Pröll: Österreichs Agrarverwaltung hat Spitzenposition in Europa  

erstellt am
23. 03. 06

Innovative Agrarverwaltung und Bürokratie-Abbau entlasten bäuerliche Betriebe
Wien (bmlfuw) - „Die Agrarmarkt Austria (AMA) stellt sich durch eine innovative und effiziente Agrarverwaltung den Herausforderungen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik und entlastet damit die bäuerlichen Betriebe. Mit der Administration der bestehenden Marktordnungen und der Abwicklung der EU-Ausgleichszahlungen auf Basis der EDV-gestützten Vernetzung aller Partner, hat sich die Agrarmarkt Austria die Aufgabe gestellt, Verwaltungsmanagement nach den gleichen Maßstäben wie ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen zu betreiben. Österreich hat bei der Agrarverwaltung eine Spitzenposition in Europa“. Dies erklärte Landwirtschaftsminister Josef Pröll im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit AMA-Vorstandsvorsitzenden Mag. Georg Schöppl am Donnerstag (23. 03.).

Aktuelles Beispiel dafür ist die Anfang März vorgenommene Überweisung der Bestands- und Schlachtprämien an die landwirtschaftlichen Betriebe für das Antragsjahr 2005. Dabei erfolgte erstmalig die Beantragung der Mutterkuh- und Kalbinnenprämie automatisch über die Rinderdatenbank der AMA. „Die Abwicklung der Rinderprämien über die Rinderdatenbank wird auch im Jahr 2006 erfolgen. Damit wurde die bei den Verhandlungen zur GAP-Reform 2003 gestellte Forderung zur automatischen Abrechnung der Mutterkuhprämie realisiert. Das ist ein wichtiger Durchbruch bei der Abwicklung der Auszahlung der Tierprämien und stellt eine Entlastung unserer Bauern dar. Insgesamt wurden 91,7 Mio. EUR an 75.000 Antragsteller ausbezahlt“, so Pröll.

Tierhaltende Betriebe müssen nur noch einen AMA-Antrag stellen, den Mehrfachantrag Flächen inklusive Tierliste. Der Antrag auf Mutterkuhprämie bzw. Mutterkuhprämie für Kalbinnen zum 1. Jänner 2006 beinhaltet alle Fleischrasserinder, die an diesem Stichtag in der Rinderdatenbank registriert sind und die Antragsvoraussetzung für die entsprechende Maßnahme erfüllen. Zum Erhalt der Schlachtprämie gilt wie schon in den vorangegangenen Jahren bei Schlachtungen im Inland die Schlachtmeldung an die Rinderdatenbank als Antrag. Die Berechnungen werden dann auf Basis der Rinderdatenbank durchgeführt.

Bemerkenswert sind auch der europaweit anerkannte hohe Standard der Auszahlungen und die korrekte Abwicklung durch die AMA. So ist Österreich das Land mit den geringsten „Strafzahlungen“ der EU. Im Vergleich: Österreich zahlt 15 Cent je 1.000 Euro zurück; der EU-Durchschnitt sind 15 Euro je 1.000 Euro. Würde Österreich jährlich den EU-Schnitt zurückzahlen, wären das fast 23 Mio. Euro jährlich.

Besonders hervorzuheben ist weiters die sparsame Verwaltung der AMA: 34 Mio. Euro kostet der AMA die Abwicklung der Leistungsentgelte für die Bauern. Bei einem Auszahlungsvolumen von 2 Mrd. Euro entspricht das einem Verwaltungskostenanteil von 1,7%. Seit 2001 sind die anteiligen Verwaltungskosten von 2,2 (damals 28,5 Mio. Euro) auf 1,7% gesunken. Im EU-Vergleich ist Österreich Spitzenreiter: die meisten Zahlstellen liegen bei 5 – 8% Verwaltungskostenanteil.

Im Jahr 2001 hat der Österreichische Rechnungshof eine Verwaltungskostenstangente (in Relation zu den Förderungen) im Durchschnitt von 2,2% für die AMA ermittelt. Dies bedeutete, bezogen auf die Förderungsauszahlungen in Höhe von 1 379 Mio. EUR durch die Agrarmarkt Austria, einen Verwaltungskostenanteil von durchschnittlich 2,2 %. Rund ein Viertel der Kosten entfiel dabei auf den Technischen Prüfdienst der Agrarmarkt Austria, der im Wesentlichen die von der EU vorgeschriebenen Kontrollen durchführte. Der Rechnungshof hat auf Bundesebene weder vermeidbare Doppelgleisigkeiten noch Überschneidungen im Zuständigkeitsbereich zwischen AMA und BMLFUW festgestellt.

„Die innovative und serviceorientierte Verwaltung der AMA etwa durch die Einführung von eAMA als Serviceplattform und bestes Beispiel für e-Government, Internetantrag, Mehrfachantrag-Vordruck und Hotline zeigt die hohe Qualität der Agrarverwaltung in Österreich und erspart den Landwirten lange Wartezeiten. Durch den kontinuierlichen Ausbau des Geografischen Informationssystems (GIS) konnte im Bereich der Flächen der Standard der Antragstellung erheblich gesteigert werden. Diese Leistungen finden vor allem auch ihre sichtbare Auszeichnung im E-Government-Award und Amtsmanager. Damit hat Österreich eine Spitzenposition in Europa inne“, schloss Landwirtschaftsminister Pröll.
     
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