ITER: Chance für Austro-Unternehmen  

erstellt am
08. 03. 06

AWO: 4 Mrd. Euro Auftragsvolumen – Erstmals Industrieworkshop für Zulieferchancen zu internationalem Milliardenprojekt
Wien (awo) - Das internationale Milliardenprojekt ITER, ein Kernfusionsreaktor, der in Südfrankreich ab kommendem Jahr errichtet wird, birgt eine Unzahl von Zuliefer- und Partizipationsmöglichkeiten für österreichische Unternehmen. Das war die Conclusio aller beteiligten Top-Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft am ersten Industrie-Workshop der Außenwirtschaft Österreich (AWO). „Um die Chancen noch besser zu nützen, ist aber eine Kooperation und Vernetzung mit Unternehmen aus anderen Ländern Europas von Vorteil“, betonte Hannspeter Winter von der Assoziation EURATOM-Österreichische Akademie der Wissenschaften.

„Alleine die Errichtungskosten für die Jahre 2007 bis 2012 sind mit über vier Milliarden Euro veranschlagt“, erwähnte Enrico di Pietro von der European Fusion Development Association. Der Großteil der Aufträge des Projekts, an dem die EU, die USA, Russland, Japan, China, Korea und Indien beteiligt sind, wird in Europa vergeben werden – 40% der Kosten werden auch von der EU getragen. Die Dimensionen des Forschungsreaktors sind gewaltig. Alleine die Erhaltungskosten werden auf eine Milliarde Euro pro Jahr geschätzt und 600 Mitarbeiter werden permanent bei ITER beschäftigt sein. Günter Janeschitz von Forschungszentrum Karlsruhe wies auf den Unterschied zwischen Kernfusion (ITER) und Kernspaltung (AKW) hin: „Kernfusion ist eine ‚saubere’ Form der Energiegewinnung, da im Unterschied zur Kernspaltung kaum gefährlicher Abfall entsteht. Kernfusion ist die Energiequelle der Zukunft.“ Aus diesem Grund sei auch das internationale Interesse an diesem Projekt erklärbar.

„Für österreichische Firmen besteht ab sofort die Möglichkeit der Partizipation an diesem enormen Auftragsvolumen, und zwar sowohl für diverse Hochtechnologiesparten – ein hoffnungsvolles Beispiel ist die Tiroler Firma Plansee - als auch für die ‚traditionelle’ Wirtschaft, also etwa Unternehmen aus den Bereichen Planung, Bau, Elektronik oder Robotik“, sagte Ingomar Lochschmidt, AWO-Experte, abschließend. „Die ersten Ausschreibungen für ITER erfolgen ab Mitte 2006, ab heute können sich Zuliefer-Interessenten online registrieren – die AWO ist dabei gerne behilflich“.
     
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