Welt-Gymnaestrada 2007 in Dornbirn: Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit  

erstellt am
18. 01. 06

"Susport": Modulares Umweltkonzept für Sportveranstalter bei Greening Events
Wien (pte) - "Susport" nennt sich das modulare Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept für Sportveranstalter, das von den Veranstaltern der Welt-Gymnaestrada 2007 gemeinsam mit dem Eidgenössischen Turnfest 2007 erarbeitet wurde.

Bei der Konferenz "Greening Events", die derzeit in der Wiener Hofburg stattfindet, wurde das Konzept vorgestellt. Mit "Greening Events" startet die österreichische EU-Ratspräsidentschaft eine Initiative, die das Ziel verfolgt, Großveranstaltungen in den Mitgliedstaaten in Zukunft stärker an Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien auszurichten. Die Konferenz wird vom Lebensministerium, dem Ökologie-Institut und dem ICLEI International Training Center veranstaltet.

"Die Welt-Gymnaestrada bringt vom 8. bis 14. Juli, 21.000 aktive Teilnehmer aus 50 Nationen nach Dornbirn", so Erwin Reis, Geschäftsführer der Veranstaltung und Abteilungsleiter Sport der Stadt Dornbirn im pressetext-Gespräch. Stolz sind die Dornbirner darauf, dass sie sich gegen Mitbewerber durchsetzen konnten. Reis führt dies unter anderem auch auf das Nachhaltigkeitskonzept zurück: Das Interreg-IIIa-Projekt der EU-Kommission wird mitgetragen vom Land Vorarlberg, dem Kanton Thurgau sowie den Städten Dornbirn und Frauenfeld. Dabei geht es um eine nachhaltige Zusammenarbeit von Regionen im internationalen Grenzraum am Bodensee, der Konzeption und Durchführung von Großveranstaltungen zum Nutzen der Region unter Schonung von Umwelt und Natur. "Das Projekt sollen auch kleinere Veranstalter in Zukunft verwenden können", so Oliver Stocker, Projektleiter des Umwelt und Nachhaltigkeitskonzepts. In weiterer Folge soll damit auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Events bei Veranstaltern, Teilnehmern und Besuchern geschaffen werden.

Die Gymnaestrada ist kein typischer Wettkampf-Event, sondern eher eine Serie von Aufführungen, eine Kombination aus turnerischen Höchstleistungen und Breitensport. Die Veranstaltungsserie ist ein internationales Fest der Begegnung, Freundschaft und Verbundenheit. "Mindestens 300.000 Mahlzeiten werden verzehrt werden. Das Essen wird ausschließlich auf Porzellangeschirr und mit Metallbesteck in Schulen serviert", so Stocker. Für das Catering konnte ein lokaler Produzent gewonnen werden. Es werde höchster Wert auf gesunde Lebensmittel unter Einbeziehung regionaler Spezialitäten gelegt. "Wir bekennen uns zu einer energie- und chemiesparenden Bewirtschaftung und zu einer umsichtigen Disposition der benötigten Mengen", erklärt Stocker.

"Auch das Transportproblem konnte bereits vorab gelöst werden. Zusätzlich zum renovierten Bahnhof Dornbirn kommen noch zwei weitere neu errichtete kleine Bahnhöfe hinzu", so der Projektleiter. Auch das Rollmaterial wird rundum erneuert. Bis 2007 werden ausschließlich neue Doppeldecker-Waggons zum Einsatz kommen. Optimiert wird auch das Verkehrsleitsystem für den öffentlichen Verkehr. "Linienverdichtungen sorgen dafür, dass Teilnehmer wie auch Gäste rasch ans Ziel gebracht werden." Ein optimales Informations- und Auskunftssystem werde die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Nahverkehrs aufzeigen und zugleich Ansätze für zukunftsweisende Verkehrslogistik bieten.

Auch Abfallvermeidung ist ein zentrales Anliegen im Konzept. "Erst dann folgen Überlegungen zu sinnvollen Strategien der Wertstoffsammlung und Einschleusen in die entsprechenden Kreisläufe. "Beides gelingt nur durch Sensibilisierung aller Organisatoren und Teilnehmer. Zudem wird auf Dosen und Einweggebinde verzichtet", erklärt Stocker. Gefordert werden auch alle im Organisationskomitee, die Maßnahmen hinsichtlich der Ökobilanz zu prüfen. Dies gelte sowohl in der Allgemeinen Verwaltung als auch in der Gastronomie für die Beschaffung von Produkten. "Die Bevorzugung regionaler Partner gewährleistet kurze Transportwege."

Beide Sportfeste sehen sich als Orte der Begegnung und des kulturellen Austausches. "Turnerische Höchstleistungen und Breitensport sollen gleichzeitig nebeneinander Platz finden", so Stocker. Für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen sorgen zudem zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter. Das gelte auch für das Eidgenössische Turnfest Frauenfeld http://www.etf07.ch. Dazu werden vom 14. bis 24. Juni 60.000 aktive Teilnehmer sowie 100.000 Besucher erwartet.
     
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