Steiermark: Mobilität kontra öffentlicher Verkehr?  

erstellt am
23. 03. 06

Maßnahmen zur Verkehrsverlagerung auf "Öffis" beginnen zu greifen
Graz (lk) - Die steirische Bevölkerung ist mobiler geworden, aber die Umleitung des daraus zusätzlich entstandenen Verkehrsstroms auf den öffentlichen Verkehr muss noch verstärkt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie des VCÖ (Verkehrsclub Österreich). Gegenüber dem Jahr 1995 ist die Zahl der PKWs in der Steiermark um 51 Prozent gestiegen. Der Anteil zu Fuß zurück gelegter Wege ist von 24 auf 19 Prozent gesunken, jener der mit dem Fahrrad zurückgelegten von 6 auf 5 Prozent. Der Anteil des privaten Verkehrs ist von 56 auf 63 Prozent gestiegen, während der Anteil des öffentlichen Verkehrs von 14 auf 13 Prozent gesunken ist. "Die Zunahme der Mobilität in der Steiermark zeigt, dass wir auf die Leistungen unseres Wirtschaftsstandortes Steiermark stolz sein können. Diese Leistungen sind offensichtlich einem großen Teil der Bevölkerung zu Gute gekommen. Mobilität ist aber natürlich auch eine ständige Herausforderung an die Verkehrspolitik. Hier haben wir insofern einen Turnarround geschafft, als wir gegenüber 2004 einen Zuwachs zwischen 1,5 und 2 Prozent bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu verzeichnen haben", betont Verkehrs-Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder die positiven Auswirkungen der steirischen Verkehrsinitiativen.

Das riesige Potential des öffentlichen Verkehrs belegt folgender Vergleich zwischen einer Fahrt mit dem PKW und der Bahn von Graz nach Wien: Ein privater PKW verbraucht um zirka 21 Mal mehr Energie, stößt die 20-fache Menge an Co2 aus und ist ungefähr viermal so teuer.

Mit dem Ferien-Ticket soll nun Schülern in den Sommerferien 2006 ein zusätzliches Angebot gemacht werden. Einen technischen Fortschritt gibt es auch in der BusBahnBim - Auskunft: Es kann damit die günstigste Verbindung direkt zu den Hausnummern einzelner Straßen in Graz und zu wichtigen öffentlichen Einrichtungen, wie Spitälern, Ämtern usw., inklusive der notwendigen Fußwege zu den Haltestellen abgefragt werden. Diese neue Art der Auskunft wird in einem nächsten Schritt auf die gesamte Steiermark ausgedehnt. Einen wesentlichen Anteil am Aufwärtstrend des öffentlichen Verkehrs in der Steiermark hat auch die Zusammenarbeit des Landes mit der Postbus GmbH, etwa bei den Postbuskorridoren, der Zusammenfassung einzelner Regionen zu Postbusnetzen.

Mit dem auch heuer wieder zu verleihenden Mobilitätspreis Steiermark soll die Bereitschaft der Bürger forciert werden, das Kultobjekt "Auto" zu schonen, mehr Wege zu Fuß zurück zu legen und die öffentlichen Verkehrsmittel zu benützen.
     
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