Anti-Doping-Gesetz  

erstellt am
23. 02. 06

Raus: Bundesregierung muss endlich Anti-Doping-Gesetz vorlegen
Salzburgs Sportreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Othmar Raus richtet auch harte Worte an den ÖSV
Salzburg (lk) - Eine deutliche Forderung richtete Salzburgs Sportreferent Landeshauptmann- Stellvertreter Dr. Othmar Raus am Mittwoch (22. 02.) an die Bundesregierung: "Es wird Zeit, dass sich die Bundesregierung endlich daran macht, ein einheitliches Anti-Doping-Gesetz für Österreich vorzulegen. Dieses Gesetz soll die Anordnung und Durchführung von Dopingtests nach internationalen Standards ermöglichen. Außerdem sind Sanktionsmaßnahmen für jene Sportler/innen und Funktionäre festzulegen, die mit solchen unsportlichen und unehrenhaften Methoden arbeiten", erklärte Raus.

Damit allein sei es aber nicht getan. Auch im Österreichischen Schiverband muss man aus den aktuellen Erfahrungen die Konsequenzen ziehen. "Wer Ethik und Moral am Altar der Leistung und des Erfolgs opfert, darf sich nicht wundern, wenn er selber auf dem Opfertisch landet", sagte der Salzburger Sportreferent. Es sei unerträglich, wie die Leistungen der erfolgreichen Sportler/innen durch die aktuelle Dopingaffäre in den Schatten gestellt werden. "Der Schiverband trägt für diese Entwicklung durch falsche Entscheidungen in der Vergangenheit Mitverantwortung. Jetzt müssen zumindest schnelle und konsequente Schritte gegen diejenigen gesetzt werden, die den heimischen Sport in Verruf gebracht haben", so Raus. Raus denkt an Ausschlüsse aus dem Schiverband, Beendigung von Dienstverhältnissen und Betreuungsverbote.

Ein gesetzlicher Rahmen sei dringend nötig. "Es ist höchst an der Zeit, dass auch in Österreich entsprechende gesetzliche Regelungen getroffen werden", so Raus weiter. Zwar gebe es bereits jetzt internationale Abkommen zur Zusammenarbeit im Kampf gegen Doping, wie die Anti-Doping-Konvention des Europarates, ein innerstaatliches Gesetz mit uneingeschränkter Verbindlichkeit fehle aber bislang.

Aus rechtsstaatlichen Gründen sei es notwendig, in der österreichischen Rechtsordnung einen klaren Rahmen für die Bekämpfung des Doping-Missbrauchs, die Anordnung von Sanktionen, aber auch den Rechtsschutz Betroffener durch eine unabhängige Überprüfungsinstanz zu schaffen. "Regelungen zur Dopingbekämpfung in verschiedenen Rechtsmaterien erschweren überdies die Bekämpfung des Dopingmissbrauchs; es sollte daher auch aus rein sachlichen Überlegungen eine eigene bundesgesetzliche Regelung getroffen werden", erklärte Sportreferent Othmar Raus abschließend. 

 

Haubner: Dopingproblem ist international zu lösen
ÖVP-Sportsprecher: Einheitliche Richtlinien für alle Sportlerinnen und Sportler weltweit
Wien (övp-pk) - Doping ist kein nationales, sondern ein internationales Problem. Daher sind die internationalen Organisationen gefordert, rasch die anstehenden, offenen Punkte zu lösen. Die UNESCO und die World Anti Doping Agency (WADA) sind hier bereits stark aktiv und es werden im heurigen Jahr noch die entsprechenden Beschlüsse vollzogen", zeigt sich ÖVP-Sportsprecher Abg. Peter Haubner optimistisch. "Das grundlegende Recht aller Athleten ist ein doping-freies Umfeld und die Gleichheit für alle Sportler weltweit - dies ist auch die Grundausrichtung der WADA", so Haubner heute, Mittwoch.

"Die Vorgänge von Turin sind kein Problem von Gesetzen, sondern ausschließlich eine Frage von Moral und Fairness. Auf der Watchlist des IOC stehen Doping und Bestechung an erster Stelle. Dies ist allen Mitgliedsländern hinreichend bekannt und es entspricht der moralischen Verpflichtung, sich an die sportlichen Grundsätze der internationalen Organisationen zu halten", betonte der ÖVP-Sportsprecher.

Im Rahmen der UNESCO wurde bereits eine weltweite Konvention entwickelt. Im November des Vorjahres hat die WADA den Vorschlag einer kommissionellen Prüfung der Verbotsliste, mit starker Unterstützung Österreichs, eingeleitet. Sobald diese Liste von WADA und UNESCO beschlossen wird, werden auch in Österreich die entsprechenden weiteren Schritte umgesetzt", ist Haubner überzeugt. 
 

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vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

     
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