Bartenstein: Österreich hat größte Erdgas-Speicherkapazitäten der EU  

erstellt am
09. 01. 06

Österreich hat ein Drittel des Erdgas-Jahresverbrauches an Speicherkapazitäten - Bartenstein begrüßt EU-Diskussion über Gaslagerung
Wien (bmwa) - Österreich verfügt EU-weit über die größten Erdgas-Speicherkapazitäten. Die Erdgasspeicherkapazitäten betragen mit rund 2,8 Milliarden Kubikmeter derzeit rund ein Drittel des Erdgasjahresverbrauches in Österreich. Damit ist die Speicherkapazität bezogen auf den Jahresverbrauch mehr als doppelt so hoch wie im EU-Durchschnitt. Manche Länder, verfügen über gar keine Speicherkapazitäten.

Wirtschaftsminister Martin Bartenstein begrüßt in diesem Zusammenhang den Vorschlag von EU-Energiekommissar Andris Piebalgs, dass jedes Land durch Bevorratung mindestens zwei Monate Lieferausfall überbrücken können soll. Bartenstein: "Österreich hat rechtzeitig Speicherkapazitäten aufgebaut. Die gesamte EU muss sich nun stärker gegen Ausfälle und Schwankungen von Erdgaslieferungen absichern."

Der gesamte Erdgasabsatz Österreichs beträgt rund 8,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Der derzeitige Speichervorrat beträgt rund 2,2 Milliarden Kubikmeter der gesamten Speicherkapazität von 2,8 Milliarden Kubikmeter, was einer Menge von mehr als dem bundesweiten Gasverbrauch in zwei Wintermonaten entspricht. Berücksichtigt man die Inlandsproduktion sowie Importe aus Norwegen und Deutschland, so kann die Versorgung grundsätzlich für mindestens drei Wintermonate gewährleistet werden. In Salzburg soll zusätzlich ein neuer unterirdischer Gasspeicher mit 2,4 Mrd. Kubikmeter Speichervolumen errichtet werden.

"Die Erdgasbevorratung ist ein wichtiges flexibles Instrument, um die Schwankungen der Gasversorgung gegenüber dem Gasbedarf auszugleichen, etwa bei Lieferausfällen oder zur Deckung des deutlich höheren Bedarfs im Winter", sagt Bartenstein. Österreich habe dabei EU weit eine Sonderstellung, da es im Gegensatz zu einigen anderen Staaten über zahlreiche unterirdische geologische Hohlräume für die Gaslagerung verfügt. Diese Staaten müssen daher Alternativen zur Bevorratung von Gas entwickeln, etwa durch Bevorratung von Erdgas in Elektrizitätserzeugungs- oder Industrieanlagen. Die Regelung müsse aber sicherstellen, dass eine verpflichtende Gasbevorratung nicht zu höheren Kosten und geringerer Flexibilität der Gasversorgung führe. Bartenstein: "Nationale Besonderheiten sind zu berücksichtigen."

Erdgasspeicherkapazitäten innerhalb der EU-Mitgliedsländer (Daten soweit vorhanden, Quelle: E-Control):

Land %
Österreich       32%
Frankreich      26%
Deutschland    22%
Italien              22%
Dänemark       17%
Durchschnitt    14%
Niederlande      6%
Spanien            6%
Griechenland    5%
Belgien             4%
UK                  4%
Finnland           0%
Irland               0%
Schweden        0%
     
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