"Mobil im Ländle" - Verkehrskonzept Vorarlberg 2006  

erstellt am
10. 03. 06

LR Rein: Verkehrspolitische Leitlinie für die nächsten zehn Jahre
Bregenz (vlk) - Die Vorarlberger Verkehrspolitik hat sich in den letzten 15 Jahren an der "Verkehrsplanung Vorarlberg 1992" orientiert. Diese wird nun durch das neue "Verkehrskonzept Vorarlberg 2006 – Mobil im Ländle" abgelöst. Details dazu gaben Verkehrslandesrat Manfred Rein und Projektleiter Christian Rankl am Donnerstag (09. 03.) im Pressegespräch bekannt.

Die Vorarlberger Bevölkerung ist sehr mobil: 89 Prozent der Bevölkerung sind an Werktagen außer Haus, an Sonntagen sind es 84 Prozent. Die Motorisierung stieg innerhalb der letzten 25 Jahre um 130 Prozent, jede(r) zweite BürgerIn verfügt über einen PKW. Damit verbunden sind Verkehrszunahmen von im Mittel ca. drei Prozent pro Jahr (1990 bis 2002) auf den hochrangigen Straßen. Mit einem Fahrradwegeanteil von 14 Prozent an einem Werktag liegt Vorarlberg österreichweit an der Spitze. Das Angebot im öffentlichen Verkehr wurde im letzten Jahrzehnt erheblich verbessert, trotzdem kommt dem Pkw nach wie vor große Bedeutung zu.

Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen orientiert sich das Verkehrskonzept des Landes Vorarlberg an folgenden Grundsätzen, betonte Landesrat Rein:

  • Verkehr vermeiden und verlagern
  • Verkehr umweltverträglich und sicher abwickeln
  • Ein fairer Zugang zur Mobilität
  • Gut erreichbar für Wirtschaft und Bevölkerung
  • Innovationen fördern
  • Kooperationen eingehen


Diese Grundsätze werden durch Schwerpunkte konkretisiert, auf die sich das Maßnahmenprogramm stützt. Die Schwerpunkte werden durch Ziele und messbare Kriterien definiert.

Schwerpunkte
Die wesentlichen Schwerpunkte lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Trend zum Umweltverbund in der Verkehrsmittelwahl: Der Anteil der Pkw-Lenker im werktäglichen Personenverkehr soll um sechs Prozent sinken, und zwar zugunsten des Radverkehrs (+3 Prozent), des öffentlichen Verkehrs (+2 Prozent) und des Anteils der Pkw-Mitfahrer (+1 Prozent).
  • Verkehrssicherheit – "Vision Zero": Bis 2015 wird eine Verringerung der Verkehrstoten um 50 Prozent sowie der Unfälle mit Personenschäden um 25 Prozent angestrebt.
  • Radverkehr: Der Radverkehr soll von derzeit 14 Prozent bis 2015 auf 17 Prozent gesteigert werden, wobei das vorhandene Potenzial aus dem Pkw-Verkehr geschöpft werden soll.
  • Öffentlicher Verkehr – Komfort- und Qualitätsverbesserungen: Weitere Vernetzung der ÖPNV-Angebote, Sicherung der Anschlüsse sowie erhebliche Qualitätsverbesserungen beim Angebot. Dazu gehören auch entsprechende Infrastrukturmaßnahmen wie z.B. Bahnhofs- bzw. Haltestellenverbesserungen im Rheintal (Rheintalkonzept) und der Ausbau der Arlbergstrecke.
  • Funktionskonzept Rheintal – Walgau: Die Rheintal Autobahn soll zur "Stadtautobahn" entwickelt werden.
  • Maßnahmen im Straßennetz: Wegen des hohen Ausbaugrads des Vorarlberger Straßennetzes geht es in Zukunft vorrangig um die Substanzerhaltung der bestehenden Infrastruktur sowie um die Verkehrssicherheit und die Entlastung überbeanspruchter Ortsdurchfahrten. Zu den wichtigsten Einzelprojekten gehört der Bau der 2. Röhre des Pfändertunnels, eine Straßenverbindung Unteres Rheintal – Schweiz ("S18"/Alternativlösungen) und eine Entlastungslösung für Feldkirch.


Das Verkehrskonzept Vorarlberg 2006 – Mobil im Ländle kann im Volltext aus dem Internet unter http://www.vorarlberg.at heruntergeladen werden.

     
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