5. Sommertheater Kitzbühel auf Schloß Kaps  

erstellt am
01. 03. 06

Kitzbühel (tv) - Der romantische Innenhof des Schloß Kaps wird von 9. bis 20. August 2006 - nach 2000 und 2001 - bereits zum dritten Mal Schauplatz des Kitzbüheler Sommertheaters. Für zwei Wochen entsteht in diesem stimmungsvollen Ambiente eine bezaubernd andere Theaterwelt.

Die sommerliche Landschaft bildet den großen Rahmen für unterhaltendes und anregendes Theaterspiel unter freiem Himmel. Wenn die Abende noch warm und trocken sind, die Dämmerung einsetzt und eine idyllische Stimmung zaubert, dann gibt es rund um die Gamsstadt kaum einen schöneren Ort als den Schlosspark von Kaps.

Die überwältigende Resonanz unter der Bevölkerung, den Gästen und der Prominenz aus Sport, Kultur und Politik, sowie das große Interesse der aus ganz Österreich zur Premiere angereisten Journalisten lassen erkennen, dass sich das Sommertheater Kitzbühel in den vier Jahren seines Bestehens als unverzichtbare Kultureinrichtung etabliert hat.

Umso erfreulicher ist es, dass die Jubiläumsaufführungen - nach umfangreichen Bauarbeiten in den vergangenen zwei Jahren - nun wieder in der ursprünglichen Heimstätte, dem Schloß Kaps, stattfinden können.

Das Stück
"Helden"
Komödie in drei Akten von George Bernard Shaw
mit Musik von Udo Jürgens
"Helden" (Arms and the men) wurde 1894 in London uraufgeführt. Mit dieser gelungenen Komödie begründete Shaw seinen Ruf als Dramatiker. Die" Antihelden - Komödie" mit ihren köstlichen Figuren und rasanten Dialogen ist eine witzig-freche Gesellschaftssatire. In Deutschland gelangte die Komödie durch die Verfilmung mit O. W. Fischer und Liselotte Pulver zu großer Popularität.

Antiheld und Draufgänger
zu G.B. Shaws "Helden"

Helden sind sie beide, der als Hauptmann in der serbischen Armee dienende Schweizer Bluntschli, ein intelligenter, überlegender und besonnen handelnder Antiheld, und der tapfere, aber hirnlose Draufgänger Sergius Saranoff, der seinen Grad als bulgarischer Major lediglich seiner auf altem Namen beruhenden gesellschaftlichen Stellung verdankt, ansonsten aber ein Dummkopf ist. Die bulgarische Armee hat soeben unter Saranoff einen Sieg erfochten und treibt nun die besiegten Serben durch die Stadt. Bluntschli, auf der Flucht vor den Bulgaren, dringt in Rainas Schlafgemach ein, um sich dort zu verstecken. Das zauberhafte Geschöpf, die Tochter des bulgarischen Majors Pawel Petkoff, erliegt sofort dem Charme und trockenen Witz des Schweizers und verbirgt ihn, als ein russischer Offizier das Zimmer durchsuchen will.

Am nächsten Tag zeigt sich, wie Besonnenheit hirnloses Draufgängertum zu überflügeln vermag. Bluntschli gelingt es mühelos, den dummen Saranoff bei Raina auszustechen. Saranoff fordert Bluntschli zum Duell. Zum Schluss bekommt Luka, die immer schon Saranoff bewundert hat, diesen, während Bluntschli Rainas Herz gewinnt.

Das Stück hat wegen seiner geschickten Dramaturgie und des Konversationtons bis heute nichts an Wirkung verloren. Funkelnde Bosheiten, Ironie und sarkastische Entkleidung falschen Heldentums lassen keinen Augenblick daran denken, dass Shaw eine eher vordergründige Handlung, die große Konflikte ausspart, gezimmert hat. Oscar Strauß hat den Stoff unter dem Titel "Der Pralinesoldat" 1909 vertont. Auch Udo Jürgen griff danach und brachte seine schmissige Musicalverfassung, die er "Helden, Helden" betitelte, 1972 zur Uraufführung im Theater an der Wien, und erzielte einen Sensationserfolg.

Auszug aus Kritiken von den Kissinger Theatertagen 2005
"Lieber Schokolade als Patronen
Im Theater gewesen. Tränen gelacht. Das geschieht nicht alle Tage. Aber ein Schweizer Hauptmann, dem man lachend auf die Schulter klopfen und sagen wollte "Bluntschli, Du bist ein wahrer Held!", der läuft einem auch nicht täglich über den Weg. Leopold Dallinger ist eine Klasse für sich. Wenn man ausnahmsweise das Wörtchen "authentisch" strapaziert, dann für die Art, wie er den Schweizer Antihelden in George Bernhard Shaws "Helden" mimt." ("Mainpost", August 2005)

Über einen Antihelden. Spontaner Beifall.
Die Aufführung lebte mehr vom Dialekt des Bluntschli (Leopold Dallinger), der einen Schweizer Offizier in Diensten der serbischen Armee verkörperte. Dieser gut gespielte Antiheld erinnerte mit seinem Tonfall oft an "Emil" den Schweizer Kabarettisten, und holte sich auch nicht nur den einen oder anderen Lacher, sondern auch spontanen Beifall. Das zahlende Publikum, dankte den "Helden" mit reichem Schluss-Applaus, vor allem aber Leopold Dallinger in der Rolle des "Bluntschli" galten die Ovationen. ("Kissinger Tagblatt", August 2005)

Die Aufführungen
Spielzeit
9.- 20. August 2006, Beginn 20.30 Uhr
außer Gala-Premiere, Beginn 19.00 Uhr
Zusatzvorstellungen: 14. August 2006 - "Lieder an der Bar" mit dem gesamten Ensemble
18. August 2006 - Mozartlesung mit Leopold Dallinger und Eva Neubauer

Die Aufführungen finden bei jeder Witterung statt, da sowohl der Zuschauerraum als auch die Bühne überdacht sind.

Informationen: http://www.kitzbuehel.com
     
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