Tirol: 1569 Flüchtlinge aus insgesamt 28 Nationen  

erstellt am
09. 03. 06

Innsbruck (lk) - „Die Aufnahme von Asylwerbern gehört zu den wichtigen Verpflichtungen eines jeden demokratischen Staates. In Österreich haben sich der Bund und die Länder im Rahmen einer gesetzlichen Vereinbarung vom 1. Mai 2005 zur Grundversorgung darauf geeinigt, diesem Menschenrechtsauftrag gemeinsam nachzukommen“, betonte Tirols Sozialreferent LHStv Hannes Gschwentner am Mittwoch (08. 03.).

„Es freut mich ganz besonders, dass nach anfänglichen Diskussionen und teilweise verbalen Untergriffen, das Asylthema in unserem Land mittlerweile sehr ruhig verläuft. Das ist in erster Linie das Verdienst unserer MitarbeiterInnen mit Flüchtlingskoordinator Peter Logar an der Spitze“, resümiert Gschwentner den heutigen Besuch bei einer landesweiten Besprechung der insgesamt 19 HeimleiterInnen und BetreuerInnen im Tiroler Flüchtlingswesen.

Laut Gschwentner werden derzeit in Tirol 1569 Flüchtlinge aus insgesamt 28 Nationen betreut. Genau 1189 davon sind in insgesamt 22 Heimen, 380 Personen in privaten Unterkünften untergebracht. 17 der 22 Flüchtlingsheime betreibt das Land Tirol selbst, fünf Heime sind angemietete Gasthäuser. Der Großteil der in Tirol untergebrachten Flüchtlinge kommt aus der ehemaligen Sowjetunion sowie aus Ex-Jugoslawien.

Das Land Tirol ist das einzige Bundesland, das seine Flüchtlingsheime selbst organisiert und betreut. Tirol nimmt mit dieser Eigenbetreuung der Asylwerber eine Vorreiterrolle in Österreich ein.

Flüchtlingsheime gibt es derzeit in Innsbruck in der Reichenau und in der Rossau sowie in Fieberbrunn, , in Hall, Imst, Jenbach, Kirchberg, Kufstein, Lienz, Matrei i.O, am Pembauerhof in Vill, in Reith i. A., in Ried i.O. in Scharnitz, in Schwaz und in Zirl. Dazu kommen Gasthöfe in Götzens, Kössen, Landeck, Mötz und Vils. In der Reichenau gibt es ein eigenes Frauenhaus für Flüchtlinge.

Die größten Heime sind in Fieberbrunn und in der Reichenau mit jeweils etwa 100 Flüchtlingen, das kleinste in Kirchberg mit 14 betreuten Personen.

„Die Qualität der Unterbringung und der Versorgung in den Tiroler Heimen ist optimal. Wir haben mit allen Gemeinden ein sehr gutes Einvernehmen“, berichtet Gschwentner, der betont: „Viele Flüchtlinge, die laut Gesetz ja kein offizielles Beschäftigungsverhältnis haben dürfen, haben gemeinnützige Tätigkeiten in unseren Gemeinden übernommen. Sehr positiv ist das Engagement der heimischen Bevölkerung. Viele Menschen bieten ehrenamtlich Sprachkurse an, Schulen organisieren Lernhilfen und unser Betreuungspersonal kümmert sich auch stark um die Vermittlung des gegenseitigen Kulturverständnisses.“
     
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