Väterkarenz / Kindergeld  

erstellt am
16. 03. 06

 Kuntzl: Flexibilisierung des Kindergelds ersetzt nicht Papamonat
Wien (sk) - Zu den am Mittwoch (15. 03.) in der Wiener Zeitung bekannt gewordenen Vorschlägen Haubners und Rauch-Kallats zur Väterkarenz erklärte SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl: "Grundsätzlich ist eine Flexibilisierung des Kindergelds zu begrüßen, es ersetzt allerdings keinesfalls den SPÖ-Vorschlag des Papamonats mit Lohnausgleich." Die Äußerung Rauch-Kallats, dass Väter ihren Urlaub vorziehen sollten, ist für Kuntzl "ein Vorschlag, der an Verhöhnung grenzt". Bezüglich der Zuverdienstgrenze verweist Kuntzl auf das finanzierbare SPÖ-Modell "Kindergeld plus".

Dieses Modell soll den BezieherInnen erstens die Möglichkeit bieten, sich für eine kürzere Bezugsdauer bei höherem Kindergeld zu entscheiden. Zweitens soll es die Wahlmöglichkeit geben zwischen Kindergeldbezug mit Zuverdienstgrenze bei voller Arbeitszeit und dem Bezug des Kindergelds ohne Zuverdienstgrenze dafür aber mit einer Arbeitszeitreduktion um zumindest zwei Fünftel, erläuterte Kuntzl abschließend.

 

Steibl: Kuntzl soll nicht über ungelegte Eier gackern
Wien (övp-pk) - SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kunzl soll nicht über ungelegte Eier gackern. Diese Bundesregierung hat mehr für Mütter getan als die SPÖ in 30 Jahren, so ÖVP-Familiensprecherin Abg. Ridi Steibl am Mittwoch (15. 03.) zu deren Kritik.

"Wenn zudem die Grüne Familiensprecherin Sabine Mandak erneut ein einkommensabhängiges Karenzgeld fordert, dann ist dies ein Schritt in Richtung Zweiklassengesellschaft. Was ist mit den Schülerinnen, Studentinnen, Bäuerinnen und Vollhausfrauen? Mit der Einführung des Kinderbetreuungsgeldes ist diese Initiative unter der Bundesregierung eine richtige Familienleistung geworden", stellte Steibl fest.

"Das Kinderbetreuungsgeld stärkt das Familieneinkommen, schafft wirkliche Wahlfreiheit und sichert Frauen dank der Pensionsharmonisierung auch im Alter bestmöglich ab. Mehr Frauen können es in Anspruch nehmen als das Karenzgeld. Dieses erfolgreiche Modell soll weiter verbessert werden. Deshalb läuft die Evaluierung, und viele Vorschläge liegen am Tisch, über die noch diskutiert wird. Wie konkrete Verbesserungen beziehungsweise Weiterentwicklungen aussehen, steht definitiv noch nicht fest", appellierte die ÖVP-Abgeordnete abschließend an die Opposition, hier nicht vorschnell etwas krank zu jammern.

 

Achleitner: SPÖ geht endlich auch einen Schritt in die richtige Richtung
Wien (bzö) - "Die SPÖ hat jetzt offensichtlich doch eingesehen, dass unser Weg in der Familienpolitik goldrichtig ist. Denn bisher kamen ja von den Sozialdemokraten nur leere Phrasen der Ablehnung. Wenn heute von Skepsis gegenüber den Regierungsplänen die Rede ist, dann sind sie ja schon einen Schritt weiter. Wir werden daher weiterhin Überzeugungsarbeit leisten. Die Österreicherinnen und Österreicher sind mit unserer Familienpolitik zufrieden, das belegen alle einschlägigen Umfragen. Die SPÖ werden wir auch überzeugen. Wir sind offensichtlich auf einem guten Weg dorthin", erklärte die BZÖ-Frauensprecherin Abg.z.NR DI Elke Achleitner.

In der Diskussion um die Zuverdienstgrenze beim Kinderbetreuungsgeld tritt das BZÖ für eine gänzliches Streichen dieser Grenze ein. Eine noch stärkere Einbeziehung der Väter will das BZÖ-Modell damit erreichen, dass Väter die Wahlfreiheit haben, ein Monat Karenz zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb der ersten drei Lebensjahre des Kindes beanspruchen zu können. Darüber hinaus sollen die Kosten jeder Form der Kinderbetreuung steuerlich absetzbar sein.

"Wir wollen den Müttern und Vätern eine echte Wahlfreiheit bieten, damit Familie und Beruf kein ‚entweder-oder’ sondern immer mehr ein ‚sowohl-als auch’ wird. Das Ziel der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für alle unbestritten. Beim Weg dorthin scheiden sich derzeit noch die Geister. Aber ich bin sicher, dass wir mit unseren Modellen all diejenigen überzeugen können, denen die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf wirklich ein Anliegen ist", so Achleitner abschließend. 

 

 Mandak: Regierung soll bei Kindergeld Nägel mit Köpfen machen
Wien (grüne) - Nach den bekannt gewordenen Vorschlägen zum Kindergeld fordert die Familiensprecherin der Grünen, Sabine Mandak, die Regierung auf, jetzt "endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Im Sinne des Grünen Karenzmodells fordern wir ein einkommensabhängiges Karenzgeld. Nur das wäre ein Anreiz für Väter in Karenz zu gehen". Positiv sieht Mandak, dass offenbar ein Vatermonat Teil der Überlegungen der Regierung sei. "Ein Vatermonat, ein einkommensabhängige Karenzgeld, mehr Flexibilität bei der Inanspruchnahme und die Aufhebung der Zuverdienstgrenze müssen vorrangigen Ziele sein", erläutert Mandak.

Zum Vorwurf der ÖVP, dass die Bezahlung des Kindergeldes ohne Einkommensgrenze eine Weichenstellung in Richtung Leistungsgesellschaft weg von der Familiengesellschaft wäre, sieht Mandak anders: "Die Frage ist nicht Leistungs- oder Familiengesellschaft. Die Grünen wollen eine Familiengesellschaft in der Väter und Mütter arbeiten können und sich die Erwerbs- und Familienarbeit teilen".
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

     
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