Kärnten forciert Wasserschutz und Versorgungssicherheit  

erstellt am
20. 03. 06

LR Rohr: Trinkwasserschienen werden ausgebaut – Wasserwirtschaft als Wirtschaftsmotor
Klagenfurt (lpd) - Weltweit haben 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 2,6 Milliarden fehlt jegliche sanitäre Entsorgung. Kärnten zählt zu den trinkwasserreichsten Gebieten der Erde. Trotzdem kommt das kostbare und saubere Nass nicht einfach nur so aus der Leitung. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket für Wasserschutz, Quellensicherung und optimale Wasserverteilungsschienen sorgt Kärnten dafür, dass auch in Zukunft die Qualität des Kärntner Trinkwassers in gewohnter Weise erhalten bleibt. Die Wasserwirtschaft ist aber auch ein bedeutender Wirtschaftsmotor. Landesmittel in Höhe von knapp 33 Millionen Euro ergaben ein Investitionsvolumen von über hundert Millionen Euro.

Das heurige Jahr steht unter dem Generalmotto „Trinkwassersicherheit für Kärnten“, sagte Umwelt- und Wasserwirtschaftsreferent LR Reinhart Rohr am Montag (20. 03.) aus Anlass des bevorstehenden internationalen Weltwassertages am Dienstag. Ein Schwerpunkt widmet sich wie schon im Vorjahr der baulichen Qualitätsverbesserung von privaten Wasserversorgungsanlagen. Parallel dazu wird es auch zu Überprüfungen öffentlicher Trinkwasserversorgungsanlagen von Gemeinden und verbänden kommen.

Ein weiterer Schwerpunkt von Rohr wird auf die kontinuierliche Umsetzung des Kärntner Trinkwasser-Versorgungskonzeptes gelegt. Ziel ist es, den Kärntner Zentralraum durch einen Trinkwasser-Ringschluss zu verbinden. Dafür ist eine langfristige Ressourcensicherung vorgesehen. Eines dieser Standbeine, die Wasserschiene aus dem Krappfeld nach Klagenfurt, ist in Bau. Seit Anfang März fließt bereits bestes Krappfeldwasser durch die Wasserhähne der St. Veiter Haushalte. Die Verlängerung der Schiene nach Klagenfurt wird heuer fertig gestellt. Dann verfügt die Landeshauptstadt samt den Umlandgemeinden über ein weiteres Standbein zur Versorgungssicherheit in Zeiten des Spitzenbedarfes und in möglichen Dürrezeiten. Durch ein Landesdarlehen für den Bau der Krappfeldschiene konnte in mehreren Verhandlungsschritten ein sozial verträglicher Preis von 60 Cent in den Förderungsbedingungen vereinbart werden. Die Umlandgemeinden von Klagenfurt, die bereits derzeit Lieferverträge mit der Landeshauptstadt besitzen, können auf einen günstigeren Tarif umsteigen - andere Gemeinden zu diesen Tarif neu einsteigen.

2005 wurde der Brunnen Traundorf in der Gemeinde Feistritz ob Bleiburg fertiggestellt. Das Land Kärnten hat sich vertraglich einen Teil der Fördermenge für die überregionale Wasserversorgung gesichert. Mit Regierungsbeschluss auf Initiative von LR Rohr werden derzeit geeignete Grundstücke für einen Tiefbrunnen bei Gablern in der Gemeinde Eberndorf durch das Land Kärnten angekauft. Der Planung einer Wasserschiene aus dem Jauntal bis in den Wörthersee-Raum steht damit auch nichts mehr im Wege.

Die Wasserwirtschaft in Kärnten ist aber auch ein bedeutender Wirtschaftsmotor, wie der Subventionsbericht 2005 eindrucksvoll zeigt, betonte Rohr. 28,19 Millionen Euro an ausbezahlten Landesmitteln bewirkten Gesamtinvestitionen im Kanal- und Wasserversorgungssektor in einer Höhe von etwa 82 Millionen Euro, die sich positiv auf das Baugewerbe, die Bauindustrie, Baunebengewerbe, Planungsleistungen und Materiallieferungen auswirkten. beziehen. Und im Schutzwasserbau bewirkten 4,45 Millionen Euro an Landesmitteln Gesamtinvestitionen von rund 18 Millionen Euro.

Neben der Beschäftigung von durchschnittlich 201 Kollektivvertragsarbeitern bei der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie beim Flussbau kommt ein überwiegender Anteil der Gesamtinvestitionssumme ebenfalls dem Bau- und Baunebengewerbe, insbesondere den Klein- und Mittelbetrieben zugute. Damit wird die Bedeutung der Wasserwirtschaft als wichtiger Impulsgeber für die Wirtschaft und die Beschäftigungspolitik deutlich. Der Schutz des Wassers, der Schutz vor dem Wasser und die ausreichende Versorgung mit dem Lebensmittel Wasser sind dabei die glänzende Kehrseite der Medaille, sagte Rohr.

Bei der Wasserversorgung wurden im Vorjahr in Kärnten 68 Kilometer Leitungen und fünf Behälter mit 980 Kubikmeter Nutzinhalt errichtet. Bei der Abwasserentsorgung entstanden 380 Kilometer Kanal und 21 Kläranlagen. Und in der Schutzwasserwirtschaft wurden 84 Projekte umgesetzt. Dabei wurden 4,9 Kilometer Flussläufe neu reguliert, auf einer weiteren Länge von 304 Kilometern Erhaltungsarbeiten durchgeführt und 75 Hektar Flächen hochwasserfrei gemacht. Rund ein Drittel der Gelder im Schutzwasserbau kommt übrigens ökologisch orientierten Maßnahmen zugute, betonte Rohr. Weitergeführt werden auch heuer wider die grenzüberschreitenden Wasserstudien mit Slowenien, Friaul-Julisch Venetien und dem Veneto. Dabei geht es um die Sicherung und den Schutz von Quellen und Quellgebieten in den Karawanken und Karnischen Alpen. Fortgesetzt werden soll auch das international sehr beachtete „Life“-Projekt „Natura 2000 Gebiet Obere Drau.

Um die Bedeutung des Wassers als Lebens-, aber auch als Wellness-Spender zu unterstreichen, wird am 30. Mai 2006 bereits zum vierten Mal zum Kärntner Wasserlauf eingeladen. Diesmal ist Völkermarkt der Austragungsort. Vom Hauptplatz in Völkermarkt führt ein ca. 12 km langer Rundkurs bis zum Schloss Neudenstein und zurück. Start für Erwachsene ist 19 Uhr Uhr. Für Kinder und Jugendliche wird es kürzere Distanzen, gute Stimmung und viel Spaß geben. Ein Danke gebührt der Firma ALTIS-Humanomed, die sich als Generalsponsor auch heuer am Wasserlauf beteiligt.

Informationen: http://www.wasser.ktn.gv.at/wasserlauf
     
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