Plassnik: "Sicherheit österreichischer Bürger und Einrichtungen muss gewährleistet sein"  

erstellt am
06. 02. 06

Erhöhte Sicherheitsgefährdung in 19 Ländern
Wien (bmaa) - Die bei den Ausschreitungen am Sonntag (05. 02.) gegen eine Außenstelle der dänischen Botschaft in Beirut in Mitleidenschaft gezogene österreichische Botschaft kann bis auf weiteres nicht benützt werden. Zwar wurden die Räumlichkeiten der österreichischen Botschaft Beirut, die sich im selben Gebäude wie das dänische Büro befindet, nicht beschädigt, aber durch den Brand einige Stockwerke unterhalb wurden u.a. Stromleitungen und Kabelstränge zerstört. Die Mitarbeiter der Botschaft arbeiten vorerst in der Delegation der Europäischen Kommission in Beirut und halten so den Dienstbetrieb aufrecht.

Durch den Einwurf von Molotow-Cocktails wurde heute das Gebäude des österreichischen Kulturforums in Teheran beschädigt. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Der österreichische Botschafter in Teheran protestierte umgehend und verlangte von den Behörden nochmals angemessenen Schutz für Österreicherinnen und Österreicher sowie alle österreichischen Einrichtungen im Iran. In gleicher Weise wurde auch der Botschafter der islamischen Republik Iran in Wien um die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen ersucht.

Dabei wurde besonders auf die bestehende völkerrechtliche Verpflichtung hingewiesen, Angriffe auf ausländische Diplomaten zu verhindern sowie die Räumlichkeiten ausländischer Vertretungsbehörden vor jedem Eindringen und jeder Beschädigung zu schützen.

Außenministerin Plassnik betonte am Montag nochmals, dass die Sicherheit der österreichischen Bürger und Einrichtungen in den von den Protesten gegen die umstrittenen Mohammed-Karikaturen betroffenen Ländern absolute Priorität habe. Vor diesem Hintergrund weist das Außenministerium nochmals auf die erhöhte Sicherheitsgefährdung in Ägypten, Algerien, Äthiopien, Iran, Jordanien, Indonesien, Kuwait, Libanon, Libyen, Malaysia, Marokko, Oman, Pakistan, Saudi Arabien, Syrien, Tunesien, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate sowie Gaza und Westbank hin. Die Sicherheitshinweise auf der Homepage des Außenministeriums (http://www.aussenministerium.at unter "Bürgerservice" – "Reiseinformationen") wurden entsprechend verschärft und Reisende in diese Gebiete sind zu besonderer Vorsicht angehalten.
     
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