Außenhandel mit großen Plänen für 2006  

erstellt am
17. 03. 06

Forcierung von Kooperationen, neue Multimediaplattform und Schwerpunkte in Russland und China sollen mehr Firmen in den Außenhandel bringen – Transithandel: +60 Prozent
Wien (awo) - "Wir wollen den österreichischen Außenhandel in seiner Drehscheibenfunktion verbessern und damit die heimische Export-Erfolgsgeschichte fortsetzen", betonte der Obmann des Gremiums des Außenhandels, Karl-Heinz Dernoscheg, am Donnerstag (16. 03.) im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien gemeinsam mit dem Gremialobmann-Stv. Karl Heinz Pisec und dem Außenhändler Stefan Landau. So soll über die neu konzipierte Multimediaplattform www.foreign-trade.at den heimischen produzierenden Unternehmen und (potentiellen) Außenhändlern eine Möglichkeit zur Vernetzung mit den spezialisierten Außenhändlern geboten werden. „Diese Seite soll damit der erste erfolgversprechende Schritt für eine fruchtbringende Zusammenarbeit mit einem österreichischen Außenhandelsunternehmen sein“, so der Gremialobmann.

Die Internetseite bietet konkret eine umfangreiche Datenbank von österreichischen Außenhändlern den „European Experts in Trade“ und ist nach Produkt-, Länder-, und Partnersuche gegliedert. Zudem lassen sich weit reichende Informationen rund um den Außenhandel abrufen. Mit der Datenbank der Außenwirtschaftsorganisation der WÖ besteht überdies eine Vernetzung. „Gerade für unsere kleinen und mittleren Unternehmen ist diese Datenbank eine Möglichkeit schnell und ohne große Kosten in den Außenhandel zu kommen. Vielfach scheitert nämlich eine entsprechende Aktivität am fehlenden Marktwissen oder aber an fehlenden Managementkapazitäten. Über die Internetplattform können sich nun Firmen mit Außenhändlern kurz schließen und ihren Außenhandel mit Experten abwickeln ohne selbst groß investieren zu müssen“, so Dernoscheg.

Diese Bemühungen sind nach dem Rekord-Exportjahr 2004 und dem guten Jahr 2005 gut getimt. Derzeit befinden sich rund 6.600 Unternehmen im Außenhandel. Rund ein Drittel des Exportes und des Importes werden von den Außenhändlern bestritten: Für 2005 betrugen dieses Volumen rund 28,6 Mrd. Euro im Import und 28,2 Mrd. Euro im Export. Allein die durch den Transithandel in Österreich verbleibende Wertschöpfung, so Pisec, wird 2005 an die 2,2 Mrd. Euro betragen. Das bedeutet gegen dem Jahr 2004 eine deutliche Steigerung von nahezu einer Mrd. Euro oder rund 60 Prozent!

Für dieses Jahr hat sich das Bundesgremium die Schwerpunkte Russland und China gesetzt und will insbesondere die KMU vermehrt auf diese Märkte bringen. Rund 95 Prozent der österreichischen Außenhändler beschäftigen zwischen 1 und 10 Mitarbeitern. „Und diese Unternehmen sind unsere Zielgruppe Nummer eins. Würden wir es schaffen, nur rund die Hälfte der Chancen im Außenhandel wahrzunehmen, die durch fehlende Kapazitäten oder fehlendes Know how in den Unternehmen verloren gehen, könnten wir unser Außenhandelsvolumen durch die Kooperation zwischen Produzent und Außenhändler um fünf und 10 Prozent steigern“, unterstrich Dernoscheg.
     
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