EU und UNO wollen Zusammenarbeit bei Katastropheneinsätzen verbessern  

erstellt am
21. 03. 06

Brüssel (bmi) - EU und UNO unternehmen unter Österreichs EU-Vorsitz einen neuen Anlauf, die Kooperation zwischen den Institutionen und Organisationen im Falle große Katastrophen wie dem Erdbeben in Pakistan im vergangenen Sommer oder der Flutwelle in Südostasien im Dezember 2004 zu verbessern.

Im Mai sollen bei einem Experten-Treffen in Salzburg konkrete Möglichkeiten für eine bessere Koordinierung beleuchtet werden, kündigte Innenministerin Liese Prokop nach dem ersten Treffen mit der UN-Sondergesandten für humanitäre Hilfe, Margareta Wahlström, gemeinsam mit Umweltkommissar Stavros Dimas in Brüssel an.

Konkret gehe es darum, im Krisenfall besser zu wissen, wer über welche Ressourcen verfügt und bei den Einsätzen in Ländern außerhalb der EU "eine gemeinsame Sprache zu sprechen". Dazu sollen künftig gemeinsame Trainings für Katastropheneinsätze zwischen EU und UNO durchgeführt werden.

"Vereinbart ist die bessere Zusammenarbeit bereits 2003 worden", so die Innenministerin. Doch die jüngsten Erfahrungen vor allem während der Tsunami-Katastrophe haben gezeigt, dass es noch Verbesserungsmöglichkeiten gebe. Vor allem bei Transportflügen von Hilfsgütern oder Einsatzgeräten gebe es immer wieder Doppelgleisigkeiten. Hier soll künftig auch eine stärkere Koordinierung mit den militärischen Institutionen der EU geben, wie dies EU-Chefdiplomat Javier Solana bereits vorgeschlagen hat.

Das österreichische Ziel ist es, bis Juni ein Präsidentschafts-Konzept zu erarbeiten. Folgende Fragen werden zuvor diskutiert und dazu Lösungsvorschläge erarbeitet:

  • Verstärkung der gemeinsamen Ausbildung
  • Verbesserter Informationsaustausch (Vorbereitungs- und Einsatzphase)
  • Verbesserte Kooperation der Evaluierungs- und Koordinierungsteams
  • Verbesserte Arbeitsteilung zwischen EU – UN (Identifizierung von Bereichen)
  • Verstärkte wechselseitige Teilnahme an Übungen.


Die UN-Sondergesandte Wahlström unterstrich, dass seit 20 Jahren ein Trend zu mehr Naturkatastrophen zu beobachten sei, von denen immer mehr Menschen betroffen seien und die zunehmend mehr kosteten. Auf diese Situation müsse man reagieren, indem die Finanzierung von und die vorhandenen Ressourcen besser vorhersehbar gemacht werden. "Die Effektivität der Hilfe entscheidet in solchen Situationen über Leben und Tod", betont Umweltkommissar Dimas. Das vor fünf Jahren eingeführte Katastrophenschutz-System der EU habe sich bewährt.

     
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