Auslandsgeschäft treibt Bilanzsumme über die 700-Mrd-Euro-Marke  

erstellt am
03. 03. 06

Kurzfristige Einlagen gewinnen an Bedeutung – Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute zum Dezember 2005
Wien (oenb) - Die Gesamtbilanzsumme der in Österreich tätigen Kreditinstitute (unkonsolidierte Daten) erreichte Ende Dezember 2005 einen neuen Höchststand von 725 Mrd Euro und überschritt damit erstmals am Ende eines Jahres die 700-Mrd-Euro-Grenze. Vor allem das Auslandsgeschäft trug zu rund 60% zum starken Bilanzsummenwachstum bei. Das Einlagenaufkommen erhöhte sich 2005 um +4,8% auf 221 Mrd Euro, wobei vor allem kurzfristigen Einlagenformen immer mehr Gewicht zukommt. Dem stand ein Kreditwachstum von 4,7% mit einem ausstehenden Kreditvolumen von 263 Mrd Euro gegenüber, 20,2% davon in Fremdwährung.

Die unkonsolidierte Bilanzsumme aller in Österreich tätigen Banken belief sich Ende 2005 auf 725,04 Mrd Euro; davon entfielen 45,7% auf die fünf größten in Österreich tätigen Banken und 56,2% auf die Top Ten Banken.

Bereits rund 34% aller unkonsolidierten Aktiva resultierten Ende 2005 aus dem Auslandsgeschäft. Die bedeutendsten Einflussgrößen waren dabei die Forderungen an ausländische Kreditinstitute (120,01 Mrd Euro), sowie die Forderungen an ausländische Kunden (69,27 Mrd Euro). Insgesamt erreichten die Auslandsforderungen Ende 2005 einen Wert von 245,92 Mrd Euro.

Auf der Passivseite lag der Anteil der Auslandsverbindlichkeiten gemessen an der Gesamtbilanzsumme bei rund 32%. Hier waren es vor allem die Verbindlichkeiten gegenüber ausländischen Kreditinstituten (98,01 Mrd Euro) sowie die ausländischen verbrieften Verbindlichkeiten (89,96 Mrd Euro), welche die Auslandsverbindlichkeiten auf 234,64 Mrd Euro anwachsen ließen.

Ende des Jahres 2005 betrug – nach einem Jahreszuwachs 2005 in Höhe von 11,7 Mrd Euro oder 4,7% – das ausstehende Kreditvolumen 263,29 Mrd Euro. Davon waren 53,18 Mrd Euro bzw. 20,2% Fremdwährungskredite. Im Durchschnitt lautete ein Fremdwährungskredit auf 140.900 Euro.

Die Einlagen von inländischen Nichtbanken erreichten zum Jahresultimo 2005 ein Volumen von 220,76 Mrd Euro (Jahreszuwachs 4,8%). Auch Ende 2005 waren die Spareinlagen immer noch die bedeutendste Einlagenkategorie: Ihr Anteil lag bei 62,0%. Die Bedeutung der kurzfristigeren Veranlagungen nimmt jedoch in den letzten Jahren zu. Der Stand der Sichteinlagen vergrößerte sich nach einem Jahreszuwachs von 12,2% auf 59,82 Mrd Euro (27,1%-Anteil an den gesamten Einlagen), was insbesondere durch die Entwicklung der Direktbanken stark beeinflusst wurde.

Der unkonsolidierte Eigenmittelstand stieg auf 51,95 Mrd Euro. Mit 34,68 Mrd Euro entfielen rund zwei Drittel der Eigenmittel auf das Kernkapital. Die unkonsolidierte Eigenmittelausstattung in Prozent der Bemessungsgrundlage (capital ratio) betrug 14,4%. Die Mindestausstattung liegt laut Bankwesengesetz bei 8%.

Detaillierte Informationen zu wichtigen Entwicklungen bei den österreichischen Kreditinstituten im Jahr 2005 werden bei einem Pressegespräch am 29. März 2006 in der OeNB bekannt gegeben.
     
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