Möbelexporte im vergangenen Jahr um 6 % gesunken  

erstellt am
14. 03. 06

Möbelhersteller rechnen mit einer stabilen Geschäftslage auf aktuellem Niveau für die nächsten Monate
Wien (pwk) - Nach den Ergebnissen einer Umfrage zum 1. Quartal 2006, durchgeführt im Auftrag der Österreichischen Möbelindustrie, beurteilen die befragten Möbelhersteller ihre Situation im 1. Quartal 2006 im Vergleich zum Vorquartal stabil. Die Einschätzungen der Auftragsbestände, wie auch der Auslandsauftragsbestände haben sich zu Beginn des Jahres 2006 weiterhin gut entwickelt und zeigen in eine positive Richtung. Bei den Produktionserwartungen war die Stimmung der Möbelhersteller unverändert gegenüber dem Vorquartal auf hohem Niveau. Einen Einbruch verzeichnete allerdings die Kapazitätsauslastung, die auf ein sehr niedriges Niveau gefallen ist. Auch die Erwartungen für die Verkaufspreise fielen pessimistischer aus. Trotz der unterschiedlichen Entwicklungen der einzelnen Merkmale rechnen die Unternehmen der Möbelindustrie mit einer stabilen Geschäftslage auf aktuellem Niveau für die nächsten 6 Monate.

Das Exportniveau der vergangenen Jahre konnte nicht gehalten werden, die heimische Möbelbranche verzeichnete 2005 ein vorläufiges Exportminus von 6% gegenüber dem Vorjahr mit einem Gesamtwert von knapp 1,19 Mrd. Euro. (vgl dazu Exportwert 2004: 1,26 Mrd. Euro). Der Wert der Exporte in die EU 24 lag dabei mit 933 Mio. Euro unter dem Niveau des Vorjahres (-9,3%). Österreichs Nachbarländer Deutschland und Italien sind nach wie vor die Hauptabsatzmärkte für österreichische Möbel, wobei gerade der italienische Markt mit dem zweitgrößten Volumen (141 Mio. Euro) eine Steigerung von 17,8% notieren konnte, die Exporte nach Deutschland (472 Mio. Euro) aber mit -16,1% rückläufig waren.

Im Gegensatz zum EU-Raum konnte der Exportmarkt EFTA ausgebaut werden. Im Jahr 2005 wurden um 12,8% mehr österreichische Möbel in den EFTA-Raum exportiert, das entspricht einem Wert von 97 Mio. Euro. Einen beachtlichen Anteil daran hat der Schweizer Möbelmarkt mit 87 Mio. Euro. Auch die Exporte nach Osteuropa konnten dem negativen Trend nicht standhalten: die Exporte gingen insgesamt um -7,7% zurück und verbuchten einen Gesamtwert von 31 Mio. Euro.

Ganz anders liegt der Trend im asiatischen Raum mit einem Exportplus von 15,5% bei einem Gesamtwert von 79 Mio. Euro. Der Möbelmarkt in Japan bleibt weiterhin Spitzenreiter mit einem Exportvolumen von 53 Mio. Euro und somit einem Plus von 13,9 % gegenüber dem Vorjahr. Weit abgeschlagen folgen dann an zweiter Stelle die Vereinigten Arabischen Emirate mit 7,8 Mio. Euro. Im Unterschied dazu waren die Exportströme in den amerikanischen Markt mit einem Gesamtwert von 21 Mio. Euro um -10,9% rückläufig. Der wichtigste Markt in dieser Region, die USA, verzeichnen ein Minus von 17,2% (13 Mio. Euro), gefolgt von Kanada (+3,7%) allerdings mit einem geringen Warenwert von nur 5,7 Mio. Euro.

Gleichzeitig mit dem Exportrückgang ist aber auch die Nachfrage nach Möbeln aus dem Ausland um -4,7% gesunken. (Gesamtwert 1,14 Mrd. Euro). Der Anteil der Importe aus den EU24 beträgt dabei 961 Mio. Euro, mit - 7,5% gegenüber dem Vorjahr. Hauptimporteur Deutschland musste einen leichten Rückgang des Volumens um -1,9% auf 565 Mio. Euro hinnehmen. An zweiter Stelle rangiert weiterhin Italien mit 108 Mio. Euro (-3,4%), gefolgt von Polen mit 58 Mio. Euro(-10,5%). Aus Ungarn, im Importranking an 4. Stelle, wurden 2005 um 16,5% weniger Möbel importiert (54 Mio. Euro). Auch Slowenien reiht sich mit Minus 19,3% und einem Volumen von 41 Mio. Euro an die 5. Stelle der Importländer ein.

Dieser rückläufige Trend setzte sich allerdings bei den Möbelimporten aus den übrigen Regionen der Welt nicht durch. Aus dem EFTA-Raum wurden um 25,8% mehr Möbel importiert (30 Mio. Euro). Möbelimporte aus Osteuropa stiegen um 16,3% (81 Mio. Euro). Hier führt Rumänien die Liste mit 53 Mio. Euro an (16,1%). Mit großem Abstand gefolgt von Kroatien (9 Mio. Euro) und Bulgarien (6 Mio. Euro).

Auch die Importe aus Asien sind um +24,9 % auf einen Gesamtwert von 29 Mio. Euro gestiegen. Beachtlich ist dabei der Anteil der Möbel „made in China“ mit 15 Mio. Euro und einer Steigerung um 34,1% gegenüber dem Vorjahr. Indonesien auf Platz 2 (4,9 Mio. Euro) verzeichnete ein leichtes Minus von 0,6%, gefolgt von Indien mit 3,5 Mio. Euro und einer Steigerung der Möbelexporte nach Österreich um 24,9.

Im Gegensatz zum rückläufigen Außenhandel hat sich die Produktion zumindest vom 1.-3. Quartal 2005 positiv entwickelt und um +5,7% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2004 zugelegt (1,89 Mrd. Euro) Lediglich die Produktion von Küchenmöbeln aus Holz verbuchte ein Minus von 3,9%. Die Gruppe der Sitzmöbel konnte um 12,3% gesteigert werden, die Büro und Ladenmöbel um 5,7%. Der Bereich der sonstigen Möbel weist ein Plus von 4,5% auf. Die Gruppe der Sprungrahmen/Matratzen verzeichnet ein Produktionsplus von 12,5%.
     
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