Hohe Treibstoffpreise machten Autofahrer deutlich preisbewusster  

erstellt am
08. 03. 06

71 Prozent vergleichen die Preise bevor sie tanken - Vor zwei Jahren waren es 68 Prozent
Wien (arbö) - Die enormen Preissteigerungen bei Benzin und Diesel in den letzten zwei Jahren haben Österreichs Autofahrer noch preisbewusster werden lassen, als sie es ohnehin schon waren. 71 Prozent der Autofahrer vergleichen die Preise, bevor sie tanken. Dies ergab eine neue Umfrage der OEKONSULT im Auftrag des ARBÖ bei Autofahrern in Wien. Im Mai vor zwei Jahren hatte der Anteil der spritpreissensiblen Autofahrer 68 Prozent betragen.

Interessantes Detail: 57 Prozent der Autofahrer halten während des Autofahrens Ausschau nach den Tankstellen mit dem günstigsten Preis. Weil die Tankstellen die Preise für Diesel, Eurosuper (95 Oktan) oder Normalbenzin (91 Oktan) immer in unterschiedlicher Reihenfolge ausgeschildert haben, wird den Autofahrern der Preisvergleich aber zusätzlich erschwert, kritisiert der ARBÖ. Schon vor zwei Jahren hat sich der ARBÖ in der Monitoring-Gruppe des Wirtschaftsministeriums massiv dafür eingesetzt, dass die Preisauszeichnung auf allen Tankstellen in gleicher Reihenfolge gestaltet wird, so dass Autofahrer mit einem Blick den Preis "ihrer" Treibstoffart erkennen können. "Selbst dieser einfache Wunsch nach einer besseren Preiskennzeichnung wurde von den Mineralölkonzernen und vom Wirtschaftsministerium glatt ignoriert", kritisiert der ARBÖ und verspricht, in dieser Angelegenheit nicht locker zu lassen.

"Genaue Preisvergleiche sind das Gebot der Stunde. Wer als Autofahrer oder Autofahrerin jene Tankstellen 'belohnt', die günstigeren Treibstoff anbieten, hilft dem Wettbewerb auf die Sprünge", betont der ARBÖ. Die Mineralölfirmen beobachten einander sehr genau und reagieren sofort, wenn die Kunden ausbleiben.

Eine Schlüsselrolle kommt bei der Treibstoffpreis-Information auch den Medien zu: 20 Prozent der Befragten holen sich die nötigen Preisinformationen laut OEKONSULT-Umfrage aus Zeitungen und dem ORF-Teletext. Noch ausbaufähig ist die Spritpreis-Information über das Internet: Schon 7,3 Prozent der Befragten nützen tagesaktuelle Preisvergleiche der Autofahrerklubs, wie etwa die ARBÖ-Spritpreisbörse. Die Nutzung des Internets unterliegt dabei großen Schwankungen. An Tagen, an denen die Medien über Spritpreise berichten, nehmen die Zugriffe auf die ARBÖ-Spritpreisbörse sprunghaft zu, bis an die Grenze der Systembelastung.

In den letzten zwei Jahren ist der Dieselpreis durchschnittlich um 23 Prozent oder um 18,1 Cent von 0,786 Euro auf 0,967 Euro gestiegen. Eurosuper (95 Oktan) stieg um 11,5 Prozent oder um 10,9 Cent von 0,947 Euro auf 1,056 Euro (Vergleich Jahresdurchschnittspreise von 2004 und 2005).
     
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