, er verfiel nie der Routine und seine Inszenierungen zeigten stets Tiefgang, da er den Themen seiner Zeit nie auswich". Als Geschenk überreichte Strutz dem Geehrten ein Aquarell des Stadttheaters Klagenfurt der Malerin Ilse Mayer.

Seitens der Stadt Klagenfurt wurde Wochinz durch Bürgermeister Harald Scheucher der Ehrenring der Landeshauptstadt Klagenfurt verliehen. Die Laudatio für Wochinz hielt Prof. Wolfgang Greisenegger vom Institut für Theaterwissenschaften.
     
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