Inflation im Dezember 2005: 1,6%  

erstellt am
19. 01. 06

Preisanstiege bei Treibstoffen und Energie werden schwächer
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Dezember 2005 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,6% (November 1,6%, Oktober 2,0%, September 2,4%).

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Dezember 2005 beträgt 111,3 (2000 = 100). Gegenüber dem Vormonat (November 2005) ist das allgemeine Preisniveau um 0,4% gestiegen.

Mit dem Index für Dezember steht auch der Jahresdurchschnitt 2005 fest: Der Indexstand des VPI liegt bei 110,6, die Inflationsrate beträgt im Jahresdurchschnitt 2005 +2,3%.


Kurzfristige Veränderungen im Vergleich zu November 2005: +0,4%
Saisonbedingte Preisanstiege gab es in der Hauptgruppe Nahrungsmittel und Alkoholfreie Getränke (+1,1%). So wurde Obst um durchschnittlich 9% (Erdbeeren +22%, Trauben +33%) und Gemüse um durchschnittlich 7% (Häuptelsalat +32%, Karfiol +43%) teurer.

Im traditionell wichtigen Urlaubsmonat Dezember stiegen auch die Preise in den Hauptgruppen Restaurants und Hotels (durchschnittlich +1,5%; Beherbergungsdienstleistungen +7,8%, darunter Übernachtung im Ausland/Appartement +22%, Hotelzimmer mit Frühstück 4-5* +6%) und Freizeit und Kultur (durchschnittlich +0,9%; Pauschalreisen +4,5%, Flugpauschalreisen +9%, jedoch Städteflugreisen –2%).

Ein Rückgang des allgemeinen Preisniveaus im Vergleich zum Vormonat (November 2005) konnte in vier von zwölf Hauptgruppen beobachtet werden.

In der Hauptgruppe Verkehr war ein Preisrückgang von 0,4% zu verzeichnen. Hier gab es weitere Preissenkungen bei Kraftstoffen und Schmiermitteln (durchschnittlich –2%; Normal- und Superbenzin jeweils –3%, Diesel –1%).

Preisrückgänge gab es auch bei Bekleidung und Schuhen (–0,2%), Nachrichtenübermittlung (–0,5%) und bei Alkoholischen Getränken und Tabak (–0,2%).

Inflationsanalyse: Vergleich zu Dezember 2004
Die Analyse der Preissteigerungen im Jahresabstand (Dezember 2004) zeigt, dass der Inflationsbeitrag der beiden Hauptgruppen Verkehr (+2,9%) und Wohnen, Wasser und Energie (+2,0%) zusammen im Dezember nur die Hälfte der Gesamtinflationsrate ausmacht. Im September waren es noch zwei Drittel gewesen. Da jedoch die starken Preissteigerungen für Mineralölprodukte im November 2004 begannen, führt dies nun im Jahresvergleich zu einer immer moderater werdenden Preisentwicklung dieser beiden Hauptgruppen.

Die Preise für Kraftstoffe und Schmiermittel lagen daher "nur" um durchschnittlich 8% über dem Vorjahresniveau (Diesel +9%, Superbenzin +8% und Normalbenzin + 7%).

Während sich die Betriebskosten für Wohnungen (+9%) auf hohem Niveau stabilisierten, zeigte sich bei der Haushaltsenergie eine weitere Abschwächung der Preissteigerungen (durchschnittlich +6,7%; davon flüssige Brennstoffe +21%, Gas +10%, Fernwärme +7%).

Der Preisanstieg in der Hauptgruppe Alkoholische Getränke und Tabakwaren (+7,0%) war nahezu ausschließlich auf Verteuerungen bei Zigaretten (+10%) zurückzuführen.

Nur in den beiden Hauptgruppen Nachrichtenübermittlung (–8,1%) und Freizeit und Kultur (–1,1%) waren Preisrückgänge zu verzeichnen.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Dezember 2005: +1,6%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 1996 = 100) beträgt 115,5. Damit ist die EU-Inflationsrate im Dezember mit 1,6% (November 1,7% revidiert, Oktober 2,0% und September 2,6%) etwas niedriger als im Vormonat. Gegenüber dem Vormonat ist das allgemeine Preisniveau um 0,3% gestiegen.

Der Jahresdurchschnitt 2005 für den HVPI beträgt 114,7, die durchschnittliche Inflationsrate 2005 +2,1%.
     
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