Elfter Salzburger Jazz-Herbst "goes latin"  

erstellt am
23. 03. 06

Burgstaller: Schwerpunkt auf lateinamerikanische Musik genau zur richtigen Zeit / Bedeutung auch für Salzburger Wirtschaft
Salzburg (lk) - Als "afficionada", als begeisterte Anhängerin des "Latin Jazz", deklarierte sich Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am Donnerstag (23. 03.) bei der Vorstellung des Programms für den diesjährigen 11. Salzburger Jazz-Herbst in Salzburg. Intendant Johannes Kunz habe mit seinen Programmverantwortlichen genau den richtigen Zeitpunkt gewählt. Inzwischen habe sich nach dem Boom um die Stars des "Buena Vista Social Club" die Spreu der Kommerzmusik wieder vom Weizen des guten alten und neuen "Latin Jazz" getrennt, betonte Landeshauptfrau Burgstaller. Der Jazz-Herbst dauert heuer von 26. Oktober bis 5. November.

"Die von dem Musiker Ry Cooder wiederentdeckte und von Regisseur Wim Wenders gefühlvoll auf Zelluloid gebannte Legende des Buena Vista Social Club war wohl das Großereignis der populären Musikkultur der 90er Jahre. Was gut und sogar bedeutend an der so genannten kubanischen Musik war und ist, wird auf Dauer im Gedächtnis der Musikwelt erhalten bleiben", so Burgstaller. Omara Portuondo, die Grand Dame des Cuban-Jazz und umjubelte Gesangspartnerin des erst im Vorjahr verstorbenen Ibrahim Ferrer, werde heuer zusammen mit vielen anderen Größen zeitgenössischer lateinamerikanischer Musik beim Salzburger Jazz-Herbst zu erleben sein.

Neben viel internationaler Jazz-Prominenz nehmen auch heuer wieder prominente österreichische Jazz-Interpreten, wie Erich Kleinschuster, Sabina Hank, Beni Schmid und Timna Brauer, Platz im reichhaltigen Programm des Jazz-Herbstes ein. Für die lebende österreichische Jazz-Legende Rudi Wilfer wird es am 5. November eine gebührende musikalische Geburtstagsfeier geben.

Jazz-Herbst als Wirtschaftsfaktor
Burgsteller verwies auch darauf, dass es immer schwieriger werde, Festivals in jener Qualität, wie sie das Publikum von Salzburg erwartet, finanziell abzusichern. "Ich bekenne mich zur Mitverantwortung der öffentlichen Hand für die Förderung von Kunst und Kultur auf höchstem Niveau, und das beinhaltet auch den Salzburger Jazz-Herbst. Land und Stadt Salzburg haben heuer wieder mit insgesamt 160.000 Euro zu diesem Festival beigetragen. Diese Unterstützung ist ein wichtiger Beitrag zum hervorragenden Ruf Salzburgs als Ort exzellenter Musikkultur. Das gilt für Musik aus allen Richtungen", so Burgstaller.

Die Frage nach der volkswirtschaftlichen Rentabilität könne heuer erstmals anhand konkreter Zahlen beantwortet werden. Eine von Dr. Bernd Gaubinger von der Wirtschaftskammer Salzburg erstellte Expertise belege, was eigentlich schon längst bekannt war: Der Salzburger Jazzherbst sei nicht nur ein außerordentliches musikalisches Highlight, sondern auch ein wesentlicher ökonomischer Faktor für die Salzburger Wirtschaft, insbesondere für Gastronomie und Hotellerie; und das bekanntlich in einer Jahreszeit mit traditionell schwacher Auslastung, führte Burgstaller aus.

So beträgt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ausländischer Gäste des Jazz-Herbstes 2,9 Tage. Im Durchschnitt frequentieren Tagesbesucher 3,2 Veranstaltungen, auswärtige Gäste 3,0. Die gesamten durchschnittlichen Tagesausgaben belaufen sich dabei auf rund 97 Euro. Die gesamtwirtschaftlichen Effekte des zehntägigen Festivals werden hinsichtlich Umsatzvolumen mit 1,07 Millionen Euro beziffert. Davon entfallen rund 80 Prozent auf Gastronomie und Hotellerie. Die nachfragewirksamen Ausgaben rund um den Salzburger Jazz-Herbst belaufen sich insgesamt auf 1,55 Millionen Euro. Unter Einbeziehung aller Multiplikator-Effekte rechnet Gaubinger einen Produktions- und Umsatzeffekt von 2,8 Millionen Euro hoch. Davon wandern geschätzte 420.000 Euro als Steuern wieder an die öffentliche Hand zurück; allerdings überwiegend in die Kassa des Bundes.
     
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