Anschober: OÖ wird als erste Region Europas Global Marshall Plan unterstützen  

erstellt am
13. 01. 06

Von Anschobe initiierter Beschluss in der Sitzung der Oö. Landesregierung am Montag als erster Schritt eines umfassenden Konzepts für den Umgang Oberösterreichs mit der Globalisierung
Linz (lk) - Der Global Marshall Plan wurde vom deutschen Globalisierungskritiker Prof. Franz Josef Radermacher und einer Reihe internationaler Wissenschafter/innen und Politiker/innen vor kurzem als Plattform zur Zähmung der Globalisierung gegründet und wird mittlerweile von einer Reihe von Persönlichkeiten vom Labour-Politiker Gordon Brown bis Ex-Kommissar Franz Fischler, von Jakob von Uexküll (Spender und Gründer des Alternativen Nobelpreises) bis Frank Bsirsky, dem Chef der Ver.di-Gewerkschaft unterstützt. Auf Initiative von Umwelt-Landesrat Rudi Anschober unterstützt Oberösterreich als erste Region Europas den Global Marshall Plan und wird mit einem Regierungsbeschluss am Montag sich auch zur aktiven Unterstützung und Bewerbung bekennen.

Anschober: "Wir wollen in Oberösterreich selbst über die Globalisierung, die Millenniumsziele und den Global Marshall Plan als einen Schritt zur Zähmung der Globalisierung informieren, wir wollen den Global Marshall Plan mit unserer Lokalen Agenda 21 verbinden und wir wollen andere Regionen zu einer breiten internationalen Allianz zur Unterstützung der Ziele des Global Marshall Planes gewinnen."

Die Hauptziele des GMP:

  • Umsetzung der Millenniumsziele (bis 2015 Halbierung der Armut, Grundschulbildung für alle Kinder, Förderung der Gleichstellung der Frauen, Senkung der Kindersterblichkeit auf ein Drittel, Verbesserung der Gesundheit von Müttern, Ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten, Eine globale Partnerschaft für Entwicklung)
  • Finanzierung der Millenniumsziele durch die internationale Einführung einer Tobin-Tax als Abgabe auf Finanztransaktionen
  • Durchsetzung von Umwelt-, Sozial- und Demokratiestandards bei den internationalen Organisationen wie WTO, Weltbank etc


Anschober: "Durch Umsetzung dieser Ziele könnte einerseits der mörderische Standortwettlauf begrenzt werden, das laufende Sozial- und Umweltdumping nach unten gestoppt und damit dem größten Risiko der Globalisierung begegnet werden und gleichzeitig eine wirkungsvolle Initiative gegen den Hunger auf der Welt verwirklicht werden. Die Unterstützung des Global Marshall Plan ist ein Schneeball, der in den letzten Monaten von einzelnen losgetreten wurde und in den nächsten zwei Jahren zu einer Lawine in Form einer breiten Unterstützung führen soll und muss."

Als erste Umsetzungsschritte des am Montag beantragten Regierungsbeschlusses hat Anschober Prof. Radermacher für einen Forschungsauftrag für das Land Oberösterreich zur Konkretisierung einer Nachhaltigkeitsstrategie zur Zähmung der Globalisierung gewonnen. Gleichzeitig wird in Oberösterreich eine Informationsoffensive in Koppelung mit der Lokalen Agenda und ein breiter Diskussionsprozess gestartet. Schließlich wird durch verschiedene Initiativen bei anderen Bundesländern und Regionen für die Unterstützung des GMP geworben.

     
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