Bodenseeschiffahrt: Verträge unterzeichnet  

erstellt am
13. 12. 05

Geschäftsübergabe Ende März 2006
Bregenz (vlk) - Nach Abschluss der Verhandlungen zum Verkauf der ÖBB-Bodenseeschiffahrt wurden am Montag (12. 12.) die Verträge an Bord das Motorschiffs "Austria" im Bregenzer Hafen unterzeichnet. Alle Beteiligten - ÖBB, Land Vorarlberg, Stadt Bregenz und Bietergemeinschaft äußerten sich zufrieden über das Ergebnis. Die offizielle Übergabe der sechs Motorschiffe und des Hafengeländes erfolgt nach Ablauf des laufenden Geschäftsjahres Ende März 2006.

An der Vertragsunterzeichnung nahmen neben ÖBB-Personenverkehrs-Chefin Wilhelmine Goldmann, Landeshauptmann Herbert Sausgruber, der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart, die beiden Vorstände der Vorarlberger Illwerke AG, Ludwig Summer und Christof Germann sowie Touristikunternehmer Walter Klaus teil.

Landeshauptmann Sausgruber verhehlte bei der Vertragsunterzeichnung nicht, dass er einen Verbleib der Bodenseeschifffahrt bei den ÖBB bevorzugt hätte, sprach jetzt aber von einer vernünftigen Lösung: Wichtig sei, so Sausgruber, dass der freie Zugang zum Bodenseeufer weiterhin gewährleistet bleibe. Illwerke-Vorstandsdirektor Summer stellte noch eine Rute in Fenster: Der Verkauf komme vorbehaltlich der eisenbahnrechtlichen Bewilligung eines Bahnüberganges zu Stande. "Dieser Übergang beim Kiosk ist zur Versorgung des Schifffahrts- und Gastronomiebetriebs mit Pkw und Lkw notwendig", so Summer.

Unternehmer Klaus kündigte für das Jahr 2006 keine größeren Änderungen an, "dies auch deshalb, weil wir den Betrieb erst im Laufe des Jahres (März) übernehmen können". Eine Verlegung der Liegeplätze für die Schiffe auf die Molo-Seite sei aber konkret geplant.

Zwölf Interessenten
Der Verkauf der Bodenseeflotte wurde EU-konform durchgeführt, informierte ÖB-Personenverkehrs-Chefin Goldmann. Zwölf Interessenten haben sich gemeldet, drei davon hätten unverbindliche Kaufangebote abgegeben. Letztendlich habe aber nur ein verbindliches Kaufangebot vorgelegen, so Goldmann.

Die ÖBB verkaufen die sechs Schiffe sowie die dazu gehörenden Liegenschaften um gut 6,9 Millionen Euro. An der neuen Schifffahrtsgesellschaft, die die Bodenseeflotte übernehmen soll, werden die Vorarlberger Illwerke AG 74,9 Prozent sowie der Montafoner Touristikunternehmer Walter Klaus 25,1 Prozent halten. Als Käufer für die Liegenschaften der ÖBB tritt die Seestadt GmbH auf, die sich zu 75 Prozent im Besitz der Vorarlberger Illwerke, zu 20 Prozent einer Hypo-Tochter und zu fünf Prozent der Stadt Bregenz befindet. Die bisherige Belegschaft (21 Mitarbeiter) wird zur Gänze übernommen.
     
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