"Look B4 you go!"   

erstellt am
20. 12. 05

Eine Aktion zum Thema Variantenskifahren
Innsbruck (lk) - Auf Grund der immer größer werdenden Zahl an Variantenfahrern im Ski- aber besonders im Snowboardbereich verschärfen sich die Probleme abseits perfekt präparierter Pisten. Immer mehr Skispuren führen durch einst unberührte Wald- und Wildeinstandsgebiete. Die Folge: Schädigung der Jungbäume, Wildbeunruhigung und Selbstgefährdung. Diese unbefriedigende Situation ist bekannt, jetzt wird mit der Aktion „Look B4 you go “gegen gesteuert.

LR Anna Hosp erklärt die Ziele: „Im Rahmen der Aktion will man einen Schulterschluss Mensch-Tier-Natur signalisieren. ‚Look B4 you go’ wird von der Zentralstelle der Landesjagdverbände, der Landwirtschaftskammer Österreich, dem Österreichischen Alpenverein, dem Kuratorium Sicher Leben, dem ÖSV, den Seilbahnen Österreichs und SITOUR unterstützt. Duch verschiedene Informations-Maßnahmen und auf humorvolle Weise soll Verständnis für die Zusammenhänge geweckt und zum Umdenken und verantwortungsbewussten Verhalten angeregt werden.“ Die Koordination dieser Österreich weiten Aktion wurde von DI Günther Zimmermann von der Landesforstdirektion Tirol durchgeführt.

Die Aktion „Look B4 you go“ ist auf 3 Jahre ausgelegt. Die Bildbotschaften sind auf die Kernproblematik Wild, Wald und Sicherheit reduziert und sollen als Positiv-Kampagne wahrgenommen werden.Dabei werden professionell gestaltete Plakate in den österreichischen Skigebieten an den strategisch wichtigen Stellen (Zugangsbereich, potentielle Einfahrtsbereiche in das freie Gelände) angebracht. Die Aktion soll Emotionen und Betroffenheit auslösen - ohne Regeln und Verbote, niemand soll verurteilt oder an den Pranger gestellt werden. „Ein Grundgedanke dieser Aktion ist, dass ein Erziehungseffekt weniger durch behördlich kaum überwachbare Gesetze und Fingerzeige als durch humorvolles Werben für die Lebensberechtigung von Wald und Wild erreichbar ist“, erklärt dazu DI Günther Zimmermann. „Der Wintersportler soll selbst zum Nachdenken angeregt werden, was er anrichtet, wenn er abseits der Piste Wildtiere aufschreckt, sie zur tödlichen Flucht treibt. Wenn er Jungbäume mit den messerscharfen Kanten verletzt oder die Baumwipfel kappt sowie Schäden am Schutzwald anrichtet, der unseren Lebensraum im Tal sichert. Und letztlich geht es auch um die Selbstgefährdung.“ Der freie Skiraum ist weder markiert noch präpariert, nicht kontrolliert und auch nicht gesichert. Verschneite Zäune, Baumstrünke, eingewachsene Äste sind klassische Fallen, die Variantenfahrern oft zum Verhängnis werden.

Neben der Plakatierung in den Schigebieten läuft bereits eine breite PR über den Fachverband der Seilbahnen Österreichs und des ÖAV in der Presse. Das Thema wird künftig auch in der Ausbildung von Betriebsleitern für Skigebiete Eingang finden und vielleicht schon bald auch in der Skilehrerausbildung. Auch in der Neuauflage der Verkehrssicherungspflicht für Skiabfahrten wird diesem Thema ein Beitrag gewidmet. Der ÖSV bringt einen Report in „Ski Austria“. Schließlich soll „Look B4 you go“ auch in die einschlägigen Umweltkriterein zur Verleihung von Pistengütesiegeln und Skigebietskristallen einfließen.
     
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