Ausstellungen im Wien Museum 2006  

erstellt am
27. 12. 05

Wien (rk) - Mit einer Reihe interessanter Ausstellungen wartet das Wien Museum im kommenden Jahr 2006 auf, wobei die "Wien- Kompetenz" des Museums aus verschiedenen Perspektiven zum Tragen kommt. Vom Fotografen von "Alt-Wien" August Stauda führt der Jahresbogen über den abstrakten "Wiener Kinetismus" und die Schau "Ungarn 1956" zur Ausstellung über "Wiens große Bahnhöfe" und schließt mit der Würdigung einer Fotokünstlerin, der Bildjournalistin Barbara Pflaum ab. Bis 29. Jänner läuft noch die Ausstellung über Erich Boltenstern, den Architekten der "moderaten Moderne" in Wien, ebenso sind noch die Interventionen in der Dauerausstellung "Um die Wurst" (bis 8. Jänner) und "Männerwelten und Frauenzimmer" (bis 29. Jänner) sowie die Dokumentation im Atrium "Verkauft.Enteigent.Verbüchert. Wiener Liegenschaften 1938- 1945" (bis 29. Jänner) zu sehen. Vom 30. Jänner bis 26. April wird das Museum umgebaut, modernisiert und erweitert, wobei es auch 400 Quadratmeter zusätzliche Fläche für Sonderausstellungen gewinnt, die erst den Jahresplan 2006 ermöglichen.

Die Ausstellung zur Wiedereröffnung ist dem Stadtfotografen August Stauda unter dem Titel "Wien war anders" gewidmet (27. April bis 27. August). Stauda, von dem das Wien Museum umfangreiche Bestände, insgesamt 3000 Bilder besitzt, war der Fotograf, der den radikalen Wandel der Stadt zu Ende des 19. Jahrhunderts festgehalten hat und dabei sowohl die Entwicklung der Innenstadt wie auch die Vorstädte mit ihren urbanen und sozialen Problemzonen dokumentiert hat. Die Ausstellung zeigt die Highlights aus dem gesammelten schaffen Staudas.

Am 24. Mai wird die Ausstellung "Der Wiener Kinetismus" eröffnet, die bis 1. Oktober ein Bild der einzigen abstrakten Kunstströmung in Österreich in der Zwischenkriegszeit gibt. Auch hier verfügt das Wien Museum mit der Sammlung Cizek über große Bestände, darunter Bilder von Erika Giovanna Klien, der bedeutendsten Künstlerin der Bewegung. Mit der Ausstellung soll auch der künstlerische Stellenwert des "Wiener Kinetismus" neu positioniert werden.

Einem historischen Ereignis, das die Welt bewegt hat, dem Ungarn-Aufstand und der darauf folgenden Flüchtlingswelle von 200.000 Menschen ist die Ausstellung "Ungarn 1956. Flüchtlinge in Wien" (7. September bis 26. November) gewidmet. Wie die Flüchtlinge aufgenommen wurden, wie sich in die erste Herzlichkeit der Wiener später auch Kritik mischte, wie sich die Lebensläufe der Ungarnflüchtlinge weiterentwickelten, zeigt diese Ausstellung.

"Zug fährt ab" war das akustische Signal einer Zeitenwende in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der "Wiens große Bahnhöfe" entstanden, denen die Ausstallung im Wien Museum vom 28. September 2006 bis Mitte Februar 2007 gewidmet ist. Die Schau erinnert an die großartigen Monumente der Großstadt aus dieser Zeit, die in Wien bereits alle Vergangenheit sind. Die großzügige Architektur, der urbane Rhythmus dieser Bahnhöfe, ihr in zahlreichen Facetten nuanciertes soziales Biotop, unter anderem auch als erste Station der vielen Zuwanderer in dieser Wachstumsphase Wiens sind Thema der Schau.

Barbara Pflaum ist die letzte Ausstellung des Jahres (16. November bis März 2007) im Haus am Karlsplatz gewidmet. Unter dem Titel "Eine Bildjournalistin aus Wien" wird ihr Schaffen als Fotoreporterin gewürdigt, die Standards in ihrer Branche setzte. Intime, aber nie respektlose Porträts großer Persönlichkeiten waren ebenso Pflaums Spezialität wie Bilder aus dem Alltag der "kleinen Leute".

"Wiener Porträts" in der Hermesvila
In der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten läuft neben den Dauerausstellungen "Die Hermesvilla und ihre Geschichte" und "chic.Damenmode des 20. Jahrhunderts" bis 12. März die Ausstellung "Ballnächte", eine Hommage des Schweizer Fotografen Jakob Tuggener an das Flair der großen Bälle. Vom 6. April 2006 bis 7. Jänner 2007 lockt die Ausstellung "Schau mich an. Wiener Porträts" in die Hermesvilla, die nicht nur mit schönen Porträts aufwartet, sondern auch Aussagen über Gesellschaft, Mode, Soziales und das Geschlechterverhältnis im Lauf der Zeit aus dem Titel ableitet.
     
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