Kampf gegen Kinderhandel als Schwerpunkt bei der EU-Präsidentschaft  

erstellt am
14. 12. 05

Wien (bmi) - Dem internationalen Kinderhandel den Kampf ansagen - diese Aufgabe hat Innenministerin Liese Prokop zu einer der Prioritäten innerhalb der kommenden EU-Ratspräsidentschaft erklärt. "Kinder können sich selbst am wenigsten schützen und brauchen daher unseren Schutz und unsere Fürsorge ganz besonders", betont die Innenministerin. Dem Kinderhandel könne nur durch breite internationale Zusammenarbeit entgegengewirkt werden.

Im Rahmen eines Trainingsprogramms sollen Exekutivbeamte aus 42 Staaten von 14. bis 17. März in Wien für den Bereich Kinderhandel sensibilisiert und für den Umgang mit Betroffenen qualifiziert werden.Österreich selbst steht heuer insbesondere vor dem Problem des Kinderhandels aus Bulgarien. Rund 500 großteils bulgarische Kinder, die in Verdacht stehen, Opfer von Menschenhandel zu sein, sind laut Innenministerin Prokop bis Oktober dieses Jahres allein in Wien bei illegalen Handlungen angehalten worden. Im Vorjahr waren es vor allem rumänische Kinder, die aus ihrer Heimat verschleppt und in Österreich meist unter Androhung von Schlaf- und Essensentzug oder körperlicher Misshandlung zum Betteln und Stehlen gezwungen worden waren, sagte Oberst Gerald Tatzgern von der Zentralstelle für Menschenhandel und Schleppereibekämpfung im Bundeskriminalamt.

Oftmals stünden Beamte vor der Schwierigkeit, den Kinderhandel als solchen zu erkennen. Hier soll das geplante Projekt "Umfassendes Training für Exekutivbeamte im Bereich Menschenhandel von Kindern/Minderjährigen", das in Kooperation mit der IOM, der Europol, der OSZE sowie dem schwedischen Außenministerium und der belgischen Bundespolizei durchgeführt werden soll, Abhilfe schaffen. Beamte sollen hierbei unter anderem in Interviewtechniken - zum Erkennen des Menschenhandels - und in der weitergehenden Betreuung der Opfer geschult werden.
     
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