Neue TV-Dokumentation über Kärntner Fürstenstein  

erstellt am
10. 03. 06

LH Haider: ORF-Film soll Kärnten-Bewusstsein über Landesgrenzen hinaus tragen – Österreich soll Fürstenstein auf seine Münzen prägen
Klagenfurt (lpd) - Die Geschichte des Kärntner Fürstensteins als ältestes Rechtsdenkmal Österreichs sowie dessen Bedeutung und Wertigkeit für Kärnten will eine aktuelle Fernsehdokumentation des ORF-Landesstudios Kärnten ins Bewusstsein der Menschen rücken. Der mit Unterstützung des Landes produzierte Film wird am 12. März um 18.30 Uhr auf ORF 2 gezeigt. Donnerstag (09. 03.) Abend erfolgte die Vorpräsentation im Großen Wappensaal des Klagenfurter Landhauses. Hierhin hat kürzlich auch der Fürstenstein zurück gefunden, nachdem er rund 100 Jahre lang im Klagenfurter Landesmuseum aufgestellt war.

Landeshauptmann Jörg Haider erwartet sich von der Fürstenstein-Doku, dass sie das Kärnten-Bewusstsein über die Landesgrenzen hinaus trägt. Der Film soll auch in Kärntner Schulen gezeigt werden, wo allgemein der Unterricht in Landesgeschichte ausgebaut werden soll. Haider sprach auch die "demokratische Zeremonie" bei den Machtübernahmen am Fürstenstein an. "Der neue Fürst musste dem Volke passen", meinte er. Auf das Vorhaben der slowenischen Regierung, den Fürstenstein auf ihre neuen Euro-Münzen zu prägen, nannte Haider eine mögliche Antwort: So sollte auch Österreich den Fürstenstein auf seine Münzen prägen. "Damit wäre dieses Rechtsdenkmal in Verbindung mit der nationalen Geschichte, zu der es wirklich hingehört", betonte er.

Für Haider erklärt die Geschichte des Fürstensteins, "warum die Kärntner so stolz auf ihr Land sind". Viele Momente in der Geschichte hätten nämlich dazu beigetragen, dass das Land als besondere Einheit empfunden werde. So hätten die Kärntner auch 1918/20 nicht "die nationale Karte gezogen", sondern der Landeseinheit den Vorrang gegeben. Dieses vom Fürstenstein symbolisierte Selbstbewusstsein soll den Menschen wieder erklärt und näher gebracht werden. Dazu wurden u.a. auch Fürstenstein-Anstecker hergestellt.

Über die Geschichte des Kärntner Fürstensteins referierte die Präsidentin des Geschichtsvereins Kärnten, Claudia Fräss-Ehrfeld. Nachdem der Stein Jahrhunderte unter freiem Himmel gestanden hatte, wurde er 1862 vom Geschichtsverein "aus dem Dornröschenschlaf erweckt" und im Klagenfurter Landhaus aufgestellt, erklärte sie. Durch die "unsensible Verwendung des Symbol Kärntens und Österreichs durch Slowenien" sei der Fürstenstein nun wieder in das Bewusstsein der Kärntner gerückt. Fräss-Ehrfeld strich hervor, dass nunmehr auch die slowenische Geschichtsschreibung zurück gewiesen habe, dass das frühmittelalterliche Karantanien, also Kärnten, ein nationaler Vorläuferstaat Sloweniens gewesen sei. Der Fürstenstein ist für sie auch ein Symbol der Zusammengehörigkeit der beiden Sprachgruppen Kärntens.

ORF-Landesdirektor Willy Mitsche kündigte an, dass die Fürstenstein-Dokumentation am Sonntag, den 12. März, um 18.30 Uhr auf ORF 2 im Rahmen der Sendung "Österreichbild" gezeigt werde. Die Wiederholung auf 3SAT werde dann sogar ein europaweites Millionenpublikum erreichen. Gestaltet wurde der Film von Herwig Kohla, die wissenschaftliche Beratung erfolgte durch den Geschichtswissenschaftler Alfred Ogris. Als Moderator fungiert der Schauspieler Peter Uray, die Bilder stammen von den Kameraleuten Gerhard Lapan und Dominik Achatz.

Nicht besser gewählt hätte wohl der Standort der Leinwand werden können, auf der die Fürstenstein-Dokumentation erstmals vor Publikum gezeigt wurde. Direkt über der Leinwand befand sich nämlich das berühmte Fromiller-Fresko der Fürstenstein-Zeremonie und davor stand der "Hauptdarsteller" selbst. Darauf wies auch Landtagspräsident Jörg Freunschlag hin, der die "Heimkehr" des Fürstensteins in den Wappensaal als historischen Augenblick bezeichnete. Für ihn ist dieses Rechtsdenkmal "das steinerne Zeugnis unseres Landes".

Zur Vorpräsentation waren zahlreiche Landespolitiker, Historiker sowie Vertreter der Kirche, des Bundesheeres und des öffentlichen Lebens ins Landhaus gekommen. Sie bedachten die Dokumentation mit großem und lang anhaltenden Beifall. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Militärmusik Kärnten.
     
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