Europa als Raum des Friedens und der Versöhnung  

erstellt am
05. 01. 06

Neujahrsansprache von Bischof Sturm
Wien (epd Ö) - „Es ist mir besonders wichtig, dass wir Europa als einen Raum des Friedens und der Versöhnung erleben und etwas beitragen zur Heilung der Geschichte und der Erinnerungen“, sagte Bischof Mag. Herwig Sturm in seiner Neujahrsansprache, die am 1. Januar im ORF ausgestrahlt wurde. Die Kirchen wollen „etwas beitragen zur Gestaltung unseres Lebensraumes in Frieden und Freiheit“, daher habe der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) eine Grußadresse erarbeitet, die Außenministerin Dr. Ursula Plassnik bei einem Zusammentreffen mit Kirchenvertretern übergeben wurde. Die Kirchen fordern, so der Bischof, dass „sich die EU nicht abschottet, sondern faire Zugangsregelungen für Asylwerber und Migranten schafft“, betonte Sturm angesichts der Präsidentschaft Österreichs bei dem Rat der EU. „Wir wollen uns bemühen, die religiöse, geistige und kulturelle Vielfalt Europas zu pflegen und für den Schutz der Schwachen und die Würde aller Menschen einzutreten, und wollen einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Schöpfung fördern.“

Kirche mit Kindern
Sturm: „Die Evangelische Kirche hat dieses Jahr unter ein ‚großes Thema’ gestellt: ‚Kirche mit Kindern’“. Der Bischof wies darauf hin, dass es darauf ankomme, „eine kinderfreundliche Kirche zu sein, nicht als Zuckerguss über dem Alltag, sondern als ein Wechsel der Blickrichtung“. Es gehe darum, „Kinder mit neuer Aufmerksamkeit wahrzunehmen, und dass sie mit neuer Fantasie und Liebe einen Platz bekommen in der Gemeinschaft der Kirche“. Dabei sei auch an „unsere Gesellschaft gedacht, denn die Freude an Kindern und eine Bereitschaft, die Gesellschaft kindergerecht zu gestalten, brauchen wir in Zukunft stärker als bisher“.
Im Januar begeht Sturm auch sein zehnjähriges Dienstjubiläum als Bischof der Lutherischen Kirche in Österreich. Besonders eindrucksvoll in seinem Bischofsamt seien die internationalen Kontakte gewesen: „Die Kirchen in Mitteleuropa kommen in Wien regelmäßig zusammen, etwa bei den Donaukirchenkonsultationen.“
Sturm weiter: „Ich glaube, dass die Zukunft in Gottes Hand liegt, und daher bin ich dankbar für die Jahreslosung 2006: „Gott spricht: Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht“ aus dem Buch Josua.
     
zurück