Tiroler Kinderbetreuungskonzept ist auf Schiene  

erstellt am
02. 03. 06

Innsbruck (lk) - „Die Rahmenbedingungen für die Nachmittagsbetreuung an allgemein bildenden Pflichtschulen in Tirol sind abgesteckt, ein entsprechender Gesetzesentwurf für die vorgeschriebene Neuregelung in Tirol ist in Begutachtung, Verhandlungen mit den Schulerhaltern, also den Gemeinden und dem Gemeindeverband, laufen und im Mai soll der Beschluss im Landtag gefasst werden“, informiert Bildungslandesrat Erwin Koler.

„Für die Mittagsverpflegung und die Freizeitbetreuung am Nachmittag entstehen Kosten“, erklärt LR Erwin Koler. „Die Tiroler Landesregierung ist bemüht, eine Lösung zu finden, um einerseits diese Kosten für die Eltern gering zu halten, andererseits den Schulerhaltern ein kostendeckendes Wirtschaften zu ermöglichen“.

Mit dem Schulrechtspaket 2005 des Bundes wurden auch die Grundsätze über die Führung von ganztägigen Schulen geändert. In einer von LR Koler veranlassten Novellierung des Tiroler Schulorganisationsgesetzes werden diese Grundsätze für den Landesbereich näher ausgeführt. Die neuen gesetzlichen Regelungen werden mit 1. September 2006 gelten. Vorgesehen ist unter anderem, dass zukünftig unter bestimmten Voraussetzungen die Führung einer ganztägigen Schule verpflichtend sein wird. Damit eine schulische Nachmittagsbetreuung zustande kommen kann, müssen zunächst mindestens 15 Schüler für wenigsten drei Tage pro Woche angemeldet werden, ohne dass ein entsprechendes außerschulisches Betreuungsangebot, zum Beispiel ein Hort, besteht. Für die konkrete Gruppengröße für eine Freizeitbetreuung wird eine niedrigere Schüleranzahl von voraussichtlich sieben Anmeldungen zu Schulbeginn genügen. „Ziel der Neuregelung ist eine stärkere Harmonisierung zwischen der Schulzeit und der Arbeitszeit der Eltern“, sagt LR Koler.

Die schulische Nachmittagsbetreuung ist einer von mehreren Bausteinen des Kinderbetreuungskonzeptes. Das Kinderbetreuungskonzept regelt die Betreuung von Kindern bis 14 Jahren und beinhaltet Maßnahmen zur qualitativen und quantitativen Kinderbetreuung. Nach noch ausstehenden Verhandlungen mit dem Tiroler Gemeindeverband soll das Konzept im Mailandtag beschlossen werden. „Es ist mir ein großes Anliegen, das Kinderbetreuungskonzept unter Dach und Fach zu bringen“, betont Koler. „Kinderbetreuung in Tirol laufend schlecht zu reden ist kontraproduktiv und entspricht auch nicht den Tatsachen. Im Bereich der Kindergärten ist beispielsweise tirolweit eine flächendeckende Versorgung gewährleistet – 85 Prozent der Kinder von drei bis fünf Jahren besuchen einen Kindergarten“.

Der Bedarf an Nachmittagsbetreuungsplätzen im kommenden Schuljahr wird derzeit an allen allgemein bildenden Pflichtschulen Tirols erhoben. Die Ergebnisse sollen bis Mitte März vorliegen.
     
zurück