Tiroler Lebensfreude und Wiener Charme  

erstellt am
24. 01. 06

Wien / Innsbruck (rms) - "Tanz ohne Unterbrechung": Das Motto des ersten Tiroler Balles in Wien im Jahr 1920 wurde 86 Jahre später noch übertroffen: Weit über 2000 Besucher folgten der Einladung 2006 für den 21. Feber und waren einstimmig der Meinung der Wiener Landtagspräsidentin Erika Stubenvoll: "Der Tiroler Ball ist einer der Höhepunkte des Wiener Faschings!"

Der Festsaal des Wiener Rathauses (inklusive der Nebenräume) wurde zum bunten Treff von Schützenröcken (vom Rot der Wiltener bis zum Grün der St. Nikolauser/Mariahilfer) und Trachtendirndl mit Smoking, der Ballkleid-Haute Couture und "exotischen" Trachten (u.a. aus Ghana). Standing Ovations gab es für die Tanzmusik (ohne Pause bis 5 Uhr früh) - für die Wiltener Stadtmusik, die Big Band Tirol, für Franz Posch und sein Innbrüggler und die Schneiderhäusl Tanzlmusig. Die über 100 Mann/Frau starken Brauchtumsgruppen des Trachtenverbandes begeisterten mit dem Tiroler Reiftanz und Schuhplattler-Einlagen.

Die "Verbindung Tiroler Lebensfreude und Wiener Charme" (so die Definition des Obmannes des Tiroler Bundes in Wien Herwig Pelzer) wurde mit großem Beifall aufgenommen. Die Gästeliste von Ball-Organisator Reinhard Ring war international und prominent - u.a. mit dem "zweiten Mann" der Republik, NR-Präsident Dr. Andreas Khol, mit den Vertretern der Bundesregierung Günther Platter, Staatssekretär Alfred Finz, der Tiroler Landespolitik mit LH. DDr. Herwig van Staa, LR Hannes Bodner, der Innsbrucker Politspitze. mit Bgm. Hilde Zach, Vizebgm. Dr. Michael Bielowski und starker Innsbrucker Gemeinderatsriege. Tiroler Ambiente genossen auch die Botschafter der Volksrepublik China Lu Yonghua und Mazedoniens Exzellenz Alegsander Davciovski.

International war das Ballpublikum auf dem Wiener/Tiroler Parkettl - US-Gäste waren ebenso gekommen, wie Japaner und Ballfans aus Russland. "Ein schönes Zeichen der Verbundenheit mit den TirolerInnen , die in Wien arbeiten, leben und studieren. Aber auch ein Zeichen der guten Beziehungen mit Wien", betonte Hilde Zach bei der Eröffnung als Bürgermeisterin der Stadt, die heuer den Ehrenschutz für den Tiroler Ball übernommen hat. .

Tirol Tage mit Premieren und exakten Ehrensalven
Im Umfeld und Hintergrund des Tiroler Balls (Generalthema "Innsbruck grüßt Wien") stand aber auch "West-Ost Diplomatie". Die (insgesamt dreitägige) Wienfahrt der rund 600 TirolerInnen (der "12-Bus-Konvoi" von Protokollchefin Christine Steinbauer bestens organisiert) wurde zu einer "Premieren-Tour": Erstmals gab es einen Empfang durch den Nationalratspräsidenten vor dem Parlament. Erstmals schossen Tiroler Schützen zwei Ehrensalven für NR-Präsident Univ. Prof. Dr Andreas Khol beim ebenfalls erstmals abgehaltenen "landesüblichen Empfang" vor dem Parlament ("eine hohe Auszeichnung und Ehre für mich"). Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer zelebrierte die traditionelle Andreas-Hofer -Messe im Dom zu St. Stephan am Sonntag 22. Jänner - erstmals von einem Innsbrucker Bischof gehalten. Und erstmals nahmen Schützen mit ihren Waffen im Dom Aufstellung.

Das Schützenabtaillon Innsbruck mit den Ehrenkompanien Wilten und St. Nikolaus/Mariahilf und den Fahnenabteilungen begeisterte mit seiner Marschformation und der Gereraldecharge: "Punktgenau" wurden die sechs Ehrensalven geschossen.

Mit seinem Klankörper begeisterte die Stadtkapelle Wilten, vor allem bei der Andreas-Hofer-Messe im Dom zu Stephan. Händel und Schubert standen auf dem schwierig zu spielenden Programm. Spontane Anerkennung der kunstkritischen Wiener "Ihr spielts aber gut!"

Der Empfang bei NR-Präsident Khol war die Gelegenheit, eine Südtirol-Petition zu überreichen. Zentrales Anliegen: Die Wahrung des Selbstbestimmungsrechtes des vom Land Tirol abgetrennten Tiroler Volkes deutscher und ladinischer Sprache soll in die neue Verfassung aufgenommen werden (verbunden mit dem besonderen Schutz der Rechte der Südtiroler auf der Grundlage des Völkerrechtes): Die Petition wurde sofort zur geschäftsordnungsmäßigen Behandlungen weitergereicht.

Eine charmante Premiere gab es übrigens auch für Wiens Landtagspräsidentin. "Ich wurde noch nie so vielfach tirolerisch geküsst!"
     
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