"Pfusch" bei Autoreparaturen beliebt  

erstellt am
01. 03. 06

Viele verzichten auf eine offizielle Rechnung
Wien (fessel-GfK) - Alter des PKW spielt bei Auswahl der Reparaturwerkstätte große Rolle. "Pfusch" besonders bei der jüngeren Generation beliebt. In einer aktuellen Internet-Umfrage von FESSEL-GfK wurden 513 österreichische Autofahrer und Autofahrerinnen befragt, wo sie für gewöhnlich ihren PKW reparieren lassen. Zusätzlich wurde erhoben, ob die befragten Personen schon einmal ihr Auto ohne offizielle Rechnung - also "im Pfusch" - reparieren oder warten haben lassen.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten (68%) lässt ihr Auto laut eigener Aussage ausschließlich bei einer Fachwerkstätte in Österreich warten und reparieren. Weitere 11% nutzen die Dienste einer inländischen Fachwerkstätte dann, wenn die Versicherung für die Reparaturkosten aufkommt.

Jeweils 14% vertrauen ihren Wagen einer markenfreien Werkstätte an bzw. versuchen, so viel wie möglich selbst oder mit Freunden zu reparieren.


Alter des PKW spielt bei Auswahl der Werkstätte eine große Rolle
Autofahrer die einen Neuwagen nutzen (Baujahr nicht älter als 3 Jahre), lassen ihren PKW fast ausschließlich (90%) in einer Fachwerkstätte reparieren und warten. Je älter das Auto wird, desto geringer ist die Bereitschaft, seinen Wagen in einer Fachwerkstätte reparieren zu lassen. Nur mehr 71% jener PKW-Besitzer, deren Wagen maximal 6 Jahre alt ist, vertrauen auf die Dienste einer Fachwerkstätte. Sobald der Wagen älter als 10 Jahre alt ist, bringen nur mehr 4 von 10 Autobesitzern ihren PKW zur Reparatur/Wartung in die Fachwerkstätte.

Österreicher finden "Pfuschen" in Ordnung
Im Rahmen einer Online-Befragung von FESSEL-GfK im Sommer 2005 hat jeder fünfte (22%) Befragte angegeben, dass er es völlig in Ordnung findet, wenn Leute "Pfuscher" beschäftigen. Für weitere 34% ist es immer noch eher in Ordnung, wenn keine offiziellen Rechnungen ausgestellt wird. Lediglich 17% der ÖsterreicherInnen finden die Beschäftigung von "Pfuschern" überhaupt nicht in Ordnung.

Mit 69% gab die deutliche Mehrheit aller befragten Personen an, dass sie sich eine realistische Situation vorstellen können, in der sie selbst "Pfuscher" beschäftigen. Die verbleibenden 31% können sich nicht vorstellen, auf eine offizielle Rechnung zu verzichten.

Autoreparatur im "Pfusch" ist ebenfalls beliebt
Auch wenn es um die Reparatur von Autos geht, ist das inoffizielle Arbeiten ohne Steuern zu bezahlen durchaus verbreitet: Jede/r fünfte österreichische AutofahrerIn (20%) gibt zu, sein/ihr Auto zumindest gelegentlich ohne offizielle Rechnung reparieren zu lassen. Weitere 19% haben angegeben, dass sie eher selten aber doch auf eine offizielle Reparaturrechnung verzichten. Die verbleibenden 62% haben ihren Wagen laut eigenen Angaben stets mit Rechnung reparieren oder warten lassen.

Besonders die jüngere Generation (18 bis 24 Jahre) verzichtet in hohem Maß auf eine offizielle Rechnung. Fast jeder siebente (14%) hat angegeben, sein Kfz so oft wie möglich "im Pfusch" reparieren zu lassen. Jeweils 11% lassen ihr Auto meistens beziehungsweise gelegentlich ohne Rechnung reparieren.

Mit 48% gaben weniger als die Hälfte aller in dieser Altergruppe befragten Personen an, dass sie noch nie der Versuchung erlegen sind, ihr Auto "schwarz" reparieren oder warten zu lassen. Im Gegensatz dazu ist der Wert für die Generation 50+ mit 79% wesentlich höher.


Bei älteren PKWs wird öfters "gepfuscht"
Ob man seinen Wagen mit oder ohne offizielle Rechnung reparieren lässt, hängt sehr stark vom Alter des Autos ab: Während nur 8% aller Neuwagenbesitzer (Baujahr nicht älter als 3 Jahre) ihr Auto zumindest gelegentlich "im Pfusch" reparieren lassen, entscheidet sich jeder dritte (34%) Besitzer eines älteren Wagens (10 Jahre und älter) für eine Reparatur ohne offizielle Rechnung.

Quellen: FESSEL-GfK:
N=513 AutofahrerInnen, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung
Befragungszeitraum: 01.02.-11.02.2006
Lifestyle Online 05, Kultur der "Kavaliers(?)delikte in Österreich; repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren mit Internetzugang; N=2000
Befragungszeitraum: 27.06.-13.07.2005

Zur GfK Gruppe
Die GfK Gruppe, weltweit die Nummer 5 der Marktforschungsunternehmen, ist in den fünf Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and Technology, Consumer Tracking, Media und HealthCare aktiv. Am 1. Juni 2005 hat die GfK die NOP World, die Nummer 10 der Marktforschungsgruppen, übernommen. Ohne NOP World erzielte die GfK im Jahr 2004 einen Umsatz von 672 Millionen Euro, zusammen mit NOP einen Umsatz von knapp einer Milliarde Euro. Neben 13 Niederlassungen in Deutschland gehören der GfK Gruppe insgesamt weltweit über 130 Unternehmen in 63 Ländern an. Von den derzeit rund 7.600 Beschäftigten arbeiten 160 in Österreich.
     
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