Wien: Starker Aufwärtstrend bei Betriebsansiedlungen  

erstellt am
23. 01. 06

ABA und WWFF Bilanz 2005: 74 internationale Unternehmen angesiedelt, rund 80 Mio. Euro Invests und 725 neue Arbeitsplätze
Wien (rk) - "Jedes zweite ausländische Unternehmen, das nach Österreich kommt, wählt Wien als seinen Standort. Die Attraktivität Wiens für internationale Unternehmen ist im Jahr 2005 weiter gestiegen. Das zeigen die Ergebnisse der Ansiedlungsbilanzen der Austrian Business Agency (ABA) und des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF). Im Vorjahr sind insgesamt 74 internationale Unternehmen neu nach Wien gekommen. Das sind um 20 mehr als im Jahr 2004 mit 54 Ansiedlungen (+ 37 %). Insgesamt investieren diese 74 Unternehmen rund 80 Millionen Euro am Standort Wien und bieten 725 Arbeitsplätze", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Montag (23. 01.) bei einem gemeinsamen Mediengespräch mit Dr. René Siegl, Geschäftsführer der ABA, sowie DI Dr. Bernd Rießland, Geschäftsführer des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF).

Die ABA als Betriebsansiedlungsagentur der Republik Österreich kooperiert bei der Ansiedlung der internationalen Unternehmen mit den Wirtschaftsagenturen der jeweiligen Bundesländer - in Wien ist das der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF). Von den 74 angesiedelten Unternehmen wurden 60 Betriebe federführend von der ABA (fünf davon gemeinsam mit dem WWFF) und weitere 14 Betriebe vom WWFF in Eigenregie betreut.

Zwei Drittel der Unternehmen sind Dienstleister und/oder Technologiebetriebe - Jedes dritte kommt aus Deutschland
Fast zwei Drittel der neu angesiedelten Unternehmen sind im Dienstleistungssektor und/oder im Technologiebereich tätig. "Diese erfreuliche Entwicklung bestätigt, dass der Strukturwandel in der Wiener Wirtschaft erfolgreich läuft. Die Strategie, die Wiener Wirtschaft zu einer modernen Dienstleistungswirtschaft mit hohem Anteil an technologieorientierten Unternehmen zu entwickeln, funktioniert. Auch 2006 investieren wir massiv in den weiteren Ausbau Wiens als europäisches Wirtschaftszentrum. 192 Millionen Euro stehen für die Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung quer über alle Bereiche zur Verfügung", so Rieder.

Die wichtigsten Branchen, in denen die 74 von ABA und WWFF bei der Ansiedlung betreuten Unternehmen tätig sind: IT/Telekom/Software (15 Betriebe), Industrienahe Dienstleistungen (9 Betriebe), Life Sciences (8 Betriebe), Handel (5 Betriebe), Logistik (4 Betriebe), Tourismus/Gastronomie (3 Betriebe), Finanz- und Bankwesen (3 Betriebe) oder Mechatronik/Elektronik(2 Betriebe).

Die Auswertung nach Herkunftsländern zeigt, dass mehr als ein Drittel der neu nach Wien gekommenen Unternehmen aus Deutschland stammt, das damit das wichtigste Herkunftsland war, gefolgt von den USA, Japan, Großbritannien und der Schweiz.

Wien punktet weiter als Headquarter-Standort
Beachtlich ist auch der neuerliche Aufwärtstrend Wiens als Standort von internationalen Konzernzentralen. Von den zehn in Österreich im Jahr 2005 durch die ABA angesiedelten Headquarters, haben sich acht für Wien als Standort entschieden. Eines dieser Unternehmen ist zum Beispiel MAIHIRO, ein deutsches Dienstleistungsunternehmen in der strategischen IT-Beratung.

Nicht zuletzt aufgrund seiner günstigen geografischen Lage und seiner Nähe zu den jungen Absatzmärkten in Mittel- und Osteuropa konnte Wien in den letzten 10 Jahren seine Rolle als Headquarter-Standort erheblich ausbauen. Experten schätzen die Anzahl der internationalen Unternehmen, die ihre Mittel- und Osteuropa-Zentralen in Wien eingerichtet haben, auf insgesamt rund 300. Dazu zählen zum Beispiel IBM, Alcatel, Siemens, Henkel, Coca Cola, Heineken, Generali und Biotech-Konzerne, wie Eli Lilly, Novartis, Baxter oder Boehringer Ingelheim.

Siegl: Zweitbestes ABA-Ansiedlungsergebnis seit den Achtziger-Jahren - Details zur ABA-Ansiedlungsbilanz 2005
"Das ABA-Ansiedlungsergebnis ist das zweitbeste insgesamt seit der Gründung der Austrian Business Agency im Jahr 1982. 123 Betriebe hat die ABA bei der Ansiedlung in Österreich insgesamt betreut. 60 Unternehmen haben sich für den Standort Wien entschieden. Damit sind mit Hilfe der ABA um 12 Betriebe mehr als im Vergleichsjahr 2004 (48 Unternehmen) nach Wien gekommen, das ist eine Steigerung um 25 Prozent. Bei 40 Unternehmen handelt es sich um Dienstleister. 8 Unternehmen laufen als Headquarter. Bei zwei Unternehmen handelt es sich um Produktionsbetriebe. Ein Unternehmen widmet sich ausschließlich der Forschung und Entwicklung", so ABA-Geschäftsführer René Siegl.

Ingesamt investieren diese 60 Unternehmen 75 Millionen Euro am Standort Wien. Das entspricht einem Plus von 47 Prozent (2004: 51 Mio. Euro). Gestiegen ist auch die Anzahl der Arbeitsplätze. Insgesamt bieten die 60 neuen Unternehmen in Wien Jobs für rund 550 Beschäftigte, das ist um 24 Prozent mehr als 2004 (448).

Die wichtigsten Herkunftsländer: 22 Unternehmen kamen aus Deutschland, jeweils sechs aus Japan und den USA, vier aus Großbritannien, drei aus der Schweiz. Der Rest der Unternehmen kommt aus 14 weiteren Herkunftsländern, wie Italien, Portugal, China oder Taiwan sowie aus skandinavischen und osteuropäischen Ländern.

Rießland: Steigerung der Ansiedlungen auch beim WWFF Details zu den WWFF-Ansiedlungen
Wien ist durch die gute regionale Position und starke wirtschaftliche Verflechtung mit Mittel- und Osteuropa ein sehr interessanter Ansiedlungsstandort für ausländische Betriebe. Viele dieser Ansiedlungen erfolgen direkt, d.h. ohne die Einschaltung von ABA oder WWFF. Das zeigt auch die aktuelle Statistik des Kreditschutzverbandes. Demnach sind in Wien im Jahr 2005 279 neu protokollierte Firmen mit ausländischen Gesellschaftern registriert. Durch die immer stärkere Vernetzung des WWFF und seiner spezialisierten Töchter "ZIT" und "departure" mit der Wiener Wirtschaft und seinem eigenständigen Angebot an Spezialimmobilien kann in- und ausländischen Firmen immer konkreter geholfen werden. "Daher ist auch die Bilanz der vom WWFF alleine erfolgreich betreuten ausländischen Ansiedlungen für das Jahr 2005 äußerst positiv", berichtet Bernd Rießland, Geschäftsführer des WWFF. Waren es 2004 sechs ausländische Firmen, die vom WWFF beim Aufbau einer Niederlassung in Wien unterstützt wurden, so stieg diese Zahl im letzten Jahr auf insgesamt 14 Unternehmen und hat sich damit mehr als verdoppelt. Für den Wirtschaftsstandort Wien bedeutet dieser Erfolg des WWFF einen Zuwachs von über 160 Arbeitsplätzen.
   

Die Hälfte der vom WWFF betreuten Betriebe kommt aus dem Technologiebereich (IT/Telekom/Software: 6 Betriebe; Life Science: 1 Betrieb). Vier Betriebe kommen aus dem Dienstleistungssektor, zwei aus dem Handel und eines aus dem Bereich Creative Industries. Auch bei den WWFF-Ansiedlungen dominieren die Unternehmen aus Deutschland mit vier Betrieben. Jeweils zwei Unternehmen kommen aus Korea, der Schweiz und den USA. Jeweils ein Unternehmen stammt aus Großbritannien, Niederlande, Italien und Russland.

Neu in Wien: Von britischen Medizintechnik über deutsche Logistik bis zum japanischen Hersteller von probiotischer Milch
Eines der prominentesten Beispiele für jene Unternehmen, die in Wien ein neues Headquarter eingerichtet haben, ist der deutsche IT-Dienstleistungs-spezialist MAIHIRO. Das Unternehmen will nun von Wien aus sein Wachstum im österreichischen und südosteuropäischen Markt vorantreiben. Zu den Kunden von MAIHIRO gehören marktführende Unternehmen der Branchen High- Tech/Investitionsgüter, Markenartikel/Konsumgüter, Finanzdienstleistungen, Pharma, Energie und Öl.

Aus Deutschland kommt auch ARVATO LOGISTICS SERVICES, das hier ebenfalls sein Headquarter aufgeschlagen hat. Die 100- Prozent-Bertelsmann-Tochter managt zum Beispiel Kauf- und Produktionsaufträge, führt die Bestandskontrolle und Produktverwaltung durch oder kümmert sich um Produktionsplanung und Vertrieb. Neu in Wien ist auch der US-amerikanische Business Consulter WESTERNACHER & PARTNER, der von der Wiener Niederlassung aus neu in den österreichischen Markt einsteigt.

Aus der IT-Branche kommt das deutsche Unternehmen DIRECT DISTRIBUTION, das in Wien nun sein regionales Headquarter aufbaut. Neu in Wien ist auch PUMACY, ein deutscher Dienstleister und Lösungsanbieter im Bereich kundenorientierte Software-Anwendungen für das Wissensmanagement.

Als Dienstleistungsunternehmen für Medizintechnik ist die britische Firma HNE HEALTHCARE tätig. Dabei handelt es sich um die Tochtergesellschaft eines Global Players mit über 2.000 MitarbeiterInnen weltweit. Aus der deutschen Medienbranche stammt die BEAMCOM INSTORE-COMMERCIAL-TV. Das Unternehmen bietet Werbung auf Bildschirmen zum Beispiel direkt in Supermarktketten an.

Auch das japanische Unternehmen YAKULT vertreibt in Zukunft seine probiotischen Milchprodukte von Wien aus. Nach dem Beginn des Verkaufs der Produkte bei der Merkur-Kette ist das Unternehmen laut eigenen Angaben mit mehreren Handelsketten im Gespräch. Ab 2006 sollen schon rund 27.000 Flaschen täglich über die Ladentheken wandern. Binnen drei Jahren will das Unternehmen den Absatz weiter verdoppeln.

Wien bietet optimale Rahmenbedingungen für internationale Unternehmen
Zu Wiens Standortvorteilen gehört die örtliche Nähe zu den CEE-Ländern sowie ein engmaschiges Netz an Finanzinstitutionen, Anwälten, Steuerexperten und Consultern, gekoppelt mit einem ausgeprägten Verständnis für Sprachen, Kultur und Geschäftspraktiken in Osteuropa. Höchste Rechtssicherheit, ein hohes Ausbildungsniveau, bestens qualifiziertes Personal, das hohe Produktivitätsniveau und die gute Verkehrsinfrastuktur mit dem Airport Vienna im Mittelpunkt, gelten als weitere wichtige Vorteile im Standortwettbewerb. Leistungsstarke Transport- und Verkehrsverbindungen machen Wien als Logistikdrehscheibe interessant.

Der Standort Wien punktet vor allem auch bei Technologieunternehmen mit ausgezeichneten Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung. Rund 800 Forschungseinrichtungen und Universitäten gibt es allein in Wien. Wien ist nach Berlin die zweitgrößte Universitätsstadt im deutschsprachigen Raum. Die Forschungsquote ist fast doppelt so hoch wie im Rest Österreichs.

Zum Business gehört auch der Wohlfühlfaktor. Internationale Manager arbeiten gern in Wien. Hier können sie sicher leben, ihre Kinder in eine internationale Schule schicken, auf eine ausgezeichnete Gesundheitsversorgung vertrauen, das Flair einer Top-Metropole und ein kulturelles Angebot von Weltruf genießen. Das alles in einer europaweit ziemlich einzigartigen Umwelt- und Lebensqualität, wie auch die Studien der britischen Beratungsfirma Mercer und der britischen Forschungsgruppe Economist Intelligence regelmäßig zeigen.

Die Leistungen von ABA und WWFF für die Unternehmen
Als klassische Ansiedlungsagentur berät und unterstützt die ABA jene Unternehmen, die nach Österreich kommen wollen, zum Beispiel bei der Standortwahl oder in arbeits- und steuerrechtlichen Fragen, hilft bei der Suche nach Kooperationspartnern und beim Kontakt mit den Bundesbehörden. Die ABA unterhält auch Büros in New York und Tokio. Die Partner der ABA in den Bundesländern sind die regionalen Ansiedlungs- und Wirtschaftsagenturen. In Wien ist das der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF).

Der WWFF als zentrale Serviceeinrichtung der Stadt Wien für die Wiener Wirtschaft berät die Wiener Unternehmen in allen wirtschaftsrelevanten Bereichen und ist für die zielgerichtete Vergabe monetärer Förderungen verantwortlich. Zum Leistungsangebot des WWFF gehören auch Bereitstellung bzw. Erschließung von geeigneten Grundstücken. Außerdem errichtet und betreibt der WWFF vorwiegend im Wege von Public Private Partnership-Modellen modernste Technologie- und Gründerzentren.

Ansprechpartner im WWFF für ausländische InvestorInnen und Unternehmen, die eine Niederlassung in Wien errichten wollen, ist das Internationale Wirtschaftsservice (IWS). Es bietet kompetente und umfassende Beratungs- und Betreuungsleistungen sowie die Ausarbeitung individueller und ganzheitlicher Lösungen im Bereich Ansiedlungen. Bei seiner Arbeit wird das IWS von den Außenbüros in Hongkong, Tokyo und Brüssel unterstützt. Zu den Aufgaben des IWS gehört auch die internationale Vermarktung des Wirtschaftsstandorts Wien.
     
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