Kindergesicherte Feuerzeuge: Kommission hat grünes Licht für eine Entscheidung  

erstellt am
10. 02. 06

Brüssel (eu-int) - Die Europäische Kommission wird in eine Entscheidung genehmigen, wonach alle in der EU verkauften Feuerzeuge künftig kindergesichert sein müssen. Die Experten der Mitgliedstaaten im Ausschuss für allgemeine Produktsicherheit haben dies befürwortet. Der für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar Markos Kyprianou begrüßte den Vorschlag, der in den kommenden Wochen genehmigt werden soll: „Mit einer Kindersicherung bei Feuerzeugen, die nicht viel kostet, lassen sich Leben retten. Dies ist ein Schritt zum Schutz der Verbraucher vor Unfällen, die geschehen, weil Kinder mit Feuerzeugen spielen. Ich begrüße die Bereitschaft der Industrie, mit der Kommission und den Mitgliedstaaten bei der Durchführung dieser Maßnahme zusammenzuarbeiten. Wir werden gemeinsam mit den Mitgliedstaaten dafür sorgen, dass die Vorschriften eingehalten werden.“ In den USA, Kanada, Australien und Neuseeland, wo solche Vorschriften über kindergesicherte Feuerzeuge seit Jahren gelten, ging die Zahl der Unfallopfer deutlich zurück. Die Kommission möchte in Kürze mit den Zoll- und Marktaufsichtsbehörden der Mitgliedstaaten ein Projekt starten, das für die lückenlose Anwendung der Vorschriften sorgen soll.

Weniger Tote und Verletzte
Jedes Jahr sterben in der EU schätzungsweise 34 bis 40 Personen, oftmals Kinder, weil sie mit ungesicherten Feuerzeugen hantieren, und es entsteht erheblicher Sachschaden.

In einigen Ländern gibt es zum Teil bereits seit zehn Jahren gesetzliche Regelungen über kindergesicherte Feuerzeuge. In den USA dürfen seit 1995 nur noch Einwegfeuerzeuge verkauft werden, wenn sie kindergesichert sind. Dadurch gab es 60 % weniger Brände, Verletzte und Tote wegen nicht fachgerechtem Umgang mit Feuerspendern. Kanada, Australien und Neuseeland schreiben ebenfalls Kindersicherungen vor.

Viele große Feuerzeughersteller aus Europa und Asien exportieren seit Jahren kindergesicherte Feuerzeuge in die USA und andere Länder, in denen eine Kindersicherung gesetzlich vorgeschrieben ist. Nach statistischen Angaben von Eurostat für 2004 wurden Wegwerffeuerzeuge im Wert von mehr als 43 Mio. € aus der EU in solche Länder ausgeführt. Die Hersteller verfügen also über das Know-how und die entsprechende Technologie. Die Produktionskosten für eine zusätzliche Kindersicherung werden auf 1 bis 5 Cent je Feuerzeug geschätzt.

Gezielte Überwachung des europäischen Markts geplant
Damit die Entscheidung und die Sicherheitsanforderungen vorschriftsmäßig durchgesetzt werden, wird die Kommission mit den Mitgliedstaaten ein Projekt für die angemessene Kontrolle von Feuerzeugen, auch bei der Einfuhr, starten. Die Zoll- und Aufsichtsbehörden werden gemeinsam für verstärkte Kontrollen der Sicherheit von Feuerzeugen sorgen.
     
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